Antodox 100 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.11.2007
Hersteller: Juta Pharma GmbH
Wirkstoff: Doxycyclin
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Antodox 100 mg enthält den Wirkstoff Doxycyclin.

Doxycyclin ist gegen eine Vielzahl bakterieller Erreger wirksam. Es kann also bei vielen von Bakterien verursachten Infektionen und damit einhergehenden Entzündungen verwendet werden. Dazu zählen zum Beispiel:
  • akute Schübe einer chronischen Bronchitis
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Mittelohrentzündungen
  • Lungenentzündungen
  • Harnwegsinfektionen
  • Prostataentzündung
  • Syphilis
  • Cholera
  • Gallenwegsinfektionen
  • Akne
  • zeckenübertragene Erkrankungen
  • Augeninfektionen durch Bakterien
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • akute Bronchitis
  • Hautinfektionen
  • Infektionen durch Streptokokken
  • Bindehautentzündung
  • Atemwegserkrankungen mit Verschleimung.
Der Wirkstoff wird bei diesen Erkrankungen als Tablette oder Kapsel geschluckt und in schwereren Fällen vom Arzt gespritzt.

Durch die weit verbreitete Anwendung des Wirkstoffs treten aber auch häufig Resistenzen auf. Bei schweren Krankheiten ist es sinnvoll, vorher zu überprüfen, ob der Erreger empfindlich auf Doxycyclin reagiert.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Doxycyclin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Tetracycline, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Doxycyclin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Therapie von Gallenwegsinfektionen außerhalb des Krankenhauses
  • verschiedene Formen der bakteriellen Augenbindehautentzündung, auch Infektionen mit Chlamydien (einer Bakterienart)
  • Infektionen mit Borrelien (einer Bakterienart) nach Zeckenstich, wie wandernder kreisrunder Hautausschlag, Lyme-Krankheit
  • seltene Infektionskrankheiten wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale
  • Therapie von Hauterkrankungen außerhalb des Krankenhauses, auch Bakterienbefall bei Akne und Rosacea
  • Infektion des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
  • Infektion des Urogenital-Traktes
  • Infektion des Magen-Darm-Traktes
  • Infektion der Atemwege

Dosierung

Die Kapseln sollten immer regelmäßig zu einer festen Tageszeit mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Sie sollten unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit, aber nicht mit Milch oder anderen Milchprodukten, geschluckt werden.

Die Tagesdosis richtet sich nach dem Gewicht und der Krankheitsintensität.
Erwachsene und Jugendliche zwischen 50 und 70 Kilogramm Körpergewicht erhalten am ersten Tag zwei Hartkapseln, an den folgenden Tagen eine Hartkapsel. Menschen mit über 70 Kilogramm oder schweren Erkrankungen erhalten weiterhin einmal täglich zwei Hartkapseln.

Bei der kurzzeitigen, durch so genannte Gonokokken hervorgerufenen Harnleiterentzündung des Mannes (Tripper) werden täglich zwei Hartkapseln über einen Verlauf von sieben Tagen gegeben.

Auch bei einer kurzzeitigen Gonokokken-Infektion der Frau (Tripper) werden täglich zwei Hartkapseln über einen Verlauf von mindestens sieben Tagen gegeben.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Meist reichen fünf bis 21 Tage aus. Auch nach dem Abklingen von Krankheitszeichen sollte das Medikament noch ein bis drei Tage genommen werden, um Rückfälle zu vermeiden. Streptokokken-Infektionen müssen immer mindestens zehn Tage behandelt werden, um Spätschäden zu vermeiden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon
  • Eisenoxid gelb (E 172)
  • Eudragit E 100
  • Gelatine
  • Indigocarmin (E 132)
  • Saccharose
  • Talkum

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Blähungen, Fettstühle, Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mundschleimhautentzündungen, Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, allergische Reaktion mit Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Fieber, Wassereinlagerungen im Gewebe, Erythema exsudativum multiforme, Asthma, Anaphylaxie; Lichtempfindlichkeit mit Sonnenbrand, Fingernagelablösung; Blutgerinnungsstörungen, Blut im Urin.

