Axanum 8mg/20mg Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.11.2013
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoffkombination: Acetylsalicylsäure + Esomeprazol
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Axanum 8mg/20mg Hartkapseln enthalten die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Axanum 8mg/20mg Hartkapseln.

Die Kombination dient der Vorbeugung von Verschlüssen von Blutgefäßen allgemein sowie am Herzen und im Gehirn. Sie wird bei Patienten eingesetzt, die dauerhaft eine niedrig dosierte Acetylsalicylsäure-Behandlung benötigen, aber einen empfindlichen Magen und Darm haben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Esomeprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thrombozytenaggregationshemmer, Protonenpumpenhemmer, Mittel gegen zu viel Magensäure, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol gehört.

    Dosierung

    Die normale Dosis beträgt eine Kapsel einmal täglich. Die Kapsel wird im Ganzen mit Flüssigkeit eingenommen und sollte nicht zerkaut oder zerdrückt werden.

    Bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion und gleichzeitiger Behandlung mit Entwässerungsmitteln muss der Arzt das Risiko der Flüssigkeitsretention sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion berücksichtigen.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Hyprolose
    • Hypromellose
    • Magnesiumstearat
    • Maisstärke
    • Sucrose
    • Talkum
    • Titandioxid (E 171)
    • Eisenoxide (E 172)
    • Eudragit L 30 D-55
    • Gelatine
    • Glycerolmonostearat
    • Kaliumhydroxid
    • Natriumstearylfumarat
    • Polysorbat 80
    • Propylenglycol
    • Schellack
    • Triethylcitrat

    Nebenwirkungen

    Häufige Nebenwirkungen:
    Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörung, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    allergische Reaktionen, Flüssigkeitsansammlungen in Armen und Beinen, Gicht, Unterzuckerung, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, nervliche Missempfindungen, Schläfrigkeit, Schwindel, Schnupfen, Asthma, Nasenbluten, Mundtrockenheit, erhöhte Leber-Enzyme, Hautentzündung, Juckreiz, Nesselsucht, Ausschlag.

    Seltene Nebenwirkungen:
    Blutplättchenmangel, Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, Blutgefäßschwellungen und allergische Reaktionen oder Schock, Natriummangel im Blut, Depression, Geschmacksstörungen, Ohrensausen, Bronchialkrämpfe, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Mundschleimhautentzündung, Hefepilzinfektion im Verdauungskanal, Leberentzündung mit und ohne Gelbsucht, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Unwohlsein.

    Besonderheiten:
    Eine Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer kann zu einem leicht erhöhten Risiko für Magen-Darm-Infektionen, wie beispielsweise mit Erregern wie Salmonellen und Campylobacter, führen.

    Die Behandlung mit Esomeprazol kann die Beschwerden einer bösartigen Erkrankung in Magen und Zwölffingerdarm lindern und eine Diagnose verzögern. Wenn Alarmzeichen auftreten (deutlicher unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Blut im Stuhl) und bei Verdacht auf ein Magengeschwür oder bei bestehendem Magengeschwür sollte eine bösartige Erkrankung vom Arzt ausgeschlossen werden. Patienten, die einer Langzeitbehandlung (besonders länger als ein Jahr) mit Esomeprazol unterliegen, sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen erhalten.

    Wechselwirkungen

    Bei den Wechselwirkungen sind die Besonderheiten beider Kombinationspartner zu beachten.

    Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure kann bei ACE-Hemmern (zur Blutdrucksenkung) die Wirkung hinsichtlich Natriumausscheidung und Blutdrucksenkung vermindern.

    Acetylsalicylsäure und Acetazolamid (zur Senkung von Augen-, Hirn- und Blutdruck) kann die Ausscheidung des letzteren über die Niere hemmen. So können hohe Blutkonzentrationen mit Giftwirkung entstehen.

