Betamann 0,1%

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.12.2007
Hersteller: Mann (Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH)
Wirkstoff: Metipranolol
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptpflichtig

Wirkung

Betamann 0,1% enthält den Wirkstoff Metipranolol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Betamann 0,1%.

Metipranolol wird in Form von Augentropfen angewendet zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei grünem Star (Glaukom).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Metipranolol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Betablocker, zu welcher der Wirkstoff Metipranolol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erhöhter Augeninnendruck, auch nach Augenlinsen-Entfernung
  • chronische Erhöhung des Augeninnendrucks bei offenem Kammerwinkel
  • grüner Star bei fehlender Linse
  • Sonderformen des grünen Stars wie Kapselhäutchen-Glaukom, Pigment-Glaukom, Glaukom bei Jugendlichen und durch Blutungen

Dosierung

Im Allgemeinen wird zweimal täglich 1 Tropfen in das Auge eingeträufelt. Eine Steigerung ist nach unzureichendem Therapieerfolg möglich. Es sollte jedoch zu Beginn der Behandlung die 0,1-prozentige Dosierung verwendet werden, wobei die genaue Dosierung je nach Augeninnendruck nur vom Arzt bestimmt werden sollte.

Das Arzneimittel ist zur Dauertherapie vorgesehen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen, Hautreaktionen, Bindehautentzündungen, Schlafstörungen, Verstärkung einer Herzmuskelschwäche, Erregungsüberleitungsstörungen am Herzen, Blutdruckabfall, Verstärkung von Durchblutungsstörungen, Unterzuckerung, Mundtrockenheit, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Potenzstörungen, Blutbildveränderungen, entzündliche Augenerkrankungen.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Wahrnehmungsstörungen, Herzenge.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Tränenflusseinschränkung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Atemwegskrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Herzschlagverlangsamung, Depressionen.

Wechselwirkungen

Bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Betablocker in Tablettenform kann deren Wirkung verstärkt werden. Umgekehrt kann die Wirkung der Augentropfen auf den Augeninnendruck beeinflusst werden. Ebenso wird die Wirkung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln verstärkt.

Bei im Gehirn wirkenden blutdrucksenkenden Mitteln wird zusätzlich die Senkung der Herzfrequenz verstärkt. Bei Narkosemitteln oder Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen wird der negative Effekt auf das Herz verstärkt.

Zusammen mit Mitteln gegen Depressionen und Psychose sowie mit Narkosemitteln und gefäßerweiternden Mitteln kann der Blutdruck stärker gesenkt werden.

Zusammen mit blutzuckersenkenden Tabletten wird die Unterzuckerungsneigung verstärkt.

Zusammen mit Noradrenalin und MAO-Hemmstoffen sowie bei einem abrupten Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck plötzlich sehr schnell und stark steigen.

Gegenanzeigen

Metipranolol sollte nicht eingesetzt werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Betablocker
  • schwerer Herzmuskelschwäche
  • schweren Erkrankungen des Reizleitungssystems des Herzens (wie AV-Block II. und III. Grades, Sinusknoten-Syndrom)
  • verlangsamtem Herzschlag (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute)
  • Asthma, chronischer Bronchitis oder anderen die Atemwege verengenden Erkrankungen
  • Ernährungsstörungen der Hornhaut des Auges.
Nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko sollte Metipranolol bei Patienten mit verminderter Tränenausschüttung oder mit niedrigem Blutdruck eingesetzt werden. Das gilt ebenso für Patienten mit Herz-Kreislauf-Schock, bei Übersäuerung des Bluts (metabolischen Azidosen) sowie bei Durchblutungsstörungen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, sollte der Wirkstoff nur nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden.

Metipranolol geht wahrscheinlich in die Muttermilch über. Wegen der geringen Menge ist dies vermutlich ungefährlich, trotzdem sollten Säuglinge auf die Wirkung des Betablockers hin ärztlich überwacht werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff kann die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.
  • Die regelmäßige Kontrolle von Augeninnendruck und Augenhornhaut ist erforderlich.
  • Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung herausgenommen werden und erst nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden. Der Wirkstoff kann den Tränenfluss verringern.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Augentropfen)
5 Milliliter Augentropfen
1 Milligramm Metipranolol
15 Milliliter Augentropfen
1 Milligramm Metipranolol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Betamann 0,1% sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Metipranolol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Augentropfen
Ein-Dosis-Ophtiolen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.