Briserin N
Wirkstoffkombination: Clopamid + Reserpin
Darreichnungsform: überzogene Tablette
Wirkung
Briserin N enthält die Wirkstoffkombination Clopamid + Reserpin.
Die Wirkstoffkombination aus Clopamid + Reserpin wird bei allen Formen des Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie) eingesetzt, um den Blutdruck zu senken.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clopamid + Reserpin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Clopamid + Reserpin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck
Dosierung
Grundsätzlich wird die Behandlung mit einem Dragee täglich begonnen. Dies reicht auch in den meisten Fällen aus. Nur wenn es erforderlich ist, kann die Dosierung auf zwei oder maximal drei Dragees pro Tag gesteigert werden.
Für Personen, die weniger als ein Dragee verschrieben bekommen haben, ist das Medikament Briserin N mite vorgesehen.
Die Dragees werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen und können unabhängig von den Mahlzeiten geschluckt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Lactose
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- Saccharose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Arabisches Gummi
- Cetylalkohol
- Erdnußöl
- Karminrot 43% (E 120)
- Macrogol 6000
- Stearinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts wie Blutkaliummangel, Blutchloridmangel, Blutcalciumüberschuss; Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Bauchkrämpfe, Durchfall; Teilnahmslosigkeit, Muskelerschlaffung, Verstopfung, Darmverschluss, EKG-Veränderungen, Magnesiumausscheidungserhöhung, Blutzuckerspiegelanstieg, Zuckerausscheidungserhöhung, Herzrhythmusstörungen, Glykosidempfindlichkeitserhöhung, Blutfettwerterhöhung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Gallenblasenentzündung (bei Gallensteinleiden), Blutmagnesiummangel, Nierenwerteanstieg, Blutamylaseerhöhung.
Seltene Nebenwirkungen:
Schüttelkrämpfe, Verwirrtheit, Tränenflussverminderung, Sehstörungen, Gelbsucht, Kreislaufkollaps, Blutgerrinselbildung, Embolie, akutes Nierenversagn, Arzneimittelfieber.
Einzelne Nebenwirkungen:
Veränderungen der Blutzellzahl.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Depressive Verstimmung, Nasenverstopfung, Kreislaufregulationsstörungen, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Steigerung der Magen-Darm-Tätigkeit, Potenzstörungen, Gichtanfall, Blutharnsäureerhöhung, Durst, Schwindel, Schwäche, Schläfrigkeit, Benommenheit, Müdigkeit, Senkung des Blutzuckerspiegels; Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Hautrötung, Nesselsucht, Gefäßentzündung, Wasserlunge (Lungenödem), Nierenentzündung, Lichtüberempfindlichkeit, Blutarmut, Wolfsrötung (Lupus erythematodes).
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitigem Alkoholgenuss oder zusätzlicher Einnahme von Wirkstoffen, die ebenfalls den Blutdruck senken oder die betäubend wirken (beispielsweise Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva aus der Gruppe der tri- und tetrazyklische Antidepressiva), kann die Wirkung von Clopamid + Reserpin verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmern (ebenfalls Wirkstoffe zur Blutdrucksenkung) kann es zu einem überschießenden Blutdruckabfall und zu einer Nierenfunktionsverschlechterung kommen.
Glukokortikoide (Wirkstoffe gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und Abführmittel können zu einer vermehrten Kaliumausscheidung führen. Das Nebenwirkungsrisiko wird dadurch erhöht.
Die Wirkungen und Nebenwirkungen von Lithium und MAO-Hemmern (beides Wirkstoffe gegen Depressionen) und Salicylaten (Gruppe von nicht-opioiden Schmerzmitteln) können verstärkt werden. Gleiches gilt für Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside).
Wirkstoffe, die unter anderem gegen Krebsleiden eingesetzt werden (Zytostatika wie Cyclophosphamid, Methotrexat und Fluorouracil), können durch Clopamid + Reserpin in ihren Nebenwirkungen verstärkt werden.
Die Wirkung von Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien) kann durch Clopamid + Reserpin vermindert werden. Gleiches gilt für Antidiabetika (Wirkstoffe gegen Zuckerkrankheit) und Gichtmittel sowie für die Blutfettwertesenker Colestyramin und Colestipol.
Außerdem kann Levodopa, ein Wirkstoff gegen die Parkinson-Krankheit, in seiner Wirkung abgeschwächt werden.
Da nichtsteroidale Antirheumatika (Wirkstoffe gegen Schmerzen und Entzündungen) und Glukokortikoide die Ausscheidung von Natrium und Wasser vermindern, muss bei gleichzeitiger Verabreichung solcher Wirkstoffe die Dosis der Kombination möglicherweise erhöht werden.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe sowie gegen Sulfonamide (Wirkstoffe gegen Bakterien).
Ebenfalls untersagt ist die Anwendung von Clopamid + Reserpin bei einer Nierenfunktionsstörung mit stark eingeschränkter Harnproduktion und akuter Nierenentzündung. Gleiches gilt bei schweren Leberfunktionsstörungen (Leberversagen mit Bewußtseinsstörungen). Auch bei frischem Herzinfarkt verbietet sich eine Anwendung.
Außerdem sollte bei Depressionen (auch in der Vorgeschichte) oder bei säurebedingtem Magengeschwür und Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung) auf die Wirkstoffkombination verzichtet werden. Das gilt auch bei therapieresistentem Blutkaliummangel, Blutnatriummangel, Blutcalciumüberschuss, Volumenmangel sowie während einer Elektroschocktherapie.
Bei Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche, Herzmukeldurchblutungsstörung und schwerer Durchblutungsstörung im Gehirn darf der Blutdruck nur allmählich gesenkt werden. Die Reaktion des Patienten auf die Behandlung ist dabei sorgfältig ärztlich zu überwachen.
Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) muss der Blutzuckerspiegel und bei Gicht der Harnsäurespiegel regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Clopamid + Reserpin sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewandt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern ist Clopamid + Reserpin nicht zugelassen.
Warnhinweise
- Die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt sein, insbesondere im Zusammenhang mit Alkholkonsum.
- Zur Vorbeugung eines Blut-Kalium-Mangels ist eine kaliumreiche Ernährung (getrocknete Früchte, Gemüse, Obstsäfte, Fisch, Magerkäse) empfehlenswert.
- Bei Diabetikern sind regelmäßige Blutzuckerspiegelkontrollen notwendig.
- Bei Nierenkranken ist auf eine regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion zu achten.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Briserin N sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Clopamid + Reserpin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.