Binko 40 mg/ -80 mg/ -120 mg Filmtabletten
Wirkung
Binko 40 mg/ -80 mg/ -120 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Ginkgoblätter. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Binko 40 mg/ -80 mg/ -120 mg Filmtabletten.
Ginkgoblätter, die Blätter des Baumes Ginkgo biloba, werden meist in Form eines Trockenextraktes aus den frischen Blättern eingesetzt. Sie finden Anwendung bei Hirnleistungsstörungen und Demenz-Erkrankungen. Unter einer Demenz versteht man den geistigen Verfall, der zum Abbau der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit führt. Auffällig sind bei diesen Patienten zunehmende Gedächtnisstörungen des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses, Aufmerksamkeitsstörungen, Störungen des Planens und Handelns, psychomotorische Funktionsstörungen und der Persönlichkeitsverfall. Ginkgoblätter verbessern diese Symptome. Hauptsächlich hilft der Wirkstoff bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie bei depressiven Verstimmungen.
Daneben wird es bei Gleichgewichtsstörungen sowie Tinnitus (Ohrgeräusche) eingenommen. Es hilft, Schwindel besser zu kompensieren sowie Ohrensausen und Kopfschmerzen zu verringern. Der Therapieeffekt hierbei wird auf die durchblutungsfördernden Eigenschaften zurückgeführt.
Des Weiteren sollen Ginkgoblätter bei arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine die Gehfähigkeit verbessern bzw. erhalten.
Obwohl Ginkgoblätter-Extrakte sehr häufig angewendet werden, gibt es bisher für keine Erkrankung allgemein anerkannte klinische Studien. Der therapeutische Nutzen ist deshalb auch nicht ausreichend bestätigt. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfiehlt Ginkgoblätter darum vorsichtshalber nicht für die ausschließliche Behandlung von Demenz und Durchblutungsstörungen. Hierbei kann es aber unterstützend eingesetzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ginkgoblätter sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen durchblutungsfördernde Mittel, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Ginkgoblätter gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Leistungsstörungen des Gehirns im Rahmen einer umfassenden Demenz-Therapie
- Verschlusskrankheit von Arterien in den Beinen bei Stadium II nach FONTAINE ("Schaufensterkrankheit")
- Schwindel aufgrund von Gefäßkrankheiten oder altersbedingten Abbauerscheinungen
- Ohrgeräusche aufgrund von Gefäßkrankheiten oder altersbedingten Abbauerscheinungen
Dosierung
Bei Demenz nehmen Erwachsene ab 18 Jahren ein- bis zweimal täglich eine bis zwei 120mg-Filmtablette ein. Die Behandlung soll mindestens acht Wochen betragen. Wenn nach drei Monaten keine Besserung eingetreten ist oder sich die Krankheitsanzeichen verstärken, wird der Arzt überprüfen, ob die Weiterführung der Behandlung sinnvoll ist.
Gegen arterielle Durchblutungsstörungen ("Schaufensterkrankheit") nimmt man einmal täglich eine 120mg-Filmtablette, zweimal eine 80mg Filmtablette oder dreimal täglich eine 40mg-Filmtablette ein. Die Besserung der Gehstreckenleistung setzt eine Behandlungsdauer von mindestens 6 Wochen voraus.
Zur Behandlung von Schwindel oder Ohrgeräuschen werden einmal täglich eine 120mg-Filmtablette, zweimal eine 80mg Filmtablette, dreimal täglich eine 40mg-Filmtablette oder zweimal täglich zwei 40mg-Filmtabletten eingenommen. Bei Schwindel sollte das Medikament nicht länger als sechs bis acht Wochen eingenommen werden. Ohrgeräusche sollten über einen Zeitraum von mindestens zwölf Wochen behandelt werden. Ist nach sechs Monaten kein Erfolg eingetreten, ist auch später keine Wirkung mehr zu erwarten.
Nehmen Sie die Tabletten nicht in Rückenlage ein. Die Tabletten sollten als Ganzes (nicht zerkaut) mit Flüssigkeit, am besten mit einem Glas Trinkwasser, geschluckt werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Eisen(III)-hydroxid-oxid-Monohydrat (E 172)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 4000
- Maisstärke
- Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Nebenwirkungen
Sehr seltene Nebenwirkungen:
leichte Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, allergische Hautreaktionen wie Juckreiz und Hautrötung, Blutungen nach Langzeitanwendung wie Hirnblutungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Blutungen im Auge (Zusammenhang mit der Einnahme von Ginkgoblättern ist aber nicht belegt).
Besonderheiten:
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion oder einer erhöhten Blutungsneigung sollten Ginkgoblätter abgesetzt und nicht nochmals eingenommen werden.
Sollten andere Nebenwirkungen auftreten, muss der behandelnde Arzt feststellen, ob ein Zusammenhang mit der Einnahme von Ginkgoblättern besteht.
Wechselwirkungen
Die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Phenprocoumon, Acetylsalicylsäure sowie anderen nicht-steroidalen Antirheumatika kann durch die gleichzeitige Einnahme von Ginkgoblättern verstärkt werden.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Ginkgoblätter oder auch Zubereitungen daraus darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Die Anwendung von Ginkgoblättern bei depressiven Verstimmungen und Kopfschmerzen, die nicht in Zusammenhang mit einer Demenz auftraten, wurde bisher nicht untersucht. In diesem Fall ist der behandelnde Arzt zu fragen, bevor Ginkgoblätter-Extrakte verwendet werden. Bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung oder gleichzeitiger Behandlung mit Gerinnungshemmern sollte der Arzt ebenfalls über die Einnahme entscheiden. Gleiches gilt für Epilepsie: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei Epileptikern durch die Einnahme von Ginkgo-Zubereitungen das Auftreten weiterer Krampfanfälle gefördert wird.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Über die Anwendung von Ginkgoblättern während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen bisher keine Erfahrungen beim Menschen vor. Es ist ebenfalls nicht bekannt, ob einzelne Inhaltsstoffe in die Muttermilch übergehen. Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten diesen Wirkstoff deshalb nur nach ärztlicher Rücksprache sowie nach Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt einnehmen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Über die Anwendung von Ginkgoblättern bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Deshalb sollten Kinder unter zwölf Jahren vorsichtshalber keine entsprechenden Medikamente erhalten.
Warnhinweise
- Patienten mit Blutungsneigung dürfen das Medikament nur unter ärztlicher Kontrolle einnehmen.
- Vor Operationen sollten Arzt und Zahnarzt über die Einnahme des Medikaments informiert werden.
- Bevor dieses Medikament zum Einsatz kommt, sollte der Arzt sorgfältig abklären, ob für die genannten Beschwerden eine andere, speziell zu behandelnde Grunderkrankung vorliegt.
- Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion oder Blutung darf das Medikament nicht nochmals angewendet werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die manche Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Binko 40 mg/ -80 mg/ -120 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ginkgoblätter (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.