Anafranil 75mg retard

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.05.2008
Hersteller: Dolorgiet GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Clomipramin
Darreichnungsform: Retardtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Anafranil 75mg retard enthält den Wirkstoff Clomipramin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Anafranil 75mg retard.

Clomipramin dient vor allem der Behandlung akuter und chronischer Angststörungen und Panikattacken, wie sie im Rahmen von Psychosen und Depressionen auftreten können. Es dämpft dabei die Angst und hellt die Stimmung der Patienten auf.

Der Wirkstoff kann zudem bei chronischen Schmerzen, die häufig auch eine psychische Komponente haben, innerhalb eines Therapiekonzeptes angewendet werden. Die Schmerzskala, die Clomipramin dabei abdeckt, reicht von leichten bis mäßig starken Schmerzen bis zu starken bis sehr starken Schmerzen.

Bei Kindern kann Bettnässen mit Clomipramin behandelt werden. Der Wirkstoff wird in diesem Fall bevorzugt am Abend gegeben.

Clomipramin kann außerdem gegen Schlaflähmung und Halluzinationen, die im Zusammenhang mit zwanghaften Schlafanfällen (Narkolepsie) auftreten, sowie zur Linderung der Beschwerden bei Kataplexie (speziellen Lähmungen der Kopfmuskulatur, oft durch starkes Erschrecken ausgelöst) wirksam eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clomipramin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Clomipramin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • depressive Erkrankungen
  • Zwangsstörungen, Ängste und Panikstörungen
  • langfristige Schmerzbehandlung
  • bestimmte Erscheinungsformen der Schlafkrankheit

Dosierung

Die Behandlung wird mit einer Tablette abends eingeleitet. Die Tabletten sollten unzerkaut vor oder nach dem Essen eingenommen werden. Im Bedarfsfall können sie zerteilt werden.

Bei Depressionen, Zwangsstörungen, Phobien oder Panikattacken kann in schweren Fällen die Dosis abhängig von der Verträglichkeit auf zwei Retardtabletten täglich angehoben werden. Während einer stationären Behandlung kann die Dosis sogar auf vier Tabletten pro Tag gesteigert werden. Sollte eine niedrigere Dosis genommen werden, kann auf eine halbe Retardtablette oder eine Dosierung von 25 Milligramm beziehungsweise 10 Milligramm Anafranil reduziert werden. Bessert sich der Zustand deutlich, wird die Therapie mit einer Tablette pro Tag weitergeführt. Bei Ende der Therapie sollte die Dosis vorsichtig verringert werden, etwa indem eine halbe Tablette oder eine Dosis von 25 beziehungsweise 10 Milligramm Ananfranil gegeben wird.

Nach ein bis drei Wochen ist damit zu rechnen, dass eine stimmungsaufhellende oder depressionsmindernde Wirkung eintritt. Im Mittel beträgt die Dauer, nach der die Symptome zurückgehen, mindestens vier bis sechs Wochen. Bei endogenen Depressionen sollte das Medikament auch nach Rückgang der Symptome noch bis zu vier und sechs Monate mit einer niedrigeren Dosis weitergeführt werden, um den Prozess zu stabilisieren. Wird das Medikament abgesetzt, ist eine langsame Verringerung der Dosis erforderlich.
Patienten mit narkoleptischem Syndrom können eine halbe Tablette oder eine Dosis von 25 beziehungsweise 10 Milligramm Ananfranil pro Tag nehmen, wenn eine niedrigere Dosierung gewählt wird.

Bei chronischen Schmerzzuständen kann eine halbe Tablette oder eine Doisierung von 25 beziehungsweise 10 Milligramm Anafranil pro Tag genommen werden, falls eine niedrigere Dosierung gewählt wird. Liegt ein schwerer Fall vor, kann die Dosis auf zwei Tabletten täglich in Abhängigkeit von der Verträglichkeit gegeben werden. Die Dosierung ist vom Arzt individuell anzupassen und abhängig von einer aktuellen Kombination mit Analgetika.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Calcium(stearat, palmitat)
  • Calciumhydrogenphosphat
  • Eisenoxid rot E 172
  • Hypromellose
  • Macrogol-(7-60)-glyceroltris(12-hydroxyoctadecanoat)
  • Poly(ethylacrylat, methylmethacrylat)
  • Siliciumdioxid
  • Talkum
  • Titandioxid E 171

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Nasenverstopfung, Verstopfung, Benommenheit, Schwindel, vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen; Akkomodationsstörungen (Probleme, die Augen scharf zu stellen), Sprachstörungen, Zittern, Blutdrucksenkungen mit Kreislaufbeschwerden und Herzrasen, Gewichtszunahme, Leber-Enzym-Werteanstieg (vorübergehend).

