Bricanyl 0,5mg Injektionslösung
Wirkung
Bricanyl 0,5mg Injektionslösung enthält den Wirkstoff Terbutalin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Bricanyl 0,5mg Injektionslösung.
Terbutalin wird bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen Asthma bronchiale, COPD (chonisch obstruktive Lungenerkrankung) und die chronische Bronchitis.
Eine langfristige Therapie mit Terbutalin sollte immer mit einer Entzündungshemmer (etwa mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Glukokortikoide) kombiniert werden.
Der Wirkstoff wird meist in Form von Tabletten oder Dosier-Aerosolen verwendet, kann aber auch gespritzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Terbutalin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Terbutalin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- akute Atemnotzustände infolge vorübergehender Verengung der Atemwege bei Asthma und COPD, wenn die Inhalation von kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika zur Erweiterung der Bronchien nicht möglich ist
Dosierung
Der Arzt richtet die Dosierung nach Art und Schwere der Erkrankung und passt sie dem Einzelfall an. Für Erwachsene gelten, soweit nicht anders verordnet, folgende Dosierungsrichtlinien: Zur Akutbehandlung von Atemnotzuständen
wird eine halbe Ampulle des Medikaments unter die Haut gespritzt. Falls erforderlich, kann diese Einzeldosis auf maximal eine ganze Ampulle erhöht werden. Dieselbe Dosis kann nach 15 bis 20 Minuten und bei Bedarf bis zu viermal täglich wiederholt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Natriumchlorid
- Salzsäure
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige bis gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelzittern (Tremor, vorübergehend), Unruhe (vorübergehend), Herzklopfen (vorübergehend).
Seltene Nebenwirkungen:
Probleme beim Wasserlassen, Sodbrennen, Blutdruckstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Hyperaktivität, Rastlosigkeit, Verhaltensstörungen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen (Juckreiz, Hautausschlag, Hauteinblutungen, Gesichtsschwellungen (Angioödem), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Nierenentzündungen, niedriger Blutdruck, anaphylaktischer Schock), Angina Pectoris, Herzstolpern (Extrasystolen), Psychosen (vor allem bei Kindern), Todesfälle (in Zusammenhang mit übermäßigem Gebrauch, wahrscheinlich durch Herzstillstand).
Weitere Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erhöhung der Blutzuckerwerte, der Blutfettwerte, der Glycerol- und Ketonkörperwerte oder des Insulins; erniedrigter Kaliumgehalt im Blut (Hypokaliämie), Herzfrequenzanstieg (Tachykardie), Atemwegsverkrampfung.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Terbutalin mit ebenfalls bronchienerweiternden Wirkstoffen wie Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin führt zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung. Dadurch nehmen auch die unerwünschten Nebenwirkungen auf den Herzschlag zu, wie Herzrhythmusstörungen oder ein Anstieg der Herzfrequenz. Da diesen Störungen der Herzleistung auch ein Abfall des Kaliumspiegels im Blut zugrunde liegen kann (Hypokaliämie), werden diese Nebenwirkungen auch bei der gleichzeitigen Einnahme der folgenden Wirkstoffe beobachtet: Entwässerungsmittel (Diuretika), Mineralkortikoide und Herzglykoside wie Digitoxin. Auch die gleichzeitige Einnahme von Antiarrhythmika wie Chinidin kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Tri- und tetrazyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Levodopa, Levothyroxin, Oxytozin sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, die zur Narkose eingesetzt werden, und Alkohol verstärken bei gemeinsamer Anwendung mit Terbutalin die unerwünschten Wirkungen am Herzen, wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder das Herzstolpern.
Beta-Blocker schwächen die Wirkung von Terbutalin ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.
Werden gemeinsam mit Terbutalin orale Antidiabetika angewendet, kann deren blutzuckersenkende Wirkung abgeschwächt sein. Gegebenenfalls muss der behandelnde Arzt die Dosis neu anpassen.
Gegenanzeigen
Terbutalin darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sowie gegen andere Beta-2-Sympathomimetika nicht angewendet werden. Auch bei Störungen des Hormonhaushalts, die durch eine schwere Schilddrüsenüberfunktion oder durch eine Überproduktion von Katecholaminen (etwa durch einen Tumor in der Nebenniere) bedingt sind, ist die Behandlung mit Terbutalin nicht erlaubt.Bei Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens und des Kreislaufsystems führen, darf Terbutalin nicht eingesetzt werden. Hierzu zählen
- die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, bei der der Herzmuskel an Größe zunimmt, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt.
- Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag (Tachyarrhythmie)
- eine Verengung der Aorta oder schwere Blutgefäßverschlüsse (Thrombosen)
- Erweiterungen und Aussackungen der Blutgefäße (Aneurysma)
- Bluthochdruck.
- Leistungsverminderung nach einem Herzinfarkt
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Verengungen der Herzkranzgefäße (Herzenge, Angina Pectoris)
- Mitralvitium, einer Verengung und Schlussunfähigkeit der Mitralherzklappe
- Erregungsleitungsstörungen des Herzens (wie das WPW-Syndrom)
- erniedrigtem Kaliumgehalt im Blut wie etwa nach Behandlung mit Diuretika.
Patienten mit schlecht eingestellter Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Nieren- und Leberfunktionsstörungen dürfen Terbutalin nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt anwenden. Gleiches gilt für den Einsatz bei Säuglingen und Kleinkindern.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Terbutalin kann durch die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kindes gelangen und dort Schädigungen verursachen. Daher sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden. Zusätzlich muss auch der wehenhemmende Effekt von Terbutalin kurz vor der Geburt beachtet werden.
Terbutalin gelangt in die Muttermilch und damit in den Säugling. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor der Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.
Generell sollte die Behandlung von Asthma und COPD während der Schwangerschaft und Stillzeit eher mit inhalierbaren Wirkstoffen durchgeführt werden, um die Gefahr von Schädigungen möglichst gering zu halten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Säuglinge und Kleinkinder dürfen nicht mit Terbutalin behandelt werden. Ältere Kinder sollten den Wirkstoff nur unter Aufsicht Erwachsener einnehmen.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament beeinträchtigt werden, sodass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
- Bei Überdosierung der vorgeschriebenen Einzeldosis des Medikaments kann es zu Todesfällen kommen.
- Die Injektionslösung enthält weniger als 23 Milligramm Natrium pro Milliliter.
- Die Ampullen sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Die Injektionslösung sollte nicht mit Lösungen mit einem pH-Wert über 7 (alkalische Lösungen) vermischt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bricanyl 0,5mg Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Terbutalin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.