    Patienten, die eine Therapie mit Antikoagulanzien erhalten, haben aufgrund von Arzneimittel-Wechselwirkungen und der Wirkung auf die Thrombozyten ein erhöhtes Risiko für Blutungen. Dies gilt sowohl für Warfarin wie andere Thrombozytenaggregationshemmer. Die Kombination einer Behandlung mit Antikoagulanzien und Acetylsalicylsäure sollte vom Arzt aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos mit größter Vorsicht erfolgen.

    Acetylsalicylsäure kann die Wirkung der AntiepileptikaPhenytoin und Valproinsäure verändern: Phenytoin wird weniger, Valproinsäure stärker wirksam.

    Die blutdrucksenkende Wirkung von Betablockern kann bei gleichzeitiger Gabe von Acetylsalicylsäure herabgesetzt werden. Es kann eine gleichzeitige verminderte Durchblutung der Niere sowie Speicherung von Salz und Flüssigkeit im Körper auftreten. Letzteres kann auch bei Patienten mit einer Grunderkrankung der Niere oder des Herz-Kreislaufsystems bei der Kombination von Acetylsalicylsäure mit Entwässerungsmitteln der Fall sein.

    Acetylsalicylsäure kann die Ausscheidung von Methotrexat (Rheuma- und Krebsmittel) über die Niere behindern. Das kann besonders bei älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu Knochenmarksschäden führen kann. Eine solche Kombination darf nur mit großer ärztlicher Vorsicht erfolgen.

    Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure und nicht-steroidalen Antirheumatika sowie Glukokortikoiden kann das Risiko von Magen-Darm-Geschwüren und von Blutungen erhöhen oder zu einer verringerten Nierenfunktion führen.

    Möglicherweise wird die Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchen durch Ibuprofen gehemmt.

    Orale Antidiabetika werden in ihrer Wirkung möglicherweise durch mäßige Dosen von Acetylsalicylsäure erhöht, wodurch eine Unterzuckerung eintreten kann.

    Gichtmittel wie Probenecid und Sulfinpyrazon werden durch Acetylsalicylsäure weniger effektiv oder unwirksam.

    Der während einer Behandlung mit Esomeprazol verminderte Säuregrad im Magen kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in den Körper erhöhen (beispielsweise bei dem HerzglykosidDigoxin) oder herabsetzen (beispielsweise bei den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol und möglicherweise bei HIV-Proteasehemmern gegen AIDS), wenn diese durch den Säuregrad des Magensaftes beeinflusst wird.

    Andere mögliche Wechselwirkungen beruhen auf der Konkurrenz um ein abbauendes Enzym-System. Möglicherweise werden die AIDS-Mittel Atazanavir und Nelfinavir in Gegenwart von Esomeprazol weniger gut in den Körper aufgenommen, während Saquinavir (gleichzeitig mit Ritonavir) besonders hohe Blutkonzentrationen erreicht. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und Atazanavir nicht empfohlen; die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und Nelfinavir ist sogar verboten.

    In einer Studie zur Arzneimittelwechselwirkung mit gleichzeitiger Gabe des Blutverdünners Clopidogrel und dem ProtonenpumpenhemmerOmeprazol wurde die mittlere Hemmung der Blutplättchenzusammenballung vermindert. Aufgrund der ähnlichen Eigenschaften von Omeprazol und Esomeprazol sollte eine Kombination mit Clopidogrel vermieden werden.

    Die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und Substanzen, die über das gleiche Enzymsystem verstoffwechselt werden (unter anderen die AntiepileptikaDiazepam und Phenytoin sowie die Psychopharmaka Citalopram, Imipramin und Clomipramin) kann die Blutkonzentration dieser Wirkstoffe erhöhen, so dass eine Herabsetzung der Dosis erforderlich werden kann. Dies sollte insbesondere dann bedacht werden, wenn Esomeprazol nur nach Bedarf verordnet wird. Bei Epileptikern wird deshalb empfohlen, den Phenytoin-Wert im Blut ärztlich zu kontrollieren, wenn eine Behandlung mit Esomeprazol begonnen oder beendet wird. Auch die Blutkonzentration des Pilzmittels Voriconazol und wahrscheinlich auch von Antikoagulanzien wie Warfarin erhöht sich in Gegenwart von Omeprazol. Daher werden bei Patienten, die gleichzeitig Warfarin oder andere Cumarinderivate einnehmen, entsprechende ärztliche Kontrollen bei Beginn und am Ende einer Behandlung mit Esomeprazol empfohlen.