Häufige Nebenwirkungen:
Probleme beim Wasserlassen (Blasenschwäche), Durstgefühl, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis zur Magersucht (Anorexie), Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautallergien und Hautausschläge (Urtikaria, Exantheme), innere Unruhe, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsübersteigerungen, Angstverstärkung, Erregung, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln sowie sexuelle Funktionsstörungen (das Lustgefühl und die Potenz betreffend), Herzrhythmusstörungen wie Arrhythmien, Reizleitungsstörungen oder Palpitationen.

Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen, Orientierungsstörungen. Leberfunktionsstörungen, Darmverschluss, Harnsperre, Kollapszustände, Schwartz-Bartler-Syndrom, Blutzuckerspiegelerhöhungen oder Blutzuckerspiegelsenkungen, Gewichtsabnahme, milchige Brustdrüsenabsonderungen oder Brustdrüsenvergrößerung beim Mann (Gynäkomastie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Aggressionsverhalten, motorische Störungen wie Akathisien und Dyskinesien, EEG-Veränderungen, Muskelzuckungen (Myoklonien), Schwäche, Störungen der Bewegungskoordination und Gleichgewichtsregulation (Ataxien), Störungen des Bewegungsapparats oder Nervenschmerzen (Polyneuropathien), Sprachstörungen, Fieber, Pupillenerweiterungen (Mydriasis), Erregungsleitungsstörungen und Verstärkungen einer bestehenden Herzmuskelschwäche, Blutdruckanstieg, Bauchschmerzen, Ohnmacht, Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Zungenentzündungen (Glossitis), Gelbsucht (Hepatitis) auch in Verbindung mit einer Gelbfärbung der Haut, allergische Hautreaktionen wie Juckreiz, Hautblutungen, Fotosensibilität mit Symptomen wie Schwindelgefühl, Augenflimmern und Kopfschmerzen; Geschwüre, Haarausfall, Durchblutungsstörungen wie Ohrensausen (Tinnitus), Kreislaufstörungen, grüner Star, Glaukom, Blutbildveränderungen wie Leukopenie oder Agranulozytose, allergische Lungenreaktionen (Eosinophilie).

Besonderheiten:
Viele der unerwünschten Nebenwirkungen sind zu Beginn der Behandlung am stärksten und lassen meist nach, wenn sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnt hat.

Bei speziellen Risikogruppen wie Epileptikern, Alkoholikern oder Patienten, die gleichzeitig andere Psychopharmaka nehmen, können Krampfanfälle des Zentralnervensystems auftreten.

Bei älteren oder hirngeschädigten Patienten kann der Wirkstoff ein Delirium auslösen. Verwirrtheitszustände und andere delirante Symptome wie Desorientierung oder Halluzinationen kommen häufig vor, insbesondere bei älteren Menschen und Patienten mit Morbus Parkinson oder Parkinson-Syndromen.

Eine akute Überdosierung zeichnet sich durch Übererregbarkeit (bis hin zu Krämpfen), Bewusstseinsstörungen (bis zum Koma), Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand aus. Wenn Sie bei sich Anzeichen dieser Symptome, aber auch vermehrt Mundtrockenheit oder Probleme beim Wasserlassen und erhöhten Puls beobachten, weist dies auf eine beginnende Überdosierung hin. Sprechen Sie dann sofort mit ihrem Arzt.

Wird Clomipramin in die Blutbahn gespritzt, so können in Einzelfällen örtliche Reaktionen oder ein so genannter anaphylaktischer Schock (Überempfindlichkeitsreaktion) auftreten.

Eine Behandlung mit Clomipramin sollte nicht abrupt beendet werden, da dies Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schlaflosigkeit und Angstgefühle bewirken kann. Es empfiehlt sich, die Dosis langsam zu verringern (auszuschleichen).

Bei der verbreiteten Anwendung des Wirkstoffs zeigte sich, dass die Einnahme zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen kann.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen von Clomipramin bestehen vor allem mit Wirkstoffen, die ebenfalls dämpfend auf die Gehirntätigkeit wirken wie Beruhigungs- und Schlafmittel, Tranquillizer oder Neuroleptika. Bei diesen Mitteln, aber auch bei Alkoholkonsum, kann es durch Clomipramin zu einer gegenseitigen Verstärkung der müde machenden (sedierenden) Wirkung kommen. Neuroleptika verstärken außerdem die antidepressive Wirkung von Clomipramin.

