AKSUNIM 50 mg/g Creme

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.06.2019
Hersteller: BASICS GmbH
Wirkstoff: Imiquimod
Rezeptpflichtig

Wirkung

AKSUNIM 50 mg/g Creme enthält den Wirkstoff Imiquimod. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von AKSUNIM 50 mg/g Creme.

Der Wirkstoff dient der Behandlung von Neubildungen der Haut. Dazu gehören äußerliche Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Bereich der Geschlechtsteile und der Enddarmöffnung, aber auch eine spezielle Hautkrebsform, das Basaliom, und Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen).

Bisher ist nur der Einsatz bei Erwachsenen erlaubt. Basaliome sollten nur dann mit Imiquimod behandelt werden, wenn sie klein und oberflächlich sind. Größere und tiefergehende Schäden müssen operativ entfernt werden. Bei den sogenannten aktinischen Keratosen dürfen nur diejenigen mit Imiquimod behandelt werden, die nicht aufgrund von Immunschwäche (wie beispielsweise bei AIDS) auftreten. Außerdem ist Imiquimod nur dann anzuwenden, wenn Größe oder Anzahl der geschädigten Stellen eine Kältebehandlung (Kryotherapie) unmöglich oder nicht erträglich machen und andere äußerliche Mittel versagt haben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Imiquimod sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • typische, nicht wuchernde Hornhautwarzen im Gesicht oder auf der Kopfhaut bei ansonsten gesunden Erwachsenen, wenn Kältetherapie nicht ausreichend wirkt und andere äußerliche Behandlungsmöglichkeiten unmöglich oder weniger geeignet sind

Dosierung

Die Behandlung sollte von einem Arzt begonnen und begleitet werden.

Tragen Sie die Creme vier Wochen lang jeweils dreimal wöchentlich (Beispiel: Montag, Mittwoch und Freitag) vor dem Zubettgehen auf und belassen Sie sie etwa acht Stunden lang auf der Haut.

Es soll ausreichend Creme aufgetragen werden, um den Behandlungsbereich ganz zu bedecken. Nach einem vierwöchigen behandlungsfreien Zeitraum wird der Arzt den Heilungsverlauf beurteilen. Wenn die Hautschäden noch vorhanden sind, wird er die Behandlung für weitere vier Wochen fortführen.

Die empfohlene Höchstdosis ist der Inhalt eines Beutels.

Wenn intensive örtliche Entzündungsreaktionen auftreten oder wenn im Behandlungsbereich eine Infektion beobachtet wird, sollten Sie die Therapie unterbrechen. Im Fall einer Infektion wird der Arzt geeignete weitere Maßnahmen ergreifen. Wegen solcher Behandlungspausen oder wegen vergessener Cremeanwendungen sollte der Behandlungszeitraum aber nicht über vier Wochen hinaus ausgedehnt werden.

Stellt der Arzt bei der Kontrolluntersuchung rund acht Wochen nach dem letzten vierwöchigen Behandlungszeitraum keine vollständige Abheilung aller Hautschäden im Behandlungsbereich fest, kann er eine weitere vierwöchige Therapie in Erwägung ziehen. Zeigt sich nur unzureichende Wirkung, wird er eine andere Behandlung empfehlen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • Propyl-4-hydroxybenzoat
  • Benzylalkohol
  • Cetylalkohol
  • gereinigtes Wasser
  • Isostearinsäure
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • pflanzliches Polysorbat 60
  • Sorbitanstearat
  • Stearylalkohol
  • weißes Vaselin
  • Xanthangummi

Nebenwirkungen

Je nachdem, bei welchem Anwendungsgebiet Imiquimod eingesetzt wird, unterscheiden sich die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit:

Äußerliche Feigwarzen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz, Schmerzen.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Harnentleerungsstörungen, Müdigkeit.
am Auftragungsort: Brennen, Reizung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herpes simplex, Hefepilzinfektion (im Schambereich), Scheidenentzündung, Bakterieninfektion, Pilzinfektion, Infektion der oberen Atemwege, Lymphdrüsenschwellung, Essensverweigerung, Schlaflosigkeit, Depression, nervliche Missempfindungen, Benommenheit, Migräne, Schläfrigkeit, Ohrensausen, Hautröte, Halsschmerzen, Schnupfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Enddarmbeschwerden, Stuhldrang, Juckreiz, Hautentzündung, Haarbalgentzündung, Hautausschlag mit Rötung, Ekzem, Hautausschlag, Schweißbildungsverstärkung, Rückenschmerzen, Schmerzen im Schambereich (beim Mann), Penisbeschwerden, Geschlechtsverkehrschmerzen, Erektionsstörungen, Scheidenvorfall, Scheidenschmerzen, Scheidenhautabbau, Scheidenbeschwerden, Fieber, Grippe-ähnliche Erkrankung, Schmerzen, Schwäche, Unbehagen, Muskelsteifigkeit.

