Ampho-Moronal Suspension
Wirkung
Ampho-Moronal Suspension enthält den Wirkstoff Amphotericin B.
Amphotericin B dient der Behandlung von Pilzinfektionen. Solche Erkrankungen nennt man Mykosen; sie treten gehäuft bei Patienten mit einer geschwächten Immunabwehr auf.
Der Wirkstoff wird eingesetzt bei Pilzerkrankungen im Kopfbereich, im Mund- und Rachenraum (zum Beispiel Soor) sowie bei Infektionen der Haut, der Atemwege, des Harntraktes und des Genitalbereichs. Mit Amphotericin B kann zudem ein Pilzbefall innerer Organe bekämpft werden.
Bestimmte Medikamente, beispielsweise Antibiotika, Glukokortikoide oder Zytostatika, können die Darmflora schädigen beziehungsweise die Immunabwehr schwächen und dadurch das Wachstum von Hefepilzen im Magen-Darm-Trakt fördern. Amphotericin B kann diesem Krankheitsbild vorbeugen beziehungsweise die Erkrankung heilen.
Der Wirkstoff kann weiterhin zur Bekämpfung einer Erkrankung der inneren Organe durch einzellige Parasiten (viszerale Leishmaniose) eingesetzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Amphotericin B sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Fungizide, zu welcher der Wirkstoff Amphotericin B gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Mund-Soor (Pilzinfektion des Mundes)
- Darmsanierung bei Hefepilzbefall
Dosierung
Die Dosierungsempfehlung ist für jedes Lebensalter gleich. Die Suspension wird viermal täglich angewendet wie im Folgenden genauer beschrieben.
Nach der Anwendung im Mund kann die Suspension geschluckt werden und dient dann gleichzeitig der Darmsanierung.
Zur Vorbeugung erhalten Neugeborene jeweils 1 Milliliter Suspension in den ersten vier Lebenstagen.
Vor Beginn der Behandlung sind Druckstellen an Zahnprothesen zu beheben. Auf eine sorgfältige Zahn- und Mundpflege ist zu achten.
Mundsoor:
Tropfen Sie Ampho-Moronal Suspension mit der beigefügten Pipette nach den Mahlzeiten in den Mund. Verteilen Sie die Flüssigkeit im Mund mindestens eine Minute lang, so dass eine gute Benetzung der gesamten Mundhöhle erreicht wird. Hierzu schütteln Sie bitte die Flasche vor Gebrauch kräftig
durch. Anschließend können Sie mit der Pipette die Suspension bis zum gewünschten Markierungsstrich (0,5 oder 1 Milliliter) aufziehen.
Darmsanierung:
Nach der Anwendung im Mund wird Ampho-Moronal Suspension geschluckt. So dient es der Darmsanierung.
Liegt kein Mundsoor vor, kann die Suspension umgehend geschluckt werden. Bei schwerkranken Patienten mit Schluckbeschwerden ist die Gabe über eine Magensonde möglich. In diesen Fällen kann die Suspension auch vor den Mahlzeiten gegeben werden.
Führen Sie die Behandlung bei Mundsoor noch zwei bis drei Tage über das Abklingen der sichtbaren Symptome hinaus fort. Bei Hefepilz-Infektionen des Magen-Darm-Traktes sollte die Behandlung im Allgemeinen zwei Wochen lang durchgeführt werden. Eine Hefepilz-Prophylaxe sollte während der Dauer der Behandlung mit Breitspektrum-Antibiotika, Corticoiden oder Zytostatika durchgeführt werden, um das Wachstum der
Hefen im Darm zu verhindern.