Wirkstoffe, die wie Clomipramin eine anticholinerge Wirkung haben, verstärken sich ebenfalls gegenseitig. Dazu gehören zum Beispiel Phenothiazine (eine Gruppe der Psychopharmaka), Antiparkinsonmittel wie Biperiden, Antihistaminika (als Schlafmittel und gegen Allergien verwendet) oder Atropin (zum Beispiel in Augentropfen enthalten).

Cimetidin (gegen Magengeschwüre) und Methylphenidat (wird zum Beispiel bei hyperaktiven Kindern eingesetzt) verstärken die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs Clomipramin.

Katecholamine, auch wenn sie als gefäßverengender Zusatz in Lokalanästhetika vorkommen, werden durch Clomipramin in ihrer Wirkung auf das Nervensystem verstärkt.

Besondere ärztliche Vorsicht ist geboten, wenn vorausgehend oder gleichzeitig mit Clomipramin Antidepressiva anderer Wirkstoffgruppen eingenommen wurden oder werden. Dies gilt insbesondere für die Wirkstoffe Fluoxetin und Fluvoxamin, aber auch andere trizyklische Antidepressiva. Hier kommt es bei gleichzeitiger Gabe von Clomipramin zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung und der Zunahme von der Häufigkeit auftretender Nebenwirkungen. Die einzunehmende Dosis von Clomipramin und/oder der anderen Antidepressiva muss daher durch den Arzt angepasst werden.

Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer dürfen wegen schwerer Nebenwirkungen keinesfalls zusammen mit Clomipramin eingenommen werden. Die MAO-Hemmer müssen mindestens 14 Tage vor der Einnahme von Clomipramin abgesetzt werden. Auch bei einem umgekehrten Wechsel von Clomipramin zu MAO-Hemmern gilt dieser Mindestabstand von 14 Tagen.

Neuroleptika, die ebenfalls auf die Psyche wirken, verstärken Clomipramin in seiner Wirkung. Dies gilt auch für die gleichzeitige Behandlung mit Antikonvulsiva wie Benzodiazepinen oder Barbituraten. Hier können vermehrt Krampfanfälle des zentralen Nervensystems auftreten.

Clomipramin kann die Wirkung von manchen Wirkstoffen gegen zu hohen Blutdruck (Antihypertensiva) wie beispielsweise Guanethidin, Reserpin, Betanidin, Clonidin oder Alpha-Methyldopa verringern oder aufheben.

Bei gleichzeitiger Gabe von Schilddrüsenhormonen ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, da unerwünschte herzschädigende Effekte verstärkt werden können.

Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen vom Typ des Chinidin oder Amiodaron werden in ihrer Wirkung durch Clomipramin verstärkt.

Wirkstoffe, die den Abbau von Clomipramin in der Leber beschleunigen, wie Barbiturate, die Epilepsiemittel Carbamazepin und Phenytoin, Nikotin oder hormonelle Verhütungsmittel, verringern die Wirkung von Clomipramin. Carbamazepin und Phenytoin werden dabei gleichzeitig in ihrer Wirkung durch Clomipramin verstärkt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Blutgerinnungsmitteln vom Cumarin-Typ wie beispielsweise Phenprocoumon kann es zu Veränderungen der Blutgerinnung kommen. Die Gerinnungswerte müssen daher regelmäßig ärztlich überprüft werden.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Clomipramin oder andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva, gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, Vergiftungen durch Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Alkohol sowie von Patienten mit einem Deliriumn.

Bei Problemen mit der Blasenentleerung (akutem Harnverhalten) oder Prostatavergrößerung mit Restharnbildung, unbehandeltem grünem Star (Engwinkelglaukom), Störungen des Magenpförtners (Pylorusstenose) oder Darmverschluss (paralytischem Ileus) darf Clomipramin ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Clomipramin verordnet werden, wenn eine Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung vorliegt, die Leber- beziehungsweise Nierenfunktion schwer beeinträchtigt sind oder der Patient zu Krämpfen neigt.

Bei Störungen der Blutbildung, Nebennierenmarkstumoren und vorgeschädigtem Herzen müssen besondere ärztliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden und regelmäßige ärztliche Kontrollen stattfinden. Dies gilt insbesondere auch für ältere Patienten und Patienten mit psychischen Störungen, aufgrund einer hirnorganischen Ursache (hirnorganischem Psychosyndrom). Sie sollten während der Behandlung mit Clomipramin sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Während der Heilungsphase nach einem Herzinfarkt und von Patienten mit bestehenden Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades) oder Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem (diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Erregungsleitungsstörungen) sollte Clomipramin gar nicht eingenommen werden.

