Bimatoprost AL 0,3mg/ml Augentropfen, Lösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Hersteller: ALIUD Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Bimatoprost
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bimatoprost AL 0,3mg/ml Augentropfen, Lösung enthält den Wirkstoff Bimatoprost.

Bimatoprost dient der Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei Erwachsenen. Zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks kommt es beispielsweise, wenn der Kanal, durch den die Augenflüssigkeit abläuft, verlegt ist. Dies ist zum Beispiel beim Grünen Star (hier bei der speziellen Form des chronischen Offenwinkelglaukoms) der Fall oder auch durch ungeklärte Ursachen.

Bimatoprost wird sowohl als Einzelsubstanz wie auch zusätzlich zu Betablockern in Form von Augentropfen eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bimatoprost sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Prostaglandine, zu welcher der Wirkstoff Bimatoprost gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erhöhter Augeninnendruck bei einer speziellen chronischen Form des Grünen Stars (Offenwinkelglaukom)
  • erhöhter Augeninnendruck bei Erwachsenen (zur alleinigen Therapie oder zusätzlich zu Betablockern)

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich abends einen Tropfen in das/die betroffene(n) Auge(n). Die Anwendung sollte nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, weil dies die Wirkung auf den Augeninnendruck vermindern kann.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen hängen von der Konzentration des Wirkstoffs ab:

0,1 Milligramm/Milliliter
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Bindehautrötung.

Häufige Nebenwirkungen:
punktförmige Hornhautentzündung, Augenreizung, Augenjucken, Wimpernwachstum, Augenschmerzen, Augenlid-Rötung, Augenlid-Juckreiz, Dunkelfärbung der Haut, Überbehaarung, Reizung an der Stelle des Einträufelns.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Sehstörungen und Augenbeschwerden, Verschwommensehen, Bindehauterkrankung, Bindehaut-Schwellung, Regenbogenhautverfärbung, Lidrandentzündung mit Verlust der Wimpern, Übelkeit, trockene Haut, Verkrustung am Augenlidrand, Augenlid-Schwellung, Juckreiz.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anzeichen einer Augenallergie und allergischer Hautentzündung, Asthma, Asthma-Verschlechterung, COPD-Verschlechterung, Atembeschwerden, intensivere Farbe der Regenbogenhaut, Wassereinlagerung in dei Netzhaut (Makulaödem), Dunkelfärbung der Augenlider, Lidveränderungen einschließlich Vertiefung der Augenlidfurche und trockenes Auge.

0,3 Milligramm/Milliliter
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Bindehautrötung, Augenjucken, Wimpernwachstum.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, punktförmige oberflächliche Hornhautentzündung, Hornhaut-Schäden, Augenbrennen, Augenreizung, allergische Bindehautentzündung, Lidentzündung, Verschlechterung der Sehschärfe, Sehstörungen und Augenbeschwerden, Bindehautschwellung, Fremdkörpergefühl, trockene Augen, Augenschmerzen, Lichtscheu, Tränen der Augen, Ausfluss aus dem Auge, Verschwommensehen, verstärkte Regebogenhautfärbung, Dunkelfärbung der Wimpern, Bluthochdruck, Augenlid-Rötung, Augenlid-Juckreiz, Dunkelfärbung der Haut um die Augen, auffällige Leberwerte.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Netzhautblutung, Augapfelentzündung, Wassereinlagerung in die Netzhaut (Makulaödem), Regenbogenhautentzündung, Lidkrampf, Umstülpung des Augenlids, Rötung rund um die Augen, Übelkeit, Augenlid-Schwellung, Überbehaarung, Schwäche.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anzeichen einer Augenallergie und allergischer Hautentzündung, Asthma, Asthma-Verschlechterung, COPD-Verschlechterung, Atembeschwerden.

Besonderheiten:
Die Veränderungen in der Färbung der Regenbogenhaut (Iris), der Wimpern oder der Haut rund um die Augen kann teilweise auch verzögert eintreten und bleibend sein. Bei Behandlung nur eines Auges kann dies zu unterschiedlicher Färbung führen.

In Bereichen, in denen eine Lösung des Wirkstoffs wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es wichtig, Medikamente mit dem Wirkstoff nur anweisungsgemäß anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.

Wechselwirkungen

Wird der Wirkstoff zusammen mit anderen ähnlichen Substanzen (wie Latanoprost, Travoprost) am Auge verwendet, kann die Wirkung auf den Augeninnendruck nachlassen.

Ansonsten sind keine weiteren Wechselwirkungen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Bimatoprost nicht verwendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt und unter seiner Kontrolle darf Bimatoprost angewendet werden bei
  • Patienten mit Risikofaktoren für Wasseransammlungen im Bereich der Netzhaut (Makulaödem) wie Fehlen der Augenlinse (auch durch Riss des hinteren Kapselsacks im Auge)
  • starken Virusinfektionen des Auges in der Vorgeschichte wie beispielsweise Herpes oder Augapfel- und Regenbogenhautentzündungen, weil diese womöglich durch die Behandlung wieder aufflammen können
  • eingeschränkter Atemfunktion, weil die Unbedenklichkeit nicht in Studien untersucht wurde
  • eingeschränkter Nieren- oder mäßig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion, weil der Wirkstoff bei solchen Patienten nicht untersucht wurde
  • langsamem Puls oder niedrigen Blutdruck, weil der Wirkstoff diese weiter senken kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bimatoprost sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Augenarzt für unbedingt nötig hält.

Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen wie im Tierexperiment in die Muttermilch übergeht. Der Arzt wird daher entscheiden, ob das Stillen oder ob die Behandlung zu unterbrechen ist. Dabei wird er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau
berücksichtigen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Weil die Sicherheit und Wirkung von Bimatoprost bei Kindern und Jugendlichen bisher nicht untersucht wurde, ist eine Anwendung bei dieser Altersgruppe verboten.

Warnhinweise

  • Bei der Anwendung sollte kein Wirkstoff auf andere Hautstellen geraten.
  • Nach dem Anbruch ist das Medikament noch vier Wochen lang haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bimatoprost AL 0,3mg/ml Augentropfen, Lösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bimatoprost (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.