Bronchitol 40mg Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.06.2012
Hersteller: Chiesi GmbH
Wirkstoff: Mannit
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bronchitol 40mg Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation enthält den Wirkstoff Mannit.

Mannit wird bei verschiedenen Erkrankungen angewendet. So kommt es bei Wassereinlagerungen im Gewebe unterschiedlicher Ursache zum Einsatz. Gleichermaßen dient es zur Behandlung und zur Vorbeugung einer Flüssigkeitsansammlung im Gehirn, zum Beispiel nach Verletzungen. Außerdem wird es zur Behandlung und zur Vorbeugung eines akuten Nierenversagens infolge einer Verletzung oder eines Schocks verwendet.

Mannit wird ferner aufgrund seiner wasserbindenden Eigenschaft zur Einleitung einer verbesserten Flüssigkeitsausscheidung bei schwacher Harnausscheidung oder vollständiger Harnverhaltung angewendet.

Außerdem kann Mannit-Infusionslösung zur Senkung des Augeninnendrucks verabreicht werden. Bei Vergiftungen fördert die Gabe von Mannit die schnellere Ausscheidung der Giftstoffe.

In den Atemwegen wird Mannit in inhalierbarer Form eingesetzt, um bei Mukoviszidose eine Schleimverflüssigung zu erreichen und das Abhusten zu erleichtern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mannit sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Dosierung

    Die erste Anwendung des Medikaments (400 Milligramm Mannit; zehn Kapseln) muss unter der Aufsicht und Überwachung eines erfahrenen Arztes oder einer anderen medizinischen Fachkraft mit entsprechender Ausbildung erfolgen. Weil es immer zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann, müssen diese Personen mit der Durchführung der Atemfunktionstests, der Behandlung akuter Bronchialkrämpfe und mit Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut sein.

    Vor Beginn der Behandlung mit dem Medikament werden alle Patienten auf ihre Verträglichkeit von Mannit getestet (Initialdosis-Test). Wie viel und wann vom Medikament und den anderen Arnzeimitteln für die Dauerbehandlung gebraucht werden soll, wird der Arzt erst nach dem Test bestimmen. Die empfohlene Dosis des Medikaments beträgt 400 Milligramm Mannit zweimal täglich. Dies erfordert die zweimal tägliche Inhalation des Inhalts
    von zehn Kapseln mit dem Inhalator.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.

    Nebenwirkungen

    Nebenwirkungen ergeben sich je nach Anwendungsort des Wirkstoffes:

    Inhalation
    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Husten.

    Häufige Nebenwirkungen:
    Kopfschmerzen, Bluthusten, Zustand verschlimmert, Rachenschmerzen, Kehlkopfschmerzen, Beschwerden im Brustbereich, Giemen, Husten mit Auswurf, Rachenreizung, Erbrechen (auch nach dem Husten).

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Hefepilzbefall im Mund, Infektion mit Staphylokokken-Bakterien, verminderter Appetit, Zuckerkrankheit durch Mukoviszidose, Austrocknung, anfängliche Schlaflosigkeit, Selbstmordgedanken, Schwindel, Ohrenschmerzen, Giemen, Bakterien im Auswurf, Asthma, Naselaufen, Bronchialkrämpfe, Pilze im Auswurf, Sprechstörungen, Atembeschwerden, Hecheln, COPD, Atemwegsverlegung, verfärbter Auswurf, Bronchitis, Lungenentzündung, Lungeninfektion, Rachenentzündung, Infektion der oberen Atemwege, Sauerstoffmangel, Husten mit Auswurf, Atemleistung vermindert, Brustschmerzen, Rachenreizung, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Aufstoßen, Blähungen, Sodbrennen, Zungenbrennen, Mundschleimhautentzündung (auch mit Aphten), Oberbauchschmerzen, Schluckschmerz, Akne, kalter Schweiß, Juckreiz, Hautausschlag, Muskel- und Knochenschmerzen (auch der Brust), Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Gelenksteifigkeit, Harninkontinenz, Grippe-artige Erkrankung, Müdigkeit, Schmerzen an Eingeweidebrüchen, Krankheitsgefühl, Fieber, alkalische Phosphatase im Blut erhöht.

    Besonderheiten:
    Bei Kindern und Jugendlichen treten im Wesentlichen die gleichen Nebenwirkungen auf, doch ist Husten nur häufig und nicht sehr häufig.