Patienten mit Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel AV-Block I. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen, vor allem im Linksschenkelblock, dürfen hingegen nur bei engmaschiger ärztlicher EKG-Kontrolle mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Treten bei Anwendung von Clomipramin manische Phasen mit extrem gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb auf, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Dies gilt auch, wenn während der Behandlung zusätzliche depressive Symptome, insbesondere im Verlauf schizophrener Erkrankungen (Schizophrenien), neu auftreten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung von Clomipramin in der Schwangerschaft vor. Entwicklungsstörungen des Ungeborenen können aber nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur aus zwingenden Gründen und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Wird Clomipramin doch in der Schwangerschaft gegeben, dann sollte Clomipramin (wenn es für die Behandlung vertretbar ist) aber mindestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt oder in der Dosis vermindert werden. Andernfalls können beim Neugeborenen Atemstörungen oder Krämpfe auftreten.

Da Clomipramin in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff deshalb nicht in der Stillzeit eingesetzt werden. Gegebenenfalls muss bei einer Behandlung mit Clomipramin vorher abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter fünf Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingesetzt werden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Warnhinweise

  • Die Reaktionsfähigkeit wird besonders in den ersten Tagen der Behandlung so weit beeinträchtigt, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. dies gilt vor allem im zusammenwirken mit Alkohol.
  • Bei Patienten mit Bluthochdruck und Kreislaufproblemen sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden, da es während der Behandlung zu starken Blutdruckabfällen kommen kann.
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ihre Herzfunktion durch den Arzt überwachen lassen (EKG-Kontrolle).
  • Bei Lebererkrankungen sollte während der Behandlung die Leberfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Eine regelmäßige ärztliche Überprüfung der Nierenfunktion wird insbesondere bei älteren Patienten angeraten.
  • Da es durch das Medikament zu Blutbildveränderungen kommen kann, muss der Arzt das Blutbild regelmäßig kontrollieren.
  • Ärztliche Kontrollen insbesondere bei Auftreten von Fieber und grippalen Infekten sind über die gesamte Behandlungsdauer notwendig.
  • Da bei Langzeitanwendung vermehrt Zahnkaries beobachtet wurde, sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt nötig.
  • EEG-Kontrollen durch den Arzt sind in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
  • Schwer depressive Patienten und vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren sind trotz Therapie bis zum Eintritt einer Besserung besonders selbstmordgefährdet.
  • eine hoch dosierte Therapie darf nciht plötzlich beendet werden, da es sonst zu unerwünschten Reaktionen (Unruhe, Angstgefühl, Schweißausbruch, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) kommen kann.
  • Beim Auftreten von Übersteigerung (Manie) oder schizophrenen Symptomen ist das Medikament sofort abzusetzen.
  • Bei Patienten mit Epilepsie oder Hirnschäden kann es verstärkt zu Krampfanfällen kommen.
  • Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise bei Gabe von Schilddrüsenhormonen kann das Medikament die herzschädigenden Effekte verstärken.
  • Vor örtlicher oder allgemeiner Narkose muss der Narkosearzt über die Behandlung mit dem Medikament informiert werden.
  • Bei Kontaktlinsenträgern können Hornhautschädigungen aufgrund einer verminderten Tränendrüsentätigkeit entstehen.
  • Intensive UV-Betrahlung (Sonne, Sonnenbank) sollte während der Behandlung vermieden werden.
  • Die antidepressive Wirkung des Medikaments wird durch Nikotin abgeschwächt.
  • Das Medikament kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen.
  • Durch die Einnahme kann es zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens kommen; Vorsicht im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen.
  • Da die Tränenproduktion vermindert wird, treten bei Patienten mit Kontaktlinsen eventuell Schäden an der Hornhaut auf.
  • Die Einnahme des Medikaments kann Angstzustände verstärken und bei Patienten mit Schizophrenie zu verstärkter Unruhe führen.
  • Während der Therapie, insbesondere bei einer Langzeitbehandlung, sollten regelmäßig die Leber- und Nierenwerte überprüft werden.
