Artelac Augentropfen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.11.2007
Hersteller: Mann (Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH)
Wirkstoff: Hypromellose
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptfrei

Wirkung

Artelac Augentropfen enthalten den Wirkstoff Hypromellose.

Der Wirkstoff Hypromellose wird als Augentropfen zur Behandlung des sogenannten trockenen Auges angewendet. In diesem Zusammenhang kann Hypromellose auch bei Bindehautentzündungen und Entzündungen der Hornhaut des Auges durch verminderte Tränenbildung (Keratokonjunktivitis sicca) sowie bei mangeldem oder unvollständigem Lidschluss oder als Ersatz der Tränenflüssigkeit bei instabilem Tränenfilm beziehungsweise unzureichender Befeuchtung der Augenoberfläche eingesetzt werden.

Trockene Augen werden durch eine Verminderung der Tränenmenge oder eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms hervorgerufen. Darüber hinaus kann ein trockenes Auge auch bei verschiedenen Augenerkrankungen oder Allgemeinleiden vorkommen. In jedem Fall wird das Auge nicht mehr ideal befeuchtet. Man spricht deshalb auch von einer Benetzungsstörung des Auges. Durch die Anwendung des Wirkstoffs werden nur die Symptome wie Augenrötungen, Fremdkörpergefühl, Kratzen, Brennen, Schleimabsonderungen, Lichtempfindlichkeit, müde Augen oder geschwollene Augenlider gelindert, nicht aber die Ursache der Erkrankung behandelt.

Ferner kann Hypromellose auch zur Benetzung und Nachbenetzung von harten Kontaktlinsen verwendet werden. Der Wirkstoff verbessert hier die Haft- und Gleitfähigkeit des Auges. Augenarzneimittel ohne zusätzliche Konservierungsstoffe sind dazu am besten geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hypromellose sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Künstliche Tränen, zu welcher der Wirkstoff Hypromellose gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Austrocknungserscheinungen der Horn- und Bindehäute durch Tränenausscheidungsstörungen und Funktionsstörungen bei Augenkrankheiten oder allgemeinen Erkrankungen
  • Austrocknungserscheinungen der Augenhornhäute und Augenbindehäute bei mangelndem oder unvollständigem Lidschluss
  • zur Benetzung und Nachbenetzung von harten Kontaktlinsen

Dosierung

Je nach Erfordernis können die Augentropfen drei- bis fünfmal täglich oder auch häufiger in das betroffene Auge eingetropft werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Cetrimid
  • Natriumdihydrogenphosphat 2 H2O
  • Natriumedetat
  • Natriummonohydrogenphosphat 12 H2O
  • Sorbitol
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen am Auge wie Brennen, Rötungen, Fremdkörpergefühl, vermehrter Tränenfluss.

Wechselwirkungen

Bislang sind keine Wechselwirkungen von Hypromellose mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Werden andere Augentropfen oder Augensalben zusätzlich eingesetzt, sollte zwischen beiden Anwendungen mindestens ein Zeitraum von fünf Minuten liegen. Der Wirkstoff Hypromellose sollte immer als Letzter verabreicht werden.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Hypromellose nicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bislang sind mit dem Wirkstoff Hypromellose an schwangeren Patientinnen keine Untersuchungen durchgeführt wurden. Es besteht kein Verdacht auf schädigende Wirkungen. Trotzdem sollte die Anwendung von Hypromellose in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Ausreichende Untersuchungsergebnisse zur Behandlung mit Hypromellose bei Kindern liegen derzeit nicht vor, weshalb der Wirkstoff nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung bei Kindern angewendet werden sollte.

Warnhinweise

  • Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Sehvermögen und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt werden.
  • Harte Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung entsprechender Augentropfen herausgenommen und frühestens 15 Minuten später wieder eingesetzt werden.
  • Werden andere Augenarzneimittel gleichzeitig eingesetzt, sollte der Wirkstoff stets als Letzter - etwa fünf Minuten später - angewendet werden.
  • Während der Behandlung mit entsprechenden Augentropfen sollten keine weichen Kontaktlinsen getragen werden.
  • Weiche Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung entnommen und erst etwa 15 Minuten danach wieder eingesetzt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Augentropfen)
10 Milliliter Augentropfen
3,2 Milligramm Hypromellose
30 Milliliter Augentropfen
3,2 Milligramm Hypromellose

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Artelac Augentropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hypromellose (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Augentropfen
Augentropfen
Augentropfen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.