    Einnahme oder Infusion
    Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
    Beeinflussung des Wasser- und Mineral-Haushalts mit starken Salzverlusten und Austrocknung, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (bei Nierenfunktionsschwäche), akutes Nierenversagen, Überempfindlichkeitsreaktion bis hin zum totalen Kreislaufversagen, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände, Teilnahmslosigkeit, Muskelkrämpfe, schnellerer Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Reizungen, Entzündungen der Venen.

    Besonderheiten:
    Bei zu schneller Infusion von Mannit sowie bei Verabreichung größerer Mengen kommt es zur akuten Flüssigkeitsbelastung des gesamten Herz-Kreislauf-Systems. Dies äußert sich durch Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszuständen, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen.

    Wechselwirkungen

    Mannit in Infusionslösungen darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, da es zu Ausflockungen (Ausfällungen) kommen kann. Diese Ausflockungen können etwa Gefäße verschließen und damit lebensbedrohlich werden.

    Mannit verringert durch die Flüssigkeitsausscheidung die Blutspiegel zahlreicher Mineralien im Körper. Es steigert die Ausscheidung von Lithium über die Niere. Bei Patienten, die Lithium erhalten, muss daher der Lithiumspiegel entsprechend überwacht werden.

    Als Inhalation wurde Mannit ohne Probleme zusammen mit vielen Wirkstoffen angewendet, die bei Mukoviszidose zum Einsatz kommen.

    Gegenanzeigen

    Anwendungeinschränkungen ergeben sich je nach Anwendungsort des Wirkstoffes:

    Zur Inhalation
    Bei Überempfindlichkeit gegen Mannit oder Reaktion mit Bronchialkrämpfen darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

    Nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Aufsicht darf Mannit inhaliert werden bei Asthma, Bluthusten, Husten, eingeschränkter Lungenfunktion sowie sackförmigen oder zylindrischen Ausweitungen der Atemgangswege (Bronchiektasen).

    Einnahme oder Infusion
    Mannit darf als flüssigkeitausschwemmendes Entwässerungsmittel nicht angewendet werden bei:
    • einer verminderten, stockenden oder gar keiner Harnausscheidung
    • einer verringerten Herzleistung (kardialer Dekompensation)
    • zu wenig Flüssigkeit im Gewebe
    • Wasseransammlungen in der Lunge
    • Gehirnblutungen
    • Abflusshindernissen im Bereich der ableitenden Harnwege
    • gestörtem Übergang von Medikamenten vom Blut in das Gehirn (Blut-Hirn-Schranke).
    Während der Behandlung mit Mannit müssen ständig die Mineralien im Blut und die Menge an ausgeschiedener Flüssigkeit kontrolliert werden. Für diese Behandlungsmethode, die Osmotherapie, muss genügend Körperflüssigkeit vorhanden sein. Bei erhöhter Blutmenge ist eine sorgfältige Überwachung durch einen Arzt erforderlich.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Es liegen keine Erfahrungen für die Anwendung von Mannit in der Schwangerschaft vor. Daher darf eine Mannit-Behandlung während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt angewendet werden. Die Dosierung ist dann so niedrig wie möglich zu wählen.

    Es ist nicht bekannt, ob Mannit in die Muttermilch übergeht, deshalb sollte Mannit nach Möglichkeit nicht während der Stillzeit angewendet werden

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Bislang sind sehr wenige Erfahrungen zur Anwendung von Mannit bei Kindern bekannt. Daher sollte die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen aus Sicherheitsgründen unterbleiben.

    Warnhinweise

    • Bei Patienten mit verringerter oder keiner Harnausscheidung muss vor einer Infusion des Medikaments eine Probeinfusion erfolgen.
    • Bei Infusion sind Kontrollen der Salz-Ionen im Blut nötig.
    • Bei Infusion sind Kontrollen der ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge erforderlich (Austrocknung).
    • Das Medikament darf erst vor Gebrauch aus der Originalverpackung entmommen werden, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
    • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
    • Die Erstanwendung darf nur unter Aufsicht eines Arztes erfolgen.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapsel)
    10 Stück Hartkapseln
    40 Milligramm Mannit
    280 Stück Hartkapseln
    40 Milligramm Mannit

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bronchitol 40mg Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Mannit (ggf. auch Generika).


    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.