Hautkrebs (Basalzellkarzinom)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Lymphdrüsenschwellung.
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Ausschlag.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Reizbarkeit, Brechreiz, Mundtrockenheit, Hautentzündung, Grippe-ähnliche Erkrankung, Antriebslosigkeit.
am Auftragungsort: Absonderungen, Entzündungen, Schwellungen, Schorfbildung, Hautzerstörung, Bläschen.

Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Essensverweigerung, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit,
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Hautreaktion,

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schnupfen, Grippe, Lymphdrüsenschwellung, Depression, Bindehautreizungen, Augenlidschwellungen, Nasenverstopfung, Hals-Rachen-Schmerzen, Durchfall, Verschlimmerung (der aktinischen Keratose), Hautrötung, Gesichtsschwellung, Hautgeschwür, Gliederschmerzen, Fieber, Schwäche, Muskelsteifigkeit, Unbehagen, Entzündung.
am Auftragungsort: Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Hautentzündung, Absonderungen, Überempfindlichkeit, Schwellungen, Schorfbildung, Narben, Geschwür, Bläschen, Wärme.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von Imiquimod mit anderen Wirkstoffen durchgeführt. Aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut in den Körper sind Wechselwirkungen mit eingenommenen oder gespritzten Wirkstoffen nur in geringem Maße zu erwarten. Aufgrund der Anregung der körpereigenen Abwehr sollte Iquimod immer dann mit großer Vorsicht angewendet werden, wenn die Patienten eine Therapie erhalten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken soll. Das ist beispielsweise nach Organverpflanzungen der Fall.

Gegenanzeigen

Imiquimod darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.

Nur mit besonderer Vorsicht darf der Arzt Imiquimod verschreiben bei
  • entzündlichen Hauterscheinungen, weil es zur Verschlimmerung kommen kann
  • Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, weil auch diese sich verschlimmern kann
  • Patienten nach Organverpflanzungen, weil es durch den Wirkstoff vermehrt zu Abstoßungsreaktionen kommen kann
  • verletzter Haut oder vorheriger medikamentöser oder chirurgischer Behandlung der Haut; der Einsatz darf erst nach völliger Abheilung erfolgen
  • Blutbildungsstörungen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Mit Imiquimod wurden keine klinischen Studien zur Anwendung bei Schwangeren durchgeführt. In Tierversuchen zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft, die Entwicklung der Ungeborenen, die Entbindung oder die Entwicklung der Nachkommen. Dennoch sollte der Arzt Imiquimod nur dann Schwangeren verabreichen, wenn er es für unbedingt nötig hält.

Obwohl weder nach einmaliger noch nach mehrmaliger äußerlicher Anwendung messbare Konzentrationen an Imiquimod im Blut erreicht wurden, darf der Wirkstoff nicht während der Stillzeit angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Behandlung von Kindern ist Imiquimod aufgrund fehlender Untersuchungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen bei dieser Altersgruppe nicht zugelassen.

Warnhinweise

  • Das Medikament sollte nicht auf geschädigte Haut aufgebracht werden, da die somit verstärkte Aufnahme in den Körper zu mehr Nebenwirkungen führen kann.
  • Das Medikament darf nicht in die Augen, auf die Lippen oder die Nasenschleimhaut aufgebracht werden.
  • Die Therapie mit dem Medikament sollte von einem Arzt begonnen und begleitet werden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Einmal geöffnete Beutel dürfen nicht wieder verwendet werden.
  • Enthaltene Hilfsstoffe wie Parabene können allergische Reaktionen hervorrufen. Cetylalkohol und Stearylalkohol können örtlich begrenzt zu Hautreizungen wie Kontaktdermatitis führen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über AKSUNIM 50 mg/g Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Imiquimod (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.