Betamann 0,3%/-0,6%
Wirkstoff: Metipranolol
Darreichnungsform: Augentropfen
Wirkung
Betamann 0,3%/-0,6% enthält den Wirkstoff Metipranolol.
Metipranolol wird in Form von Augentropfen angewendet zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei grünem Star (Glaukom).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Metipranolol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Betablocker, zu welcher der Wirkstoff Metipranolol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- erhöhter Augeninnendruck
- Sonderform des grünen Stars mit chronischer Erhöhung des Augeninndrucks bei einem weiten Kammerwinkel
- grüner Star bei fehlender Augenlinse
- Augendrucksenkung nach Linsenentfernung
- Sonderformen des grünen Stars, verursacht durch eine Abschilferung der Linsenkapsel mit Verlegung des Kammerwasserabflusses (das so genannte Kapselhäutchenglaukom), durch Ablagerungen von Pigmenten der Regenbogenhaut mit Verlegung des Kammerwasserabflusses (das Pigmentglaukom), der jugendlichen Form des grünen Stars und grüner Star aufgrund einer Blutung (das hämorrhagische Glaukom).
Dosierung
Betamann 0,3 Prozent und 0,6 Prozent: Zweimal täglich wird ein Tropfen in den Bindehautsack eingeträufelt. Es ist auch möglich, die Anwendung einmal täglich durchzuführen.
Die genaue Dosierung kann nur vom Arzt, je nach Augeninnendruck, bestimmt werden.
Das Arzneimittel ist zur Dauertherapie vorgesehen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Benzalkoniumchlorid
- Benzalkoniumchlorid Natriumchlorid
- Natriumedetat
- Povidon (K25)
- Salzsäure 3,6% u. Natriumhydroxid-Lsg. (4%) (zur pH-Wert-Einstellung)
- Wasser f. Inj.-zwecke
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen, Hautreaktionen, Bindehautentzündungen, Schlafstörungen, Verstärkung einer Herzmuskelschwäche, Erregungsüberleitungsstörungen am Herzen, Blutdruckabfall, Verstärkung von Durchblutungsstörungen, Unterzuckerung, Mundtrockenheit, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Potenzstörungen, Blutbildveränderungen, entzündliche Augenerkrankungen.
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Wahrnehmungsstörungen, Herzenge.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Tränenflusseinschränkung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Atemwegskrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Herzschlagverlangsamung, Depressionen.
Wechselwirkungen
Bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Betablocker in Tablettenform kann deren Wirkung verstärkt werden. Umgekehrt kann die Wirkung der Augentropfen auf den Augeninnendruck beeinflusst werden. Ebenso wird die Wirkung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln verstärkt.
Bei im Gehirn wirkenden blutdrucksenkenden Mitteln wird zusätzlich die Senkung der Herzfrequenz verstärkt. Bei Narkosemitteln oder Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen wird der negative Effekt auf das Herz verstärkt.
Zusammen mit Mitteln gegen Depressionen und Psychose sowie mit Narkosemitteln und gefäßerweiternden Mitteln kann der Blutdruck stärker gesenkt werden.
Zusammen mit blutzuckersenkenden Tabletten wird die Unterzuckerungsneigung verstärkt.
Zusammen mit Noradrenalin und MAO-Hemmstoffen sowie bei einem abrupten Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck plötzlich sehr schnell und stark steigen.
Gegenanzeigen
Metipranolol sollte nicht eingesetzt werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Betablocker
- schwerer Herzmuskelschwäche
- schweren Erkrankungen des Reizleitungssystems des Herzens (wie AV-Block II. und III. Grades, Sinusknoten-Syndrom)
- verlangsamtem Herzschlag (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute)
- Asthma, chronischer Bronchitis oder anderen die Atemwege verengenden Erkrankungen
- Ernährungsstörungen der Hornhaut des Auges.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, sollte der Wirkstoff nur nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden.
Metipranolol geht wahrscheinlich in die Muttermilch über. Wegen der geringen Menge ist dies vermutlich ungefährlich, trotzdem sollten Säuglinge auf die Wirkung des Betablockers hin ärztlich überwacht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.
Warnhinweise
- Der Wirkstoff kann die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.
- Die regelmäßige Kontrolle von Augeninnendruck und Augenhornhaut ist erforderlich.
- Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung herausgenommen werden und erst nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden. Der Wirkstoff kann den Tränenfluss verringern.
- Kontaktlinsen vor Anwendung herausnehmen und bis 15 Minuten nach Eintropfen nicht einsetzen
- verminderter Tränenfluss bei Kontaktlinsenträgern möglich
- Verfärbungen von weichen Kontaktlinsen möglich.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Betamann 0,3%/-0,6% sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Metipranolol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.