    Die Verstoffwechselung von Esomeprazol selbst kann ebenfalls durch andere Wirkstoffe beeinflusst werden. So führte das Makrolid-AntibiotikumClarithromycin zu einer verdoppelten Aufnahme von Esomeprazol in den Körper. Voriconazol hat womöglich einen noch stärkeren Einfluss. Üblicherweise ist in diesen Fällen keine Dosisanpassung von Esomeprazol durch den Arzt erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion und bei Patienten, bei denen eine Langzeitanwendung nötig ist, sollte er jedoch eine Dosisanpassung in Erwägung ziehen.

    Gegenanzeigen

    Die Kombination ist bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, Esomeprazol oder anderen Protonenpumpenhemmern nicht anzuwenden. Aufgrund von Kreuzallergien darf sie auch nicht eingesetzt werden, wenn Patienten auf die Gabe von Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika mit asthmatischen Beschwerden, Schnupfen oder Nesselsucht reagieren. Wegen des Kombinationspartners Acetylsalicylsäure ist die Kombination nicht einsetzbar bei Bluterkranken, Mangel an Blutplättchen, Leberzirrhose, schwerer Herzmuskelschwäche oder schweren Nierenfunktionsstörungen. Auch bei Herz-Kreislauf-Notfallsituationen wird
    der Einsatz der Kombination nicht empfohlen.

    Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
    • Risikofaktoren für Magen-Darm-Geschwüre wie solche in der Vorgeschichte (einschließlich der Komplikationen), gleichzeitige Behandlung mit Antikoagulanzien, Glukokortikoiden und/oder nicht-steroidalen Antirheumatika, einem Alter von über 60 Jahren mit einer koronaren Herzkrankheit in der Vorgeschichte oder ein Alter von über 65 oder eine bestehende Helicobacter pylori-Infektion
    • Blutungsstörungen, Therapie mit Antikoagulanzien, selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (gegen Depressionen) und/oder zusätzlich einem Thrombozytenaggregationshemmer wegen der Blutungsgefahr
    • geringer bis mäßiger Herzmuskelschwäche, Nierenfunktions- oder Leberstörungen, besonders bei gleichzeitiger Behandlung mit Entwässerungsmitteln weil es zu Ansammlungen von Flüssigkeit im Gewebe und einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen kann
    • chronischen Atemwegserkrankungen, Asthma, Heuschnupfen und anderen Allergien
    • Gicht-Patienten, weil Acetylsalicylsäure einen Anfall auslösen kann
    • geplanten operativen Eingriffen, weil die Kombination mindestens sieben Tage vor diesen abgesetzt werden sollte.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Die Kombination darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, der Zustand der Frau erfordert nach ärztlichem Ermessen die Behandlung damit.

    Mit der Kombination wurden keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt.
    Es ist bekannt, dass Acetylsalicylsäure in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Ob das auch für Esomeprazol gilt, wurde bisher nicht untersucht. Daher muss der Arzt eine Entscheidung darüber treffen, ob das Stillen zu unterbrechen ist, ob auf die Behandlung mit
    der Kombination verzichtet werden soll oder die Behandlung zu unterbrechen ist. Dabei muss sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Die Kombination sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, da es keine Studien zu Wirkung und Nebenwirkungen in dieser Altersgruppe gibt.

    Warnhinweise

    • Bei Kombination mit andere Wirkstoffen ist ein mögliches verstärktes Blutungsrisiko zu beachten.
    • Besonders bei Langzeit-Behandlung sind die Magen-Darm-Funktionen ärztlich zu prüfen, um keine bösartige Erkrankung zu übersehen.
    • Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet.
    • Das Medikament enthält Sucrose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
    • Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
    • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Axanum 8mg/20mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.