Aldara 5% Creme
Wirkung
Aldara 5% Creme enthält den Wirkstoff Imiquimod. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Aldara 5% Creme.
Der Wirkstoff dient der Behandlung von Neubildungen der Haut. Dazu gehören äußerliche Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Bereich der Geschlechtsteile und der Enddarmöffnung, aber auch eine spezielle Hautkrebsform, das Basaliom, und Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen).
Bisher ist nur der Einsatz bei Erwachsenen erlaubt. Basaliome sollten nur dann mit Imiquimod behandelt werden, wenn sie klein und oberflächlich sind. Größere und tiefergehende Schäden müssen operativ entfernt werden. Bei den sogenannten aktinischen Keratosen dürfen nur diejenigen mit Imiquimod behandelt werden, die nicht aufgrund von Immunschwäche (wie beispielsweise bei AIDS) auftreten. Außerdem ist Imiquimod nur dann anzuwenden, wenn Größe oder Anzahl der geschädigten Stellen eine Kältebehandlung (Kryotherapie) unmöglich oder nicht erträglich machen und andere äußerliche Mittel versagt haben.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Imiquimod sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- äußerliche Feigwarzen im Bereich der Scham und der Enddarmöffnung (Condylomata acuminata) bei Erwachsenen
- kleine oberflächliche Hautkrebs-Stellen (Basalzellkarzinome) bei Erwachsenen
- nicht schuppende, nicht wuchernde Hornhautneubildungen im Gesicht oder auf der Kopfhaut bei Erwachsenen mit gesundem Immunsystem, wenn die Größe oder die Anzahl der Hautschäden die Wirksamkeit und/oder die Verträglichkeit einer Kältebehandlung begrenzen und andere äußerliche Behandlungsmöglichkeiten nicht in Frage kommen oder weniger geeignet sind
Dosierung
Bei äußerlichen Feigwarzen Erwachsener ist die Imiquimod-Creme dreimal wöchentlich (Beispiel: Montag, Mittwoch und Freitag oder Dienstag, Donnerstag und Samstag) vor dem Zubettgehen aufzutragen und sechs bis zehn Stunden lang auf der Haut zu belassen. Man nimmt dazu jeweils wenig Creme, die dünn aufgetragen wird. Reiben Sie die Creme in den gereinigten, mit Feigwarzen infizierten Hautbereich ein, bis die Creme vollständig eingezogen ist. Setzen Sie die Behandlung bis zum Verschwinden aller sichtbaren Feigwarzen im Bereich der Scham oder der Enddarmöffnung fort. Maximale Behandlungszeit sind 16 Wochen.
Bei oberflächlichem Basaliom (spezieller Hautkrebs) muss die Creme sechs Wochen lang fünfmal wöchentlich (beispielsweise montags bis freitags) vor dem Zubettgehen aufgetragen und etwa acht Stunden lang auf der Haut belassen werden. Reinigen Sie vor dem Auftragen der Creme den Behandlungsbereich mit milder Seife und Wasser und trocknen sie ihn sorgfältig ab. Tragen Sie ausreichend Creme auf, um den Behandlungsbereich einschließlich eines Zentimeters Haut um den Tumor herum zu bedecken. Die Creme ist in den Behandlungsbereich einzureiben, bis sie eingezogen ist. Nach der Einwirkzeit muss die Creme unbedingt mit einer milden Seife und Wasser abgewaschen werden.
Bei Hornhautwucherungen (aktinische Keratose) bei Erwachsenen sollte die Behandlung von einem Arzt begonnen und begleitet werden. Tragen Sie die Creme vier Wochen lang jeweils dreimal wöchentlich (Beispiel: Montag, Mittwoch und Freitag) vor dem Zubettgehen auf und belassen Sie sie etwa acht Stunden lang auf der Haut. Nehmen Sie jeweils ausreichend Creme, um den Behandlungsbereich ganz zu bedecken. Nach einem vierwöchigen behandlungsfreien Zeitraum muss dann der Arzt das Behandlungsergebnis beurteilen. Wenn noch Schadstellen vorhanden sind, sollte die Behandlung weitere vier Wochen fortgesetzt werden. Die empfohlene Maximaldosis ist der Inhalt eines Beutels: die empfohlene maximale Behandlungsdauer beträgt acht Wochen.