Die Flasche sollte gut geschlossen gelagert werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Carmellose-Natrium
- Citronensäure, wasserfreie
- Ethanol 96%
- Farbstoff E 127
- gereinigtes Wasser
- Geschmackskorrigenzien
- Glycerol
- Kaliumchlorid
- Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218)
- Natriumdihydrogenphosphat
- Natriummetabisulfit (E 223)
- Natriummonohydrogenphosphat
- Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
- Saccharin-Natrium
- Zimtaldehyd
Nebenwirkungen
Gabe des Wirkstoffs in die Venen:
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Blut-Kalium-Mangel, Blut-Kreatinin-Werterhöhung, Atembeschwerden, Brechreiz, Erbrechen, Nierenfunktionsstörungen (Blut-Stickstoffüberschuss, wasserklarer Harn, Körperübersäuerung, Kalziumablagerungen in der Niere), niedriger Blutdruck, Schüttelfrost, Fieber.
Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Hautausschläge, Blut-Magnesium-Mangel, krankhafte Leberwerte.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush).
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
Blut-Kalium-Überschuss, Gewichtsverlust, Herzrhythmusstörungen (einschließlich Kammerflimmern, Herzstillstand und Herzversagen), Blutgerinnungsstörungen, Blutbildstörungen (Granulozyten-Fehlen, Eosinophilen-Überschuss, Weiße Blutkörperchen-Überschuss, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel), Krampfanfälle, Kopfschmerzen, Gehirnerkrankung, Nervenfunktionsstörungen, Nervenstörungen in Armen und Beinen, Verschwommensehen, Doppeltsehen, Gehörverlust, Ohrensausen, Schwindel, Lungenbläschenentzündung (allergisch), Lungenentzündung (allergisch), Bronchialkrämpfe, Wasseransammlung in der Lunge (nicht herzbedingt), Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Entzündung (mit Blutungen, Oberbauchbeschwerden, Durchfall, Blutstuhl), akutes Nierenversagen, Harnsperre, überstarker Durst (Diabetes insipidus), Harnmangel, eingeschränkte Nierenfunktion, fleckig-blasiger Hautausschlag, Juckreiz, Hautabschälung, schwere Hauterkrankungen (toxische epidermale Nekrolyse, ), Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Bluthochdruck, Schock (auch allergisch), Schmerzen, Unwohlsein (an der Injektionsstelle), Schmerzen an der Injektionsstelle (mit oder ohne Venenentzündung), allergische Reaktionen, akutes Leberversagen, Gelbsucht.
Besonderheiten:
Bei Gabe über die Venen (intravenöse Anwendung) kommt es bei mehr als der Hälfte der Patienten zu Unverträglichkeitsreaktionen. Diese werden zumeist in Kauf genommen, weil es kaum Alternativen bei der Behandlung des Pilzbefalls innerer Organe gibt.
äußerliche Anwendung des Wirkstoffs auf der Mundschleimhaut
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nesselsucht, Gefäßschwellung, blasenbildende Hauterkrankungen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).
Anwendung des Wirkstoffs in Form einer Tablette oder Suspension
Häufige Nebenwirkungen:
Zungenentzündung, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nesselsucht, Gefäßschwellung, blasenbildende Hauterkrankungen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Gesichtsschwellung, Verdauungsstörungen (Blähungen, saures Aufstoßen, Oberbauchschmerzen), pelziges Gefühl der gesamten Zunge, Mundtrockenheit, Mundschleimhautentzündung, Schwindel, Schlafstörungen.
Wechselwirkungen
Bei der Gabe von Amphotericin B zum Einnehmen sind keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen bekannt.Bei der Gabe von Amphotericin über die Venen sind einige Wechselwirkungen vom Arzt zu beachten:
- Die meisten Krebsmittel können das Risiko von Nierenschäden, Brochialkrämpfe und niedrigem Blutdruck erhöhen und sollten deshalb nur mit äußerster Vorsicht verabreicht werden.
- bei Wirkstoffen wie dem Krebsmittel Cisplatin, dem Chemotherapeutikum Pentamidin, Aminoglykosid-Antibiotika, Ciclosporin (gegen Gewebsabstoßung nach Organverpflanzung) und dem Pilzmittel Flucytosin werden die nierenschädlichen Nebenwirkungen durch Amphotericin B verstärkt.
