Belinda AL 0,15mg/0,02mg / -0,15mg/0,03mg Tabletten
Wirkstoffkombination: Ethinylestradiol + Desogestrel
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Belinda AL 0,15mg/0,02mg / -0,15mg/0,03mg Tabletten enthalten die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel.
Die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol und Desogestrel wird zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille") eingesetzt. Daneben können die Wirkstoffe auch zur Normalisierung von Zyklusstörungen verwendet werden. Dazu zählen zu seltene oder zu häufige Blutungen (Dysmenorrhoe).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ethinylestradiol + Desogestrel sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schwangerschaftsverhtung mit Hormonen zum Einnehmen
Dosierung
Nehmen Sie an 21 aufeinander folgenden Tagen täglich eine Filmtablette ein. Die Einnahme muss jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit, erfolgen. Entnehmen Sie dafür dem mit dem Wochentag des Einnahmebeginns beschrifteten Feld der Blisterpackung die erste Tablette. Die weitere Einnahme erfolgt in Pfeilrichtung, bis die Blisterpackung aufgebraucht ist. Während der sich nach 21 Tagen anschließenden siebentägigen Einnahmepause beginnt gewöhnlich zwei bis vier Tage nach der Einnahme der letzten Tablette eine Entzugsblutung. Nach der siebentägigen Einnahmepause wird die Einnahme aus der nächsten Blisterpackung fortgesetzt und zwar unabhängig davon, ob die Blutung schon beendet ist oder nicht.
Wurde vorher keine "Pille" benutzt, beginnt die Einnahme erstmals am ersten Tag der Monatsblutung. Ansonsten kann das Medikament eine andere "Pille" lückenlos ersetzen oder wird am Tag nach der Entfernung von Verhütungspflaster oder Vaginalring eingenommen.
Vergessen Sie eine Einnahme, sollte diese innerhalb von zwölf Stunden nachgeholt werden. Dann ist der Schutz nicht eingeschränkt. Wenn der Einnahmezeitpunkt um mehr als zwölf Stunden überschritten wird, ist eine Empfängnisverhütung nicht mehr voll gewährleistet. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist umso höher, je näher die vergessene Tablette an der einnahmefreien Woche liegt.
Bei Erbrechen oder schwerem Durchfall innerhalb der ersten vier Stunden nach der Einnahme werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und es sollten zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden. Weiterhin gelten dieselben Anwendungshinweise wie bei einmalig vergessener Tabletteneinnahme. Wenn das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden soll, muss die zusätzlich einzunehmende Tablette aus einer anderen Blisterpackung eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Lactose
- All-rac-alpha-Tocopherol
- Kartoffelstärke
- pflanzliche Stearinsäure
- Povidon K 30
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Brustspannen, Gewichtszunahme, Verstimmungen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen (auch migräneartig).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Depressionen, Veränderungen der Libido, Gesichtshautflecken (die durch Sonne verstärkt werden), Pigmentierungsstörungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Kontaktlinsenprobleme (schlechte Verträglichkeit), Scheidenentzündungen, Pilzinfektionen der Scheide, Zwischenblutungen, Lebertumore (gutartig), Bluthochdruck, Veränderungen des Fettstoffwechsels.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Gefäßverschlüsse (Thrombosen, in Leber und Darm), Milchfluss, Brustvergößerung, Bildung von Zysten an den Eierstöcken, Lebertumoren (bösartig).
Besonderheiten:
Bei der Anwendung ist besonders auf Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien zu achten. Diese sind zum Beispiel starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins, die von Druckschmerz, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins begleitet sein können, plötzliche unerklärliche Atemnot, starker Brustschmerz, Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Werden solche Probleme bemerkt, ist die Einnahme sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.
Wechselwirkungen
Die empfängnisverhütende Wirkung der Kombination aus Ethinylestradiol und Desogestrel kann durch gemeinsame Anwendung bestimmter Wirkstoffe erniedrigt beziehungsweise aufgehoben werden. Dazu gehören- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetracycline
- Johanniskraut
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon
- Aktivkohle
Die Wirkung von Theophyllin kann durch gemeinsame Anwendung mit Ethinylestradiol und Desogestrel verlängert werden.
Durch die Behandlung mit Ethinylestradiol kann es zu einem erhöhten Blutspiegel von Schilddrüsenhormonen kommen. Dies muss bei Untersuchungen der Schilddrüse berücksichtigt werden.
Gegenanzeigen
Die Einnahme von Ethinylestradiol und Desogestrel muss unverzüglich beendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- Schwangerschaft und Stillzeit
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Östrogenen weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs)
- Herpesinfektionen in einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)
- unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose)
- diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
- akuten oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht oder Porphyrie), zumindest solange sich bestimmte Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
- Sichelzellenanämie
- akuten oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben wie etwa schweren Venenerkrankungen, Venenthrombosen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
- schwer behandelbarem Bluthochdruck, der das Risiko für weitere Gefäßverschlüsse erhöht
- schweren Fettstoffwechselstörungen oder Fettsucht
- Mittelohrschwerhörigkeit, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hat.
- Brustkrebs in der Familie (Verwandte ersten Grades)
- Durchblutungsstörungen an Armen, Händen und Beinen
- Blutdruckanstieg
- Herz- und Nierenfunktionsstörungen
- vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Migräne oder schwere Kopfschmerzen
- Depressionen
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Epilepsie
- Asthma
- Chorea minor (Veitstanz)
- multiple Sklerose
- behandelte Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
- leichtere Fettstoffwechselstörungen oder erhebliches Übergewicht
- Erkrankungen der Brustdrüse (Mastopathie)
- gutartige Gebärmuttertumoren
- ausgeprägte Neigung zu Krampfadern
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Desogestrel schließt eine Behandlung mit der Wirkstoffkombination während der Schwangerschaft aus.
Die Produktion der Muttermilch kann durch Ethinylestradiol und Desogestrel verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch und damit in den Säugling übergehen. Um Schädigungen zu vermeiden, sollte das Kind vor einer Anwendung der Wirkstoffkombination abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Desogestrel schließt eine Behandlung von Kindern mit der Wirkstoffkombination aus.
Warnhinweise
- Durchfall und Erbrechen können die Wirksamkeit der Kombination herabsetzen.
- Eine multiple Sklerose kann durch die Kombination verstärkt werden.
- Die Kombination schützt nicht vor HIV-Infektionen oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
- Zwischenblutungen können Hinweise auf eine abgeschwächte Wirksamkeit der Kombination bedeuten.
- Löst das Medikament Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien aus, muss die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Belinda AL 0,15mg/0,02mg / -0,15mg/0,03mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.