Anaesthesulf-Lotio
Hersteller: Ritsert (Dr. E. Ritsert GmbH & Co. KG)
Wirkstoff: Polidocanol
Darreichnungsform: Lotion
Wirkung
Anaesthesulf-Lotio enthält den Wirkstoff Polidocanol.
Äußerlich wird Polidocanol zur Linderung von Juckreiz und Schmerzen bei Hautinfektionen wie Windpocken und Gürtelrose eingesetzt. Ebenso lindert der Wirkstoff Schmerzen und Entzündungen an Zahnfleisch, Lippen und Mundschleimhaut.
In Form von Spritzen wird der Wirkstoff zur Verödung von Krampfadern an den Beinen oder Hämorrhoiden im Afterbereich eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Polidocanol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mittel zur örtlichen Betäubung, Mittel gegen Juckreiz, zu welcher der Wirkstoff Polidocanol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Juckreiz
- Windpocken
- Gürtelrose
- nässende Hauterkrankungen
Dosierung
Ein- bis mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen dünn auftragen und antrocknen lassen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- gereinigtes Wasser
- Methylcellulose
- Propylenglycol
- Talkum
- Titandioxid
- Zinkoxid
Nebenwirkungen
Anwendung zur Injektion (bei Gefäßverödungen)
Häufige Nebenwirkungen:
Gefäßneubildung, Bluterguss, Dunkelfärbung der Haut, Haut- und Schleimhautblutungen, Schmerzen an der Injektionsstelle (kurzfristig), Blutgefäßverstopfung an der Injektionsstelle (durch Blutgerinnsel).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
oberflächliche Blutgefäßverstopfung und -entzündung (Thrombophlebitis), allergische Hautentzündung, Hautreizung, Hautreaktion, Hautrötung, Gewebeabsterben, Gewebeverhärtung, Schwellung, Nervenverletzung, Enddarmentzündung,Juckreiz (am After).
Seltene Nebenwirkung:
tiefe Venenverstopfung (möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung), Arm- oder Beinschmerz.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, Gefäßschwellungen, allgemeine Nesselsucht, Asthma(anfall), Schlaganfall, Kopfschmerz, Migräne, örtliche nervliche Missempfindungen, Bewusstseinsverlust, Verwirrtheitszustand, Schwindelgefühl, Sehverschlechterung (vorübergehend), Herzstillstand, Herzklopfen, Blutgefäßverstopfung in der Lunge (Lungenembolie), Ohnmacht, Kreislaufkollaps, Blutgefäßentzündung, Erektionsstörungen, Atembeschwerden, Brustkorbbeschwerden (Druckgefühl in der Brust), Husten, Geschmacksstörung, Übelkeit, Überbehaarung (im behandelten Bereich), Fieber, Hitzewallung, Schwäche, Unwohlsein, Blutdruckschwankungen.
Besonderheiten:
Bei der Sklerosierung von Hämorrhoiden wurden unerwünschte lokale Reaktionen wie Brennen, Schmerzen, Unbehagen und Druckgefühl während und nach der Injektion beobachtet, besonders bei Männern im Bereich des 11-Uhr-Knotens (Prostatabereich). Diese Reaktionen sind vorübergehender Natur und können in seltenen Fällen 2 – 3 Tage anhalten. Bei sachgemäßer Injektion ist die Sklerosierung von Hämorrhoiden schmerzfrei, da sich im Injektionsbereich keine sensiblen Nervenfasern befinden.
äußerliche Anwendung
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen.
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte Polydocanol abgesetzt und der Arzt aufgesucht werden.
Wechselwirkungen
Wird der Wirkstoff äußerlich angewendet, sind keine Wechselwirkungen zu befürchten.
Bei der Verödungsbehandlung von Venenerkrankungen und Hämorrhoiden ist zu beachten, dass bei der gleichzeitigen Anwendung weiterer betäubender Wirkstoffe wie Lidocain Herzrhythmusstörungen auftreten können.
Gegenanzeigen
Zur Venenverödung darf Polidocanol nicht verwendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Bettlägerigen
- Personen, die nicht laufen können
- schwerer arterieller Verschlusskrankheit
- thromboembolischen Erkrankungen (Verschleppung eines Blutgerinnsels und Verschluss eines Blutgefäßes)
- hohem Thrombose-Risiko
- akuten schweren Erkrankungen
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung durch einen Arzt darf der Wirkstoff zur Venenverödung eingesetzt werden bei:
- gesteigerter Gerinnbarkeit des Bluts
- mittelschwerer arterieller Verschlusskrankheit
- Beinödemen
- Fieber
- Hautentzündungen
- Schädigung kleiner Blutgefäße bei Diabetes mellitus
- Kribbeln und Schmerzen in Armen und Beinen (Neuropathie bei Diabetikern)
- eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
- schlechtem Allgemeinzustand
- Asthma
- Neigung zu Allergien
Äußerlich eingesetzt darf Polidocanol nur dann nicht verwendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht. Ansonsten sind keine Einschränkungen zu beachten.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die äußerliche Anwendung des Wirkstoffs ist in Schwangerschaft und Stillzeit möglich.
Eine Verödung von Krampfadern in der Schwangerschaft kann, falls notwendig, nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung durch einen Arzt durchgeführt werden. In der Stillzeit sollte nach notwendiger Verödungsbehandlung mit diesem Wirkstoff das Stillen sicherheitshalber für drei Tage unterbleiben.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung des Wirkstoffs bei Kindern beispielsweise zur Linderung von Juckreiz bei Windpocken ist zulässig.
Warnhinweise
- Reagiert die Haut mit Reizungen auf das Mittel, darf die Behandlung nicht weitergeführt werden.
- Das Medikament darf nie in Arterien gespritzt werden.
- Injektionen im Gesichtsbereich sind sorgfältig durch einen Arzt abzuwägen.
- Das Medikament sollte nicht mit den Augen in Berührung kommen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Anaesthesulf-Lotio sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Polidocanol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.