- bei gleichzeitiger Therapie mit dem Pilzmittel Flucytosin kann sich dessen Konzentration im Blut und seine Giftigkeit erhöhen, weil Amphotericin B die Ausscheidung des Wirkstoffs über die Niere behindert.
- Glukokortikoide und das Hormon Corticotropin (regelt die Wasserausscheidung der Niere) können den durch Amphotericin B verursachten Blut-Kalium-Mangel verstärken. Daher sollte die gleichzeitige Gabe von Glukokortikoiden in niedriger Dosierung nur erfolgen, wenn sie zur Behandlung der Nebenwirkungen dient.
- eine gleichzeitige Therapie mit Entwässerungsmitteln kann das Risiko einer Nierenschädigung erhöhen und die Kalium-Ausscheidung verstärken.
- bei einigen Wirkstoffen kann durch Blut-Kalium-Mangel deren Wirkung und Nebenwirkungen verstärkt werden. Dazu zählen Herzglycoside, Muskelrelaxanzien und Antiarrhythmika.
- wenn während oder kurz vor der Infusion von Amphotericin B eine Übertragung (Transfusion) Weißer Blutkörperchen erfolgte, kann es in einigen Fällen zu akuten Lungenbeschwerden kommen. Deshalb sollten die Infusionen in möglichst großem Abstand erfolgen und die Lungenfunktion ärztlich überprüft werden.
- die Virus-Mittel Foscarnet und Ganciclovir können die Nebenwirkungen von Amphotericin B auf das Blutbild und die Niere verstärken.
Gegenanzeigen
Amphotericin B darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff weder äußerlich, noch innerlich, noch zur Gabe in die Blutbahn (Infusion) angewendet werden.
Der Einsatz als Infusion verbietet sich auch bei schweren Störungen der Leber- oder der Nierenfunktion.
Nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht darf eine Infusion mit Amphotericin B bei Patienten erfolgen, die vorher eine Ganzkörperbestrahlung (beispielsweise gegen eine Krebserkrankung) erhalten hatten. Sie haben ein besonderes Risiko, an einer Krankheit der Gehirnmasse (Leukoenzephalopathie) zu erkranken.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Amphotericin B während der Schwangerschaft ist noch nicht nachgewiesen. Daher darf es nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt eingesetzt werden.
Gleiches gilt für die Stillzeit. Es ist nicht bekannt, ob Amphotericin B in die Muttermilch übergeht. Im Zweifelsfalle sollte abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder können bei Infusionen anfangs mit 1 bis 2 Milligramm Amphotericin B pro Tag behandelt werden. Bei Notwendigkeit und guter Verträglichkeit kann die Dosis auf 0,25 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich gesteigert werden.
Die innerliche Anwendung des Wirkstoffs ist bei Kindern nicht erlaubt. Lediglich eine Suspension gegen Pilzerkrankungen der Mundschleimhaut kann, außer bei Frühgeborenen, an Kinder gegeben werden.
Warnhinweise
- Nur bei der Anwendung des Medikaments in Form einer Infusion kann es aufgrund von starken Nebenwirkungen zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens kommen.
- Insbesondere bei der Anwendung des Medikaments in Form von Infusionen müssen Leber- und Nierenfunktion, Blutbild und der Mineralstoff-Haushalt regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
- Das Medikament enthält als Begleitsubstanz Alkohol.
- Das Medikament enthält die Parabene E 216 und E 218. Diese Substanzen können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.
- Das Medikament enthält Natriumbenzoat. Diese Substanz kann Irritationen der Haut und der Schleimhäute hervorrufen.
- Das Arzneimittel beinhaltet Natriummetabisulfit. Bei Personen mit Asthma oder Allergien kann diese Substanz eine allergische Reaktion einschließlich anaphylaktischer Symptome und einen Bronchospasmus auslösen.
- Bei Kontakt mit Kleidungsstücken erzeugt die Suspension Flecken.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ampho-Moronal Suspension sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Amphotericin B (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.