  • Die Anwendung des Medikaments während der Schwangerschaft ist zu vermeiden und nur dann durchzuführen, wenn der Therapienutzen das Risiko übersteigt.
  • Nehmen Mütter das Mittel bis zur Geburt ihres Kindes ein, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen in den ersten Stunden oder Tagen Schäden auftreten, insbesondere Atemstörungen, Unruhe, Spasmen oder Krämpfe. Daher ist anzuraten, falls möglich, das Medikament sieben Wochen vor dem Geburtstermin abzusetzen.
  • Patienten, die an stark agitierten, ängstlichen Depressionen leiden, sollten das Medikament nur in Verbindung mit dämpfenden Psychopharmaka einnehmen.
  • Patienten, die trizyklische Antidepressiva nehmen oder sich in einer Elektroschocktherapie befinden, sollten das Medikament nur unter sorgfältiger Überwachung einnehmen.
  • Bei Patienten, bei denen eine Herz-Kreislauf-Störung vorliegt, insbesondere wenn eine Überleitungsstörung in der Anamnese vorliegt, sowie bei älteren Patienten sollte regelmäßig eine EKG-Untersuchung vorgenommen werden.
  • Bei Patienten, die einen niedrigen Blutdruck oder Probleme mit dem Kreislauf haben, muss vor der Behandlung regelmäßig der Blutdruck kontrolliert werden, da die Einnahme des Medikaments den Blutdruck senken kann. In diesem Fall kann durch eine Verringerung der Dosis reagiert werden.
  • Patienten, bei denen eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt oder die Schildddrüsenhormonpräparate einnehmen, sollten das Medikament nur vorsichtig anwenden, da dadurch unerwünschte Auswirkungen auf die Herzfunktion entstehen können.
  • Bei Einnahme des Medikaments sollte regelmäßig eine Kontrolle des Blutbilds vorgenommen werden, insbesondere wenn Symptome wie Fieber, Halsschmerzen oder grippeartige Erscheinungen auftreten.
  • Kommt es während der Therapie zu allergischen Hautreaktionen, ist das Medikament abzusetzen.
  • Vor einem chirurgischen Eingriff ist der Anästhesist über die Einnahme des Medikaments zu informieren.
  • Vor allem bei disponierten und älteren Patienten können durch die Einnahme des Medikamentes Psychosen auftreten, die insbesondere nachts vorkommen. Wird das Pharmakon abgesetzt, klingen diese innerhalb weniger Tage wieder ab, ohne dass es einer besonderen Therapie bedarf.
  • Bei Patienten, die an manisch-depressiven Erkrankungen leiden, kann es in der depressiven Phase durch die Einnahme des Medikaments zu manischen oder hypomanischen Episoden kommen. Das Medikament sollte dann abgesetzt werden und ein Antipsychotikum verabreicht werden. Falls erforderlich, kann nach Ende der Episode das Medikament erneut in niedrigerer Dosierung gegeben werden.
  • Je höher das Medikament dosiert wird, desto mehr steigt die Anfälligkeit für Krampfanfälle, insbesondere bei bereits bestehender Krampfbereitschaft.
  • Das Medikament kann zu einem Darmverschluss (Ileus) führen. Daher ist besonders bei Patienten, die an einer chronischen Stuhlverstopfung leiden, sowie bei älteren und bettlägerigen Patienten Vorsicht geboten.
  • Das Medikament sollte möglichst nicht abrupt abgesetzt werden.
  • Patienten, bei denen ein Suizidrisiko besteht, müssen besonders intensiv überwacht werden. Insbesondere gilt dies bei ambulanten Patienten. Hier sind vor allem die Angehörigen auf das Risiko aufmerksam zu machen und entsprechend zu unterrichten. Einer der Angehörigen sollte auch das Medikament zu Hause verwahren. Grundsätzlich sollten suizid-gefährdete Patienten daher stationär behandelt werden. Der Zeitpunkt, zu dem bei Einnahme des Medikaments das höchste Suizidrisiko besteht, ist nicht vorherzusagen. Oft tritt das Risiko erst dann auf, wenn sich bereits eine Besserung des Zustands eingestellt hat. Erhöhte Gefahr besteht auch zu Beginn einer depressiven Phase, wenn die psychomotorische Aktivität hoch und die affektive Hemmung bereits erheblich ist. Da die Wirkung des Medikaments sowohl langsam wie auch schlagartig eintreten kann, können sich die Zeitpunkte, an denen ein besonderes Risiko besteht, verschieben. Auch wenn das Medikament anders als vergleichbare Mittel seltener in tödlicher Überdosis genommen wird, sollte dem Patienten nur eine kleine Dosis mit nach Hause gegeben werden.
  • Bewährt hat es sich, die Therapie mit gleichzeitiger Gabe von sedierenden Neuroleptika und/oder Benzodiazepinen einzuleiten.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardtablette)
20 Stück Retardtabletten
75 Milligramm Clomipramin
50 Stück Retardtabletten
75 Milligramm Clomipramin
100 Stück Retardtabletten
75 Milligramm Clomipramin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Anafranil 75mg retard sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clomipramin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Retardtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.