Brimo-Vision 2mg/ml Augentropfen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.02.2013

Hersteller: OmniVision GmbH
Wirkstoff: Brimonidin
Darreichnungsform: Augentropfen

Rezeptpflichtig

Wirkung

Brimo-Vision 2mg/ml Augentropfen enthalten den Wirkstoff Brimonidin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Brimo-Vision 2mg/ml Augentropfen.

 

Brimonidin wird in Form von Augentropfen eingesetzt, um den erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star zu senken, und zwar speziell bei der Sonderform des Offenwinkelglaukoms. Brimonidin kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Therapie mit Betablockern nicht vertragen wird oder der Einsatz eines anderen Wirkstoffes zur Senkung des Augeninndruckes alleine nicht den gewünschten Erfolg erzielt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Brimonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Brimonidin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erhöhter Augeninnendruck durch Offenwinkelglaukom oder aus ungeklärter Ursache - als Ersatz, wenn Betablocker nicht vertragen werden
  • erhöhter Augeninnendruck durch Offenwinkelglaukom oder aus ungeklärter Ursache - als Zusatz zu einem anderen Medikament, wenn dieses allein den Druck nicht ausreichend senkt

Dosierung

Tropfen Sie zweimal täglich mit einem zeitlichen Abstand von etwa zwölf Stunden einen Tropfen in das/die betroffene/n Auge/n ein.

Wie bei allen Augentropfen wird empfohlen, unmittelbar nach dem Eintropfen der Lösung in den inneren Augenwinkel die Tränenkanälchen eine Minute abzudrücken, um eine Aufnahme in den Körper zu vermeiden.

Wenn mehr als ein örtliches Augenmedikament angewendet werden soll, muss die Anwendung jeweils fünf bis 15 Minuten auseinander liegen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Verstärkung der Augendurchblutung, Augenbrennen, Augenstechen, Verschwommensehen, Fremdkörpergefühl im Auge, allergische Augenreaktionen, Augenjucken, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenhornhautschädigungen, Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen, trockene Augen, tränende Augen, Augenlidwassereinlagerung, Bindehautblässe, Augenreizung, Veränderung des Sehvermögens, Bindehautentzündung, Atemwegsbeschwerden, Schwindelgefühl, Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, Veränderung des Geschmacksempfindens, Schwächegefühl.

Seltene Nebenwirkungen:
Depressionen, allergische Reaktionen, Atemnot, Nasentrockenheit, Herzklopfen, Blutdruckveränderungen, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit).

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Brimonidin und anderen Wirkstoffen, wie beispielsweise Alkohol, Schlafmitteln, opioiden Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln oder Narkosemitteln (Anästhetika), kann der dämpfende Effekt auf das Gehirn verstärkt werden.

Es kann zu einer gegenseitigen Verstärkung und Verlängerung der Wirkung kommen, wenn Brimonidin zusammen mit Chlorpromazin, Methylphenidat oder Reserpin verwendet wird.

Brimonidin kann zusammen mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen oder Herzglykosiden zu einem Blutdruckabfall führen.

Besondere ärztliche Überwachung und gegebenenfalls die Anpassung der Dosis sind erforderlich bei gleichzeitiger Anwendung anderer Wirkstoffe, die auf das vegetative Nervensystem wirken. Dazu gehören beispielsweise Adrenorezeptor-Agonisten oder Adrenorezeptor-Antagonisten wie Isoprenalin und Prazosin.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht gleichzeitig angewendet werden mit MAO-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva und Mianserin gegen Depressionen sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.

Nur unter sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Brimonidin eingesetzt werden bei schweren oder unbehandelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Gefäßerkrankungen (Minderdurchblutung von Gehirnarterien oder Herzkranzgefäßen, Raynaud-Syndrom, Winiwarter-Buerger-Syndrom) sowie bei Absinken des Blutdrucks im Stehen (Orthostase-Syndrom). Gleiches gilt für den Einsatz von Brimonidin bei beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft sollte der Wirkstoff nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Bei stillenden Frauen darf der Wirkstoff nicht zum Einsatz kommen.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Brimonidin sollte bei Kindern unter zwölf Jahren nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Bei Neugeborenen und Kleinkindern unter zwei Jahren ist der Einsatz des Wirkstoffs verboten.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff kann durch Verminderung der Reaktionsfähigkeit die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Das gilt insbesondere nachts oder bei verminderter Beleuchtung durch zusätzliche Verschlechterung des Sehvermögens.
  • Die Behandlung sollte beim Auftreten allergischer Reaktionen am Auge wie Rötung, Schmerzen und Juckreiz abgebrochen werden.
  • Das Medikament ist nicht für die Behandlung von Neugeborenen und Kindern unter zwei Jahren geeignet.
  • Das Medikament sollte bei Patienten mit Depressionen und Hirnleistungsstörungen vom Arzt nur vorsichtig eingesetzt werden.
  • Bei Patienten mit einer Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktion (Mangeldurchblutung der Finger und Zehen, Schwindel bei Körperlageveränderung, Blutgefäßverstopfungen und -entzündungen) sollte das Medikament vom Arzt nur vorsichtig angewendet werden.
  • Ärztliche Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit Einschränkungen der Leber- und/oder Nierenfunktion geboten.
  • Nach dem ersten Öffnen ist das Medikament noch vier Wochen haltbar.
  • Das enthaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann Augenreizungen hervorrufen.
  • Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen. Sie sind daher vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Augentropfen)
5 Milliliter Augentropfen
1,3 Milligramm Brimonidin
15 Milliliter Augentropfen
1,3 Milligramm Brimonidin
30 Milliliter Augentropfen
1,3 Milligramm Brimonidin

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Brimo-Vision 2mg/ml Augentropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Brimonidin (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Augentropfen
Brimo-Vision sine 2 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis
Augentropfen

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.