ALVALIN
Wirkung
ALVALIN enthält den Wirkstoff Cathin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von ALVALIN.
Cathin wird zur Verminderung des Appetits im Rahmen von Diäten zur Gewichtsabnahme eingesetzt. Die Anwendung beschränkt sich auf Patienten
mit Übergewicht und einem Körper-Masse-Index (BMI) von mindestens 30, bei denen geeignete gewichtsvermindernde Maßnahmen alleine nicht erfolgreich waren.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cathin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Cathin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Übergewicht mit einem BMI von mindestens 30, das durch geeignete gewichtsvermindernde Maßnahmen alleine nicht verringert werden konnte
Dosierung
Es wird empfohlen, die Behandlung unter der Aufsicht von Ärzten vorzunehmen, die Erfahrung in der Therapie von Übergewicht haben. Andere Erkrankungen als Ursache des Übergewichts sind vor der Verordnung dieses Arzneimittels auszuschließen. Bei der Behandlung von Übergewicht sollte ein umfassender Plan verfolgt werden, der Diät und Sport, aber auch medizinische und psychotherapeutische Methoden einschließt.
Nehmen Sie früh und mittags jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten vier bis acht Tropfen oder einmal täglich nach dem Frühstück acht bis zwölf Tropfen mit reichlich Flüssigkeit ein. Die Einnahme am Abend sollte vermieden werden, da sonst das Risiko von Nervosität und Schlafstörungen besteht.
Die Behandlungsdauer beträgt vier bis sechs Wochen und sollte drei Monate nicht übersteigen. Falls nach drei bis vier Wochen keine Gewichtsabnahme festgestellt wird, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Bei einer Behandlung über vier Wochen hinaus sollte der Arzt den Nutzen gegenüber den möglichen Risiken besonders sorgfältig abwägen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- gereinigtes Wasser
Nebenwirkungen
Die Einnahme von Appetitzüglern, also auch von Cathin, ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Lungenhochdruck. Ein Lungenhochdruck ist eine seltene, aber schwere und oft tödlich verlaufende Erkrankung. Das Auftreten oder die Verschlimmerung einer Atemnot bei Belastung sind normalerweise die ersten Anzeichen dafür und erfordern den Abbruch der Behandlung sowie eine Untersuchung durch einen Facharzt für innere Medizin.
Bei längerer Behandlung mit dem Wirkstoff kann es zur Ausbildung von Gewöhnung, Abhängigkeit und Entzugserscheinungen kommen. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind seelische Reaktionen oder Psychosen, Depressionen, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen und Schwindelgefühle. Es können auch Krampfanfälle auftreten.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen am Herz-Kreislaufsystem sind Herzrasen, Herzklopfen, Bluthochdruck und Schmerzen im Brustkorb. In seltenen Fällen kann es zu Schlaganfall, Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche und Herzstillstand kommen.
Wechselwirkungen
Die indirekte Wirkung von Cathin auf den Sympathikusnerv kann durch Substanzen wie Adrenalin und Noradrenalin oder solche, die wie diese wirken, in gefährlicher Weise verstärkt werden. Dazu gehören Antidepressiva (besonders MAO-Hemmer) und Amantadin. Für die MAO-Hemmer gilt dies auch noch in den ersten 14 Tagen nach der letzten Anwendung von Cathin.
Die Wirkung von Blutdrucksenkern wird durch die gehirnanregenden Effekte des Cathin abgeschwächt.
Die anregende Wirkung auf die Gehirnfunktion und die appetithemmende Wirkung von Cathin wird durch Neuroleptika ganz oder teilweise aufgehoben.
Eine Wirkungsverstärkung von Cathin und eine Erhöhung seines Suchtrisikos durch hohe Dosen Coffein kann nicht sicher ausgeschlossen werden.
Gegenanzeigen
Cathin darf nicht eingesetzt werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Lungenhochdruck und schwerem Bluthochdruck
- bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Störungen der Gehirndurchblutung sowie schwerer Angina pectoris
- bestehende oder früher aufgetretene seelische Erkrankungen einschließlich Magersucht und Depressionen
- Neigung zu Arzneimittelmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit
- Tumoren der Nebenniere (Phäochromozytom)
- Schilddrüsenüberfunktion
- einer speziellen Form des Grünen Stars (Engwinkelglaukom).
- Herzkrankheiten
- Vergrößerungen der Vorsteherdrüse mit Restharnbildung
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- Patienten mit Epilepsie.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Bei Frauen, bei denen der Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie nicht auszuschließen ist, muss der Arzt den erwarteten Nutzen gegen mögliche Risiken sorfältig abwägen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff darf bei Kindern unter zwölf Jahren nicht eingesetzt werden. Besteht bei älteren Kindern Übergewicht, darf die Behandlung nur unter der Kontrolle eines Arztes und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch ihn erfolgen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Kommt es während der Behandlung zu Atemnot bei Belastung oder verschlimmert sich eine solche, muss die Therapie sofort abgebrochen werden.
- Die Lösung ist nach Anbruch 28 Tage haltbar.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ALVALIN sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cathin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.