Aprovel 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten
Wirkung
Aprovel 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Irbesartan.
Irbesartan wird zur Senkung des Bluthochdrucks eingesetzt, der keine organische Ursache hat.
Des Weiteren wird Irbesartan angewendet bei Zuckerkranken mit Diabetes mellitus vom Typ 2 und dadurch bedingten Nierenerkrankungen, um den erhöhten Blutdruck zu senken.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Irbesartan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Irbesartan gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck ohne organische Ursache
- zur Behandlung der Nierenerkrankung bei Patienten mit Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes mellitus als Teil einer den Blutdruckspiegel senkenden Therapie
Dosierung
Die gewöhnliche Dosierung des Medikaments ist 150 Milligramm (2 Filmtabletten Aprovel 75 Milligramm oder 1 Filmtablette Aprovel 150 Milligramm) täglich, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Tabletten sollten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.
Ist die erwünschte Blutdrucksenkung mit dieser Dosis nicht erreichbar, kann die Tagesdosis auf 300 Milligramm erhöht und außerdem eine Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten vorgenommen werden.
Bei höherem Lebensalter und starker Nierenfunktionsstörung empfiehlt sich zunächst eine Anfangstagesdosis von 75 Milligramm, die dann bei Bedarf gesteigert werden kann.
Die Anwendung muss für gewöhnlich auf Dauer erfolgen, da nur so die Blutdrucksenkung aufrecht erhalten werden kann.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Carnaubawachs
- Croscarmellose-Natrium
- Hypromellose
- Macrogol
- Siliciumdioxid
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
bei Bluthochdruck und Diabetes mellitus vom Typ 2 mit Nierenerkrankung:
Blutkaliumüberschuss.
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Erschöpfung, Anstieg des Kreatininkinase-Wertes im Blut.
Bei Bluthochdruck und Diabetes mellitus vom Typ 2 mit Nierenerkrankung:
niedriger Blutdruck, Schwindel bei Körperlageveränderung, Muskel- und Knochenschmerzen, Abnahme der Konzentration des roten Blutfarbstoffs bei Patienten mit fortgeschrittenem diabetischem Nierenschaden.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrasen, Hitzegefühl, Husten, Durchfall, sexuelle Funktionsstörungen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Brustschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Ausschlag, Nesselsucht, Gefäßschwellung.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Blutkaliumüberschuss, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Störungen des Geschmacksinns, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Nierenfunktionsstörung einschließlich einzelner Fälle von Nierenversagen bei Risikopatienten.
Wechselwirkungen
Irbesartan hat mit anderen Wirkstoffen folgende Wechselwirkungen: Zusammen mit- anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden.
- kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen Wirkstoffen, welche den Kaliumspiegel erhöhen (zum Beispiel Antikoagulanzien wie Heparin) steigt möglicherweise die Kaliumkonzentration im Blut, was zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen führen kann.
- Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
- Lithium (gegen Depressionen) ist eine Erhöhung der Giftigkeit von Lithium zu vermuten. Jedenfalls wurde eine solche Wechselwirkung schon bei Wirkstoffen aus der Gruppe der ACE-Hemmer beobachtet. Da AT1-Rezeptor-Antagonisten wie Irbesartan auf dasselbe blutdruckregulierende System einwirken wie die ACE-Hemmer, ist eine gleiche Wechselwirkung wahrscheinlich.
- nicht-steroidalen Antirheumatika kann eine Minderung der blutdrucksenkenden Wirkung auftreten.
Gegenanzeigen
Irbesartan darf nicht gegeben werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Nierenfunktionsstörungen, einseitiger oder beidseitiger Verengung der Nierenarterien und Zustand nach einer Nierentransplantation
- Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
- primärem Hyperaldosteronismus wegen möglicher Unwirksamkeit von Irbesartan
- Verengung der Herzklappen (Aorta- und Mitralklappe), Herzmuskelerkrankung mit Herzvergrößerung, Verengung der Herzkranzgefäße (KHK) und schwerer Herzkrankheit
Besonderheiten:
Wegen der entwässernden Wirkung von Irbesartan muss der Arzt vor Beginn der Therapie einen Mangel an Natrium und/oder Blutmenge ausgleichen beziehungsweise eine bestehende Entwässerungstherapie abschwächen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Irbesartan darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Vor allem bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat kann Irbesartan zu zu Nierenversagen bei Ungeborenen oder Neugeborenen, mangelnder Schädelknochenbildung und sogar zum Absterben des Ungeborenen führen.
Wird während der Behandlung mit dem Wirkstoff eine Schwangerschaft festgestellt oder ist eine Schwangerschaft geplant, so muss der Arzt Irbesartan so schnell wie möglich absetzen.
Irbesartan geht im Tierversuch an Ratten in die Muttermilch über. Ob das beim Menschen ebenso ist, ist nicht bekannt. Es sollte bei Behandlung mit Irbesartan nicht gestillt werden. Hält der Arzt die Therapie für unumgänglich, muss abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern und Jugendlichen sollte Irbesartan nicht gegeben werden. Es liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit der Behandlung mit dem Wirkstoff bei dieser Altersgruppe vor.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann so weit beeinträchtigt sein, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.
- Der Wirkstoff kann in der Schwangerschaft zu Missbildungen führen. Während der Behandlung müssen daher geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden.
- Vor der Therapie sollte vom Arzt ein Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden.
- Bei beidseitiger Nierenarterienstenose oder einseitiger Stenose bei der Einzelniere besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko von Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen unter der Therapie.
- Bei Frauen und Patienten schwarzer Hautfarbe kann die Wirksamkeit bei Bluthochdruck und fortgeschrittenen Nierenerkrankungen weniger stark ausfallen.
- Eine Kombination mit Lithium wird nicht empfohlen.
- Bei Neigung zu niedrigen Blutkaliumwerten empfehlen sich regelmäßige Blutkontrollen, um Kaliummangel unter der Behandlung zu vermeiden.
- Bei Patienten mit Neigung zur Mangeldurchblutung des Herzmuskels oder anderer Organe besteht aufgrund des Blutdruckabfalls ein erhöhtes Risiko für Sauerstoffmangel und Infarkte dieser Organe.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion werden regelmäßige Kontrollen des Serumkalium- und Kreatininspiegels empfohlen.
- Patienten mit Lactoseintoleranz sollten das Medikament nicht einnehmen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aprovel 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Irbesartan (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.