Seltene Nebenwirkungen:
Lyell-Syndrom, exfoliative Dermatitis, Schädelinnendruckerhöhung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen; Blutbildveränderungen wie Abnahme der weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen sowie Zunahme der weißen Blutkörperchen, Lympherkrankungen, Blutarmut und veränderte Blutkörperchen; Nierenschädigungen, Empfindungsstörungen, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Muskelschmerzen, Unruhe, Angstzustände, Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Gesichtsschwellung, Zungenschwellung, Kehlkopfschwellung, Atemwegsverengungen, Herzrasen, Atemnot, Blutdruckabfall, Schock, Herzstillstand.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Schwarze Haarzunge, Darmentzündungen, epileptische Krampfanfälle.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Während der Therapie mit Doxycyclin kann es zu einer Pilzbesiedlung mit Entzündungen im Mund- und Rachenraum, dem Magen-Darm-Trakt oder den Geschlechtsteilen kommen.

Bei Kindern kann es während der Behandlung zu bleibenden Verfärbungen an den Zähnen und im schlimmsten Fall zu Störungen des Knochenwachstums kommen.

Während der Schwangerschaft und bei Überdosierungen ist die Gefahr von Leberschäden und Bauchspeicheldrüsenentzündungen erhöht.

Wechselwirkungen

Säurebindende Mittel, Abführmittel, Anionenaustauscherharze, medizinische Kohle, Milch und kalziumhaltige Fruchtsäfte verlangsamen die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt und damit dessen Wirkung. Eisen-, aluminium-, magnesium- und kalziumhaltige Wirkstoffe zeigen die gleiche Wechselwirkung, werden aber ihrerseits auch schlechter aufgenommen. Daher sollten alle diese Wirkstoffe erst zwei bis drei Stunden nach dem Doxycyclin eingenommen werden.

Doxycyclin verstärkt die Wirkungen von Antikoagulanzien und Sulfonylharnstoffen, deshalb müssen die Blutgerinnung beziehungsweise der Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüft und die Dosierungen der Wirkstoffe vom Arzt angepasst werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Barbituraten, den Wirkstoffen Primidon, Rifampicin, Carbamazepin und Phenytoin sowie chronischem Alkoholmissbrauch wird Doxycyclin schneller abgebaut und ist eventuell unwirksam. Die Doxycyclin-Dosis muss dann vom Arzt erhöht werden.

Die Wirkung von Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung (die Pille) kann durch Doxycyclin beeinträchtigt werden. Deshalb sollten während der Behandlung andere empfängnisverhütende Maßnahmen ergriffen werden.

Penicilline, Cephalosporine und ähnliche Antibiotika dürfen nicht mit Doxycyclin kombiniert werden, weil dadurch die Wirkung beider Antibiotika sinken kann.

Die Einnahme von Ciclosporin oder Methoxyfluran (für die Narkose) in Kombination mit Doxycyclin kann zu schweren Nierenschäden führen. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Isotretinoin und Doxycyclin ist das Risiko eines erhöhten Schädelinnendrucks verstärkt. Wird Theophyllin zusätzlich zu Doxycyclin eingenommen, treten Beschwerden des Magen-Darm-Trakts häufiger auf.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Tetrazykline, schwerer Leberfunktionsstörung oder Niereninsuffizienz sowie bei Patienten mit einer Myasthenia gravis darf Doxycyclin nicht eingenommen werden.

Kinder unter acht Jahren dürfen nicht mit Doxycyclin behandelt werden, weil sich der Wirkstoff in Knochen und Zähnen ablagert und damit das Wachstum des Kindes beeinträchtigen kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden, weil er schwere Wachstumsstörungen beim Kind hervorrufen kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter acht Jahren dürfen nicht mit Doxycyclin behandelt werden, weil sich der Wirkstoff in Knochen und Zähne einlagert und so Wachstumsstörungen hervorruft.

Warnhinweise

  • Vorübergehend kann Kurzsichtigkeit auftreten, die das Steuern von Kraftfahrzeugen und das Bedienen von Maschinen erschwert.
  • Bei einer Anwendung über mehrere Wochen müssen regelmäßig Blut-, Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden.
  • Bei allergischen Reaktionen kann Lebensgefahr bestehen. Es muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Wegen erhöhter Lichtempfindlichkeit der Haut sollte während der Behandlung auf Sonnenbäder verzichtet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapsel)
10 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Doxycyclin
20 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Doxycyclin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Antodox 100 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Doxycyclin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.