Arpoya 30 mg Tabletten
Wirkstoff: Aripiprazol
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Arpoya 30 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Aripiprazol.
Aripiprazol wird einerseits für die Behandlung der Schizophrenie eingesetzt.
Andererseits kann der Wirkstoff auch zur Therapie von mäßigen bis schweren Perioden der krankhaften Übersteigerung (manischen Episoden) bei Depressionen verwendet werden. In diesem Zusammenhang dient Aripiprazol auch der Vorbeugung einer neuen manischen Episode bei Patienten, die überwiegend manische Episoden hatten und deren manische Episoden auf die Behandlung mit Aripiprazol ansprachen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Aripiprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schizophrenie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren
Dosierung
Für die individuelle Dosierung des Medikaments stehen verschiedene Stärken zur Verfügung.
Bei Erwachsenen beträgt die empfohlene Dosis zu Anfang Schizophrenie-Behandlung 10 oder 15 Milligramm Aripiprazol/Tag. Das Medikament ist in einem Dosisbereich zwischen 10 und 30 Milligramm/Tag wirksam, die Standard-Dosis beträgt auf Dauer 15 Milligramm/Tag. Das Medikament wird einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht. Bei Tagesdosen über 15 Milligramm könnte keine gesteigerte Wirksamkeit in Studien nachgewiesen werden, obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosis eine Nutzen haben können. Die Tageshöchstdosis sollte 30 Milligramm nicht überschreiten.
Jugendliche ab 15 Jahren erhalten an den ersten beiden Tagen der Behandlung 2 Milligramm Aripiprazol/Tag (dafür steht Aripiprazol 1 mg/ml Lösung zum Einnehmen zur Verfügung). Anschließend steigert der Arzt die Dosis für zwei weitere Tage auf 5 Milligramm, um dann die empfohlene tägliche Dosis von 10 Milligramm zu erreichen. Sofern erforderlich, können weitere Dosiserhöhungen in 5-Milligramm-Schritten erfolgen, ohne dass die Höchstdosis von 30 Milligramm pro Tag überschritten wird. Im allgemeinen sind 10 Milligramm/Tag gut wirksam, wenn auch bei manchen Patienten erst eine höhere Dosierung erfolgreich ist. Das Medikament wird einmal täglich und unabhängig von Mahlzeiten eingenommen.
Außerhalb der Zulassung wird das Medikament auch bei Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung verwendet. Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht durch klinische Studien erwiesen. Daher kann keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung gegeben werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- vorverkleisterte Maisstärke
- Croscarmellose-Natrium
- Maltose
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Angstgefühl, Bewegungsstörungen (extrapyramidale Störung), innere Unruhe, Bewegungsdrang, Zittern, Schwindel, Schläfrigkeit, Abstumpfung, Kopfschmerzen, Verschwommensehen, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Speichelüberproduktion, Abgeschlagenheit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Depression, Herzrasen, Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung.
Besonderheiten:
Wenn Anzeichen einer Spätdyskinesie wie unwillkürliche Zuckungen und Bewegungen des Mundes, der Zunge oder von Gesichtsmuskeln auftreten, sollte der Arzt die Dosis des Wirkstoffs vermindern oder die Behandlung abbrechen.
Während der Behandlung mit Aripiprazol kam es in den klinischen Studien selten zu einem sogenannten malignen neuroleptischen Syndrom. Diese manchmal tödliche Nebenwirkung ist durch hohes Fieber, Muskelsteife, wechselnde Bewusstseinslagen, durch unregelmäßigen Puls oder Blutdruck, Herzrasen, Schwitzen und Herzrhythmusstörungen gekennzeichnet. Außerdem kann es zu Versagen der Nieren- und Muskelfunktion kommen.
Wechselwirkungen
Aripiprazol kann die Wirkung bestimmter blutdrucksenkender Wirkstoffe verstärken.
Weil Aripiprazol beruhigend wirkt, ist bei Kombination mit Alkohol oder anderen auf das Gehirn wirksamen Substanzen Vorsicht geboten. Es kann zu einer verstärkten Abstumpfung kommen.
Aripiprazol sollte mit anderen Wirkstoffen, die die Reizleitung am Herzen verändern nur besonders vorsichtig kombiniert werden. Zu diesen Wirkstoffen gehören sowohl solche, die eine QT-Verlängerung bewirken (das Malaria-MittelChinidin, der BlutdrucksenkerSotalol, manche Neuroleptika und Antibiotika) oder Störungen des Mineralhaushalts im Körper (Entwässerungsmittel).
Der Magensäure-Blocker Famotidin verringert die Aufnahme von Aripiprazol in den Körper und damit die Wirkung ein wenig.