Haben Sie eine Dosis ausgelassen, sollten Sie die Creme auftragen, sobald Sie dies bemerken und dann mit dem üblichen Therapieplan fortfahren. Allerdings soll die Creme nicht mehr als einmal pro Tag aufgetragen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol
- Benzylalkohol
- Cetylalkohol
- gereinigtes Wasser
- Isostearinsäure
- Methyl(4-hydroxybenzoat) (E 218)
- Polysorbat 60
- Propyl(4-hydroxybenzoat) (E 216)
- Sorbitanstearat
- Stearylalkohol
- weißes Vaselin
- Xanthan-Gummi (E 415)
Nebenwirkungen
Je nachdem, bei welchem Anwendungsgebiet Imiquimod eingesetzt wird, unterscheiden sich die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit:
Äußerliche Feigwarzen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz, Schmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Harnentleerungsstörungen, Müdigkeit.
am Auftragungsort: Brennen, Reizung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herpes simplex, Hefepilzinfektion (im Schambereich), Scheidenentzündung, Bakterieninfektion, Pilzinfektion, Infektion der oberen Atemwege, Lymphdrüsenschwellung, Essensverweigerung, Schlaflosigkeit, Depression, nervliche Missempfindungen, Benommenheit, Migräne, Schläfrigkeit, Ohrensausen, Hautröte, Halsschmerzen, Schnupfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Enddarmbeschwerden, Stuhldrang, Juckreiz, Hautentzündung, Haarbalgentzündung, Hautausschlag mit Rötung, Ekzem, Hautausschlag, Schweißbildungsverstärkung, Rückenschmerzen, Schmerzen im Schambereich (beim Mann), Penisbeschwerden, Geschlechtsverkehrschmerzen, Erektionsstörungen, Scheidenvorfall, Scheidenschmerzen, Scheidenhautabbau, Scheidenbeschwerden, Fieber, Grippe-ähnliche Erkrankung, Schmerzen, Schwäche, Unbehagen, Muskelsteifigkeit.
Hautkrebs (Basalzellkarzinom)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Lymphdrüsenschwellung.
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Ausschlag.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Reizbarkeit, Brechreiz, Mundtrockenheit, Hautentzündung, Grippe-ähnliche Erkrankung, Antriebslosigkeit.
am Auftragungsort: Absonderungen, Entzündungen, Schwellungen, Schorfbildung, Hautzerstörung, Bläschen.
Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Essensverweigerung, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit,
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Hautreaktion,
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schnupfen, Grippe, Lymphdrüsenschwellung, Depression, Bindehautreizungen, Augenlidschwellungen, Nasenverstopfung, Hals-Rachen-Schmerzen, Durchfall, Verschlimmerung (der aktinischen Keratose), Hautrötung, Gesichtsschwellung, Hautgeschwür, Gliederschmerzen, Fieber, Schwäche, Muskelsteifigkeit, Unbehagen, Entzündung.
am Auftragungsort: Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Hautentzündung, Absonderungen, Überempfindlichkeit, Schwellungen, Schorfbildung, Narben, Geschwür, Bläschen, Wärme.
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von Imiquimod mit anderen Wirkstoffen durchgeführt. Aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut in den Körper sind Wechselwirkungen mit eingenommenen oder gespritzten Wirkstoffen nur in geringem Maße zu erwarten. Aufgrund der Anregung der körpereigenen Abwehr sollte Iquimod immer dann mit großer Vorsicht angewendet werden, wenn die Patienten eine Therapie erhalten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken soll. Das ist beispielsweise nach Organverpflanzungen der Fall.
Gegenanzeigen
Imiquimod darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.Nur mit besonderer Vorsicht darf der Arzt Imiquimod verschreiben bei
- entzündlichen Hauterscheinungen, weil es zur Verschlimmerung kommen kann
- Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, weil auch diese sich verschlimmern kann
- Patienten nach Organverpflanzungen, weil es durch den Wirkstoff vermehrt zu Abstoßungsreaktionen kommen kann
- verletzter Haut oder vorheriger medikamentöser oder chirurgischer Behandlung der Haut; der Einsatz darf erst nach völliger Abheilung erfolgen
- Blutbildungsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Imiquimod wurden keine klinischen Studien zur Anwendung bei Schwangeren durchgeführt. In Tierversuchen zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft, die Entwicklung der Ungeborenen, die Entbindung oder die Entwicklung der Nachkommen. Dennoch sollte der Arzt Imiquimod nur dann Schwangeren verabreichen, wenn er es für unbedingt nötig hält.
Obwohl weder nach einmaliger noch nach mehrmaliger äußerlicher Anwendung messbare Konzentrationen an Imiquimod im Blut erreicht wurden, darf der Wirkstoff nicht während der Stillzeit angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern ist Imiquimod aufgrund fehlender Untersuchungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen bei dieser Altersgruppe nicht zugelassen.
Warnhinweise
- Das Medikament sollte nicht auf geschädigte Haut aufgebracht werden, da die somit verstärkte Aufnahme in den Körper zu mehr Nebenwirkungen führen kann.
- Das Medikament darf nicht in die Augen, auf die Lippen oder die Nasenschleimhaut aufgebracht werden.
- Die Therapie mit dem Medikament sollte von einem Arzt begonnen und begleitet werden.
- Das Medikament enthält als Konservierungsstoffe so genannte Parabene, die bei Empfindlichen allergische Reaktionen auslösen können.
- Die enthaltenen Hilfsstoffe Cetylalkohol und Stearylalkohol können Allergien auslösen.
- Einmal geöffnete Beutel des Medikaments sollten nicht wieder verwendet werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
- Vor und nach dem Auftragen der Creme sind die Hände gründlich zu waschen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aldara 5% Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Imiquimod (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.