Aredia 15 mg/ -30 mg/ -60 mg/ -90 mg
Wirkstoff: Pamidronsäure
Darreichnungsform: Infusionslösungskonzentrat
Wirkung
Aredia 15 mg/ -30 mg/ -60 mg/ -90 mg enthält den Wirkstoff Pamidronsäure. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Aredia 15 mg/ -30 mg/ -60 mg/ -90 mg.
Pamidronsäure ist zur Behandlung bei Morbus Paget und zu hohen Kalziumspiegeln im Blut, vor allem bedingt durch Krebserkrankungen, zugelassen.
Ergänzend zur Chemotherapie des multiplen Myeloms kann der Wirkstoff im fortgeschrittenen Stadium zur Vorbeugung von Defekten am Skelettsystem gegeben werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pamidronsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Bisphosphonate, zu welcher der Wirkstoff Pamidronsäure gehört.
Dosierung
Erwachsene sowie ältere Patienten sollten als Gesamtdosis eines Behandlungsganges zwischen 15 und 90 Milligramm des Wirkstoffs erhalten. Die Dosis richtet sich nach dem vorliegenden Kalziumspiegel im Blut. Die Anwendung des Arzneimittels erfolgt ausschließlich durch den Arzt.
Nach Auflösen der Trockensubstanz mit beiliegendem Wasser für Injektionszwecke erhält man ein Infusionslösungskonzentrat. Dieses muss
mit einer Infusionslösung, die kein Kalzium enthält, verdünnt werden. Geeignet ist hierfür eine 0,9-prozentige Natriumchloridlösung oder eine 5-prozentige Glukoselösung.
Die Infusion sollte langsam erfolgen, die Konzentration und die genaue Geschwindigkeit ist je nach Krankheitsbild unterschiedlich und wird vom Arzt individuell bestimmt. Wenn die Blutkalziumkonzentration sich nicht innerhalb von drei bis sieben Tagen normalisiert, kann eine weitere Dosis gegeben werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- D-Mannitol
- Phosphorsäure
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Fieber und grippeähnliche Symptome, Unwohlsein, Schüttelfrost, Müdigkeit, Hitzewallungen, Kalziumspiegelerniedrigungen, Phosphatspiegelerniedrigungen, Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und Verhärtungen, Venenentzündungen, vorübergehende Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Erniedrigung der weißen Blutkörperchen, Magnesiumspiegelerniedrigungen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Muskelkrämpfe, Magersucht, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Krämpfe, Unruhe, Zittern, Verwirrtheit, Schwindel, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, Blutmangel, Blutdruckerniedrigung, Bluthochdruck, Ausschlag, Juckreiz, allergischer Schock, Bronchialkrämpfe, Atemnot, Hautschwellungen, Kaliumspiegelerhöhungen, Natriumspiegelerhöhungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Magenschleimhautentzündungen, Krampfanfälle, Halluzinationen, Blutplättchenmangel, Herzschwäche, Wassereinlagerungen, Bluturin, akute Nierenfunktionsstörungen, Verschlechterung einer vorbestehenden Nierenerkrankung, Bindehautentzündungen, Regenbogenhautentzündungen, Lederhautentzündungen der Augen, Gelbsehen, allergischer Schock, Wiederauftreten von Infektionen wie Herpes simplex und Herpes zoster, Verschlechterung der Leberfunktionswerte, erhöhte Kreatininkonzentration und Harnstoffkonzentrationen im Blut.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Knochenauflösung des Kiefers.
Besonderheiten:
Möglicherweise kann Pamidronsäure schwere Knochen-, Gelenk-, und/oder Muskelschmerzen mit teilweise starken Einschränkungen der Beweglichkeit auslösen. Die Beschwerden traten nach einem Tag bis zu mehreren Monaten oder gar Jahren nach Therapiebeginn auf und gingen bei den meisten Patienten nach dem Absetzen der Therapie zurück. Das Arzt sollte beim Auftreten solcher Schmerzen verständigt werden und muss dann entscheiden, ob die Behandlung vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt werden muss.
In den letzten Jahren sind bei einer Langzeitanwendung von Bisphosphonaten immer wieder Oberschenkelbrüche an ungewöhnlicher Stelle beobachtet worden. Bei irgendwelchen Bedenken und vor allem bei Auftreten von Schmerzen im Oberschenkelbereich sollten die Patienten daher Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen.
Die Anwendung des Wirkstoffes kann ein erhöhtes Risiko für Entzündungen der Regenbogenhaut (Uveitis) oder der Lederhaut (Skleritis) zur Folge haben. Treten gerötete Augen, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit auf, sollte ein Arzt befragt werden.
Pamidronsäure scheint die Neigung zu Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise Vorhofflimmern zu verstärken.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen nierenschädigenden Wirkstoffen insbesondere Thalidomid, kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium oder Eisen sowie säurebindenden Mitteln (Antazida) können Störungen in der vollständigen Wirkstoffaufnahme entstehen.
Gegenanzeigen
Pamidronsäure darf nicht angewandt werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Bisphosphonate.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, schweren akuten Entzündungen im Magen-Darm-Bereich oder Knochenerweichung (klinisch manifeste Osteomalazie) dürfen Pamidronsäure nicht einnehmen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte unterbleiben, weil im Tierversuch bei hohen Dosen eine Schädigung des Ungeborenen nicht auszuschließen ist.
Da nicht bekannt ist, ob Pamidronsäure in die Muttermilch übergeht, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff auf jeden Fall abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Pamidronsäure sowie alle anderen Bisphosphonate gibt es bisher noch zu wenig Erfahrung in der Anwendung an Kindern. Daher darf Pamidronsäure nicht bei Kindern angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch die Behandlung mit dem Medikament so weit vermindert sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein kann.
- Während der Therapie muss genügend getrunken werden.
- Die regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion ist während der Behandlung erforderlich.
- Nach operativen Eingriffen an der Schilddrüse ist besondere ärztliche Vorsicht geboten.
- Bei Beschwerden oder Schmerzen im Oberschenkel- und Hüftbereich ist ein Arzt zu verständigen.
- Treten Rötungen, Schmerzen oder Lichtempfindlichkeit der Augen auf, ist sofort ein Arzt zu befragen.
- Das Blutbild sollte während der Behandlung mit dem Medikament regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
- Außer der bei tumorbedingten Hyperkalzämie üblichen täglichen Messung der Calciumkonzentration im Blut sollte auch der Poshatgehalt des Blutes regelmäßig ärztlich bestimmt werden.
- Infusionen mit diesem Medikament müssen besonders langsam verabreicht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aredia 15 mg/ -30 mg/ -60 mg/ -90 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pamidronsäure (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.