Chinidin, die Neuroleptika Fluoxetin und Paroxetin sowie die Pilzmittel Itraconazol und Ketoconazol und HIV-1-Proteasehemmer (gegen AIDS) hemmen den Abbau von Aripiprazol und fördern seine Wirkung stark. Daher sollte der Arzt bei entsprechenden Wirkstoff-Kombination Nutzen und Risiko sorgfältig abwägen und die Aripiprazol-Dosis auf etwa die Hälfte verringern. Nach Absetzen der genannten Wirkstoffe sollte die Dosierung von Aripiprazol dann wieder auf die Dosishöhe vor Beginn der Begleittherapie angehoben werden. Der Blutdrucksenker Diltiazem und das Neuroleptikum Escitalopram steigern die Wirkung von Aripiprazol hingegen nur mäßig.
Die AntiepileptikaCarbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Primidon fördern den Abbau von Aripiprazol im Körper und verringern dessen Wirkung so stark, dass die Aripirazol-Dosierung bei gemeinsamer Gabe verdoppelt werden muss. Ähnliches gilt für die Tuberkulose-MittelRifampicin und Rifabutin, die HIV-Mittel Efavirenz und Nevirapin sowie für Johanniskraut. Nach Absetzen dieser Substanzen sollte der Arzt die Dosierung von Aripiprazol wieder auf die normale Dosis verringern.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei Psychosen, die mit einer Demenz in Verbindung stehen, darf Aripiprazol nicht eingesetzt werden.Besondere ärztliche Sorgfalt und Kontrolle muss bei der Behandlung mit dem Wirkstoff zu Beginn der Therapie walten, bis sich der Zustand des Patienten bessert sowie bei
- Auftreten von Selbstmord-förderndem Verhalten oder Selbstmordgedanken
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen (besonders QT-Überleitungsstörungen)
- Durchblutungsstörungen des Gehirns
- niedrigem Blutdruck oder Bedingungen, die solchen begünstigen wie Austrocknung, zu geringe Blutmenge und Behandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln
- Neigung zu unwillkürlichen und ungewollten Muskelbewegungen (Dyskinesien)
- Krampfanfällen in der Vorgeschichte oder bei Zuständen, die mit Krampfanfällen im Zusammenhang stehen
- Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), mit Risikofaktoren für Diabetes mellitus (z.B. Fettleibigkeit) oder Neigung dazu in der Familie, weil die Gabe des Wirkstoffs den Blutzuckergehalt steigern kann
- Funktionsstörungen der Speiseröhre wegen des Risikos für Lungenentzündung durch Einatmen von aufsteigendem Magensaft.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Tierversuchen konnten mögliche Störungen der Entwicklung des Nachwuchses durch die Gabe von Aripiprazol nicht ausgeschlossen werden. Daher sollten Patientinnen ihren Arzt benachrichtigen, wenn sie schwanger werden oder eine Schwangerschaft während der Behandlung mit Aripiprazol planen. Aufgrund der unzureichenden Studien an Schwangeren darf der Wirkstoff in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt schätzt den möglichen Nutzen höher ein als das Risiko für das Ungeborene.
Mütter, die im letzten Schwangerschaftsdrittel den Wirkstoff einnehmen, gefährden ihre Neugeborenen durch Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen und Entzugserscheinungen. Diese können sich in Aufregung, Muskelverspannungen oder -schlaffheit, Zittern, Schläfrigkeit, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme äußern. Solche Neugeborene müssen sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Aripiprazol wurde bei säugenden Ratten in die Milch ausgeschieden. Da nicht bekannt ist, ob Aripiprazol beim Menschen in die Muttermilch übergeht, sollten damit behandelte Patientinnen während der Einnahme von Aripiprazol nicht stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder und Jugendliche gilt je nach Hersteller eine Altersgrenze für die Therapie von 15 bis 18 Jahren. Es ist in jedem Fall bei dieser Altersgruppe die Patienteninformation zu lesen und die Einschränkungen sind zu beachten.
Warnhinweise
- Zwar ist kein direkter Einfluss auf das Reaktionsvermögen nachgewiesen, aber Autofahren und die Bedienung von Maschinen sollte unterlassen werden, bis man sicher ist, dass sie nicht durch das Medikament gefährlich sind.
- Das Medikament ist nicht zur Behandlung von Psychosen bei alten Demenz-Patienten geeignet.
- Bei Fieber, Muskelsteife und Bewusstseintrübung ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und ein Arzt aufzusuchen.
- Zuckerkranke müssen während der Behandlung mit dem Medikament ihren Blutzuckergehalt besonders sorgfältig überwachen.
- Die Tabletten enthalten den Zucker Maltose, den manche Patienten schlecht vertragen.
- Bewahren Sie das Medikament in der Originalverpackung auf, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Arpoya 30 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Aripiprazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.