ANORO 55 Mikrogramm/22 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation
Wirkstoffkombination: Umeclidinium + Vilanterol
Darreichnungsform: Inhalationspulver
Wirkung
ANORO 55 Mikrogramm/22 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation enthält die Wirkstoffkombination Umeclidinium + Vilanterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von ANORO 55 Mikrogramm/22 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation.
Die Kombination dient der Behandlung der Beschwerden bei chronisch atemwegsverengenden Erkrankungen (COPD). Sie wirkt dauerhaft erweiternd auf die Bronchien und lindert so die Symptome wie Atemnot und Husten.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Umeclidinium + Vilanterol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Muscarinrezeptor-Antagonisten, Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welchen die Wirkstoffkombination Umeclidinium + Vilanterol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Lungenerkrankung mit chronischer Verengung der Bronchien (COPD) bei erwachsenen Patienten
Dosierung
Die empfohlene Dosis ist eine Inhalation einmal täglich, was gleichzeitig die Höchstdosis darstellt. Das Medikament ist möglichst jeden Tag zur gleichen Tageszeit anzuwenden, um die Erweiterung der Bronchien aufrechtzuerhalten.
Die Schutzkappe ist erst zu öffnen, wenn Sie für die Anwendung einer Dosis
bereit sind. Der Inhalator darf jetzt nicht geschüttelt werden. Schieben Sie die Schutzkappe herunter, bis ein "Klick" zu hören ist. Das Arzneimittel ist jetzt zum Inhalieren bereit. Zur Bestätigung zählt das Zählwerk um 1 herunter. Wenn das Zählwerk nicht herunterzählt, das "Klick" aber zu hören ist, gibt der Inhalator keine Dosis ab. In diesem Fall ist der Inhalator in die Apotheke zurückzubringen und es ist dort um Rat zu fragen.
Vor der Inhalation atmen Sie tief aus. Erst dann setzen Sie den Inhalator an. Das Mundstück ist zwischen die Lippen zu nehmen und die Lippen sollen es dann fest umschließen. Während der Anwendung dürfen die Lüftungsschlitze nicht mit den Fingern blockiert werden. Atmen Sie dann in einem langen, gleichmäßigen und tiefen Atemzug ein. Der Atem ist so lange wie möglich anzuhalten (mindestens drei bis vier Sekunden); nehmen Sie danach den Inhalator vom Mund. Atmen Sie langsam und ruhig aus. Möglicherweise kann das Medikament weder geschmeckt noch gefühlt werden, auch wenn der Inhalator richtig angewendet wurde.
Nach der Anwendung kann das Mundstück des Inhalators unter Verwendung eines trockenen Tuchs vor dem Schließen der Schutzkappe gereinigt werden.
Die Schutzkappe ist danach vollständig nach oben zu schieben, um das Mundstück abzudecken.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Lactose-Monohydrat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen.
Harnwegsinfektionen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Halsschmerzen, Infektion der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Husten, Schmerzen im Mund-Rachenbereich, Verstopfung, trockener Mund.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, Herzrasen auch von oberhalb der Herzkammer ausgehend), zusätzliche Herzschläge, Hautausschlag.
Besonderheiten:
Wie andere Asthma-Therapien zur Inhalation kann auch die Anwendung von Umeclidinium + Vilanterol einen unter Umständen lebensbedrohlichen Bronchialkrampf hervorrufen. Wenn ein solcher auftritt, muss die Behandlung mit der Kombination sofort beendet werden. Falls erforderlich, wird der Arzt eine andere Therapie vorschlagen.
Wechselwirkungen
Blutdrucksenker aus der Wirkstoffgruppe der Betablocker können die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie Vilanterol abschwächen oder aufheben. Vermeiden Sie daher die gleichzeitige Anwendung von Betablockern.
Vilanterol wird von einem stark beeinflussbaren Enzymsystem im Körper abgebaut. Die gleichzeitige Anwendung der Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, der AntibiotikaClarithromycin und Telithromycin sowie des AIDS-Mittels Ritonavir kann den Abbau hemmen und damit zu mehr Nebenwirkungen führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Umeclidinium + Vilanterol mit anderen langwirksamen Substanzen aus der Gruppe der Muscarinrezeptor-Antagonisten ist nicht in klinischen Studien untersucht worden. Dennoch raten Ärzte vor der gemeinsamen Anwendung ab, da sich die Nebenwirkungen steigern können.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Substanzen, die den Kalium-Gehalt des Blutes absenken wie Theophyllin oder Koffein, Glukokorticoiden oder nicht kaliumsparenden Enwässerungsmitteln kann sich ein durch Vilanterol hervorgerufener Kaliummangel verstärken.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei- Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
- Asthma, da die Kombination bei dieser Patientengruppe nicht untersucht wurde
- akuten Bronchialkrämpfen, weil die Wirkung zu langsam einsetzt.
- Patienten mit schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankung, weil sich diese verschlechtern kann
- Harnverhalt oder Grünem Star (Engwinkelglaukom), weil sich beide Krankheitsbilder verschlechtern können
- Anwendung zusammen mit anderen Wirkstoffen, die einen Mangel an Kalium begünstigen, weil die Kombination schon zu einem Kaliummangel führen kann
- Zuckerkranken, weil sich ihr Blutzuckerspiegel erhöhen kann
- Epilepsie oder Überproduktion von Schilddrüsenhormonen (Thyreotoxikose), weil die Kombination Krämpfe fördert. Hinweis:
Müssen zwischendurch zunehmend noch kurzwirksame Substanzen zur Erweiterung der Bronchien eingesetzt werden, ist dies ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Krankheit. Verschlimmert sich die COPD während der Behandlung, wird der Arzt die Therapie möglicherweise ändern.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Umeclidinium + Vilanterol bei Schwangeren vor. Aus Tierexperimenten ergab sich keine akute Gefahr für die Nachkommen. Dennoch darf Umeclidinium + Vilanterol während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den erwarteten Nutzen für die Mutter über das mögliche Risiko für das ungeborene Kind stellt.
Es ist nicht bekannt, ob Umeclidinium oder Vilanterol in die Muttermilch übergehen. Jedoch lassen sich andere Beta-2-Sympathomimetika in der Muttermilch nachweisen. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird daher entscheiden, ob Frauen das Stillen unterbrechen sollten oder ob er die Behandlung mit der Kombination pausieren muss. Dabei muss er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Weil die Krankheit COPD bei Kindern und Jugendlichen nicht verbreitet ist, wenden Ärzte die Kombination in dieser Altersgruppe nicht an.
Warnhinweise
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
- Der Inhalator ist in der versiegelten Schale aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Er ist erst unmittelbar vor der ersten Anwendung zu entnehmen.
- Nach Anbruch ist das Medikament sechs Wochen haltbar.
- Bei Aufbewahrung im Kühlschrank soll der Inhalator vor der Anwendung über mindestens eine Stunde wieder auf Raumtemperatur gebracht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ANORO 55 Mikrogramm/22 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Umeclidinium + Vilanterol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.