Alphagan 0,2% m/V
Hersteller: Pharm-Allergan GmbH
Wirkstoff: Brimonidin
Darreichnungsform: Augentropfen
Wirkung
Alphagan 0,2% m/V enthält den Wirkstoff Brimonidin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Alphagan 0,2% m/V.
Brimonidin wird in Form von Augentropfen eingesetzt, um den erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star zu senken, und zwar speziell bei der Sonderform des Offenwinkelglaukoms. Brimonidin kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Therapie mit Betablockern nicht vertragen wird oder der Einsatz eines anderen Wirkstoffes zur Senkung des Augeninndruckes alleine nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Brimonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Brimonidin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Senkung des Augeninnendrucks bei Patienten mit grünem Star ohne Abflussstörungen des Augenwassers - in Kombination mit anderen Medikamenten
- grüner Star ohne Kombination mit anderen Medikamenten, wenn der Patient andere Medikamente zur Behandlung des grünen Stars (Betablocker) nicht nehmen darf.
Dosierung
Die Tropfen werden zweimal täglich im Abstand von zwölf Stunden in das betroffene Auge eingebracht. Nach dem Einträufeln sollten die Tränenkanälchen im inneren Augenwinkel mit der Fingerkuppe für eine Minute abgedrückt werden.
Bei Anwendung von mehreren verschiedenen Augentropfen ist ein Abstand von 15 Minuten einzuhalten.
Das Medikament sollte nicht bei Neugeborenen und Kindern angewendet werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Benzalkoniumchlorid
- Calciumcitrat-Dihydrat
- Citronensäure-Hydrat
- gereinigtes Wasser
- Natriumchlorid
- Polyvinylalkohol
- Salzsäure od. Natriumhydroxid zur pH-Wert-Einstellung auf 6,3 bis 6,5
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Verstärkung der Augendurchblutung, Augenbrennen, Augenstechen, Verschwommensehen, Fremdkörpergefühl im Auge, allergische Augenreaktionen, Augenjucken, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenhornhautschädigungen, Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen, trockene Augen, tränende Augen, Augenlidwassereinlagerung, Bindehautblässe, Augenreizung, Veränderung des Sehvermögens, Bindehautentzündung, Atemwegsbeschwerden, Schwindelgefühl, Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, Veränderung des Geschmacksempfindens, Schwächegefühl.
Seltene Nebenwirkungen:
Depressionen, allergische Reaktionen, Atemnot, Nasentrockenheit, Herzklopfen, Blutdruckveränderungen, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit).
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Brimonidin und anderen Wirkstoffen, wie beispielsweise Alkohol, Schlafmitteln, opioiden Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln oder Narkosemitteln (Anästhetika), kann der dämpfende Effekt auf das Gehirn verstärkt werden.
Es kann zu einer gegenseitigen Verstärkung und Verlängerung der Wirkung kommen, wenn Brimonidin zusammen mit Chlorpromazin, Methylphenidat oder Reserpin verwendet wird.
Brimonidin kann zusammen mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen oder Herzglykosiden zu einem Blutdruckabfall führen.
Besondere ärztliche Überwachung und gegebenenfalls die Anpassung der Dosis sind erforderlich bei gleichzeitiger Anwendung anderer Wirkstoffe, die auf das vegetative Nervensystem wirken. Dazu gehören beispielsweise Adrenorezeptor-Agonisten oder Adrenorezeptor-Antagonisten wie Isoprenalin und Prazosin.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht gleichzeitig angewendet werden mit MAO-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva und Mianserin gegen Depressionen sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.
Nur unter sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Brimonidin eingesetzt werden bei schweren oder unbehandelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Gefäßerkrankungen (Minderdurchblutung von Gehirnarterien oder Herzkranzgefäßen, Raynaud-Syndrom, Winiwarter-Buerger-Syndrom) sowie bei Absinken des Blutdrucks im Stehen (Orthostase-Syndrom). Gleiches gilt für den Einsatz von Brimonidin bei beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft sollte der Wirkstoff nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Bei stillenden Frauen darf der Wirkstoff nicht zum Einsatz kommen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Brimonidin sollte bei Kindern unter zwölf Jahren nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Bei Neugeborenen und Kleinkindern unter zwei Jahren ist der Einsatz des Wirkstoffs verboten.
Warnhinweise
- Der Wirkstoff kann durch Verminderung der Reaktionsfähigkeit die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Das gilt insbesondere nachts oder bei verminderter Beleuchtung durch zusätzliche Verschlechterung des Sehvermögens.
- Die Behandlung sollte beim Auftreten allergischer Reaktionen am Auge wie Rötung, Schmerzen und Juckreiz abgebrochen werden.
- Das Medikament ist nicht für die Behandlung von Neugeborenen und Kindern unter zwei Jahren geeignet.
- Das Medikament sollte bei Patienten mit Depressionen und Hirnleistungsstörungen vom Arzt nur vorsichtig eingesetzt werden.
- Bei Patienten mit einer Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktion (Mangeldurchblutung der Finger und Zehen, Schwindel bei Körperlageveränderung, Blutgefäßverstopfungen und -entzündungen) sollte das Medikament vom Arzt nur vorsichtig angewendet werden.
- Ärztliche Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit Einschränkungen der Leber- und/oder Nierenfunktion geboten.
- Das enthaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen.
- Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung herausgenommen und erst nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden. Der Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung von weichen Kontaktlinsen führen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Nach Anbruch ist das Medikament nur 28 Tage haltbar.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Alphagan 0,2% m/V sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Brimonidin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.