Aeromax Diskus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.09.2007
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Salmeterol
Darreichnungsform: Inhalationspulver
Rezeptpflichtig

Wirkung

aeromax Diskus enthält den Wirkstoff Salmeterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von aeromax Diskus.

Salmeterol wird vornehmlich als Dosieraerosol oder Pulverinhalation bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen das Asthma und die COPD (chonisch obstruktive Lungenerkrankung), aber auch die chronische Bronchitis, in deren Verlauf es zu Atemnot kommen kann. Der Wirkstoff wird in der Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung von Asthmaanfällen nicht geeignet.

Eine langfristige Therapie mit Salmeterol muss vom Arzt immer mit einer entzündungshemmenden Therapie kombiniert werden. Salmeterol kann also zum Beispiel auch nicht die Behandlung mit Glukokortikoiden ersetzen.

Die Dosierung des Wirkstoffs richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und ist vom Arzt festzulegen. Der Krankheitsverlauf und der Therapieerfolg sollten täglich vom Patienten mit Hilfe eines Peak-Flow-Meters gemessen werden. Verschlechtern sich die Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Keinesfalls darf der Patient eigenmächtig die Dosierung des Medikaments verändern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Salmeterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Salmeterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Langzeitbehandlung von Erkrankungen mit verengten Atemwegen wie Asthma, chronische Bronchitis und Lungenemphysem (Überblähung und Zerstörung von Lungengewebe)
  • gleichzeitige regelmäßige Anwendung von entzündungshemmenden Arzneimitteln
  • nicht zur Akutbehandlung eines Asthmaanfalls anwenden

Dosierung

Erwachsene und Kinder ab vier Jahren inhalieren zweimal täglich eine Einzeldosis. Erwachsene können bei stärkeren Beschwerden auch zweimal täglich zwei Einzeldosen inhalieren. Insgesamt sollten Erwachsene nicht mehr als vier Einzeldosen am Tag inhalieren.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose-1-Wasser

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Zittern der Finger und Hände, Infektionen der oberen Atemwege.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unangenehmes Herzklopfen, Schwindel, paradoxe Verengung der Bronchien, Husten, Beschwerden in Nasenraum und Nebenhöhlen, Entzündungen des Rachens, allergische Nasenschleimhautentzündung, Bronchitis, Magenschmerzen, Erbrechen, Entzündung des Magen-Darm-Traktes durch Viren, Durchfall, Zahnschmerzen, Regelschmerzen.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelrheumatismus, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kehlkopfkrämpfe, Kehlkopfreizungen, Kehlkopfschwellungen, Unruhe, Depression, Angst, Blutzuckerwertanstieg, Blutkaliumkonzentrationsabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Ausschlag und Wassereinlagerungen im Gewebe, Nesselsucht.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Blutplättchenmangel, Abnahme der Eosinophilen, Juckreiz, Brennen, Hautausschlag, Verschlechterung der Lungenfunktion, Atemstillstand, Tod.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutdruckanstieg, Herzjagen, Atemnot, Wehenhemmung bei Schwangeren.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme des bronchienerweiternden Medikaments Theophyllin verstärkt sich die bronchienerweiternde Wirkung. Ebenso verstärken sich unerwünschten Wirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen.

Betablocker hingegen vermindern die Wirkung des Salmeterols und können schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Gegenanzeigen

Salmeterol darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen die Substanz sowie allgemein gegen Wirkstoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Levodopa, die zu den Katecholaminen gehören.

Es sollte außerdem nach Möglichkeit nicht angewendet werden bei
  • schwerer Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzrhythmusstörungen insbesondere mit gleichzeitigem schnellen Herzrhythmus (Tachyarrhythmie)
  • Verschluss der Aortenklappe
  • so genannter hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
  • Verengung der Koronargefäße
  • Epilepsie
  • Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2 mit unausgeglichener Stoffwechsellage
  • akuten Asthmabeschwerden und einem sich verschlechternden Asthma
  • gleichzeitiger Einnahme kurz wirksamer Beta-2-Sympathomimetika.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Salmeterol kann über den Mutterkuchen in das Blut des ungeborenen Kindes übergehen und dort Nebenwirkungen verursachen. Ein wehenhemmender Effekt ist bei der Inhalation von Salmeterol unwahrscheinlich, jedoch nicht sicher auszuschließen. Daher sollte der Wirkstoff nach Möglichkeit insbesondere während des letzten Drittels der Schwangerschaft nicht verwendet werden. In der Zeit davor sollte Salmeterol nur auf Anraten des Arztes eingesetzt werden.

Während des Stillens sollte Salmeterol nicht angewendet werden, da es in geringem Umfang in die Muttermilch übergeht. Eine Schädigung des Säuglings durch Salmeterol ist bisher jedoch nicht bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter vier Jahren sollte Salmeterol nicht zur Anwendung kommen, da dazu keine ausreichenden Erfahrungen aus Studien vorliegen.

Kinder über vier Jahre sollten den Wirkstoff nur unter Aufsicht Erwachsener anwenden, da die Wirkung von der richtigen Einnahme mit korrekter Anwendung der Sprühsysteme abhängt.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff ist nicht geeignet zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls oder bei plötzlich auftretenden Atemnotanfällen.
  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Dosierung darf nicht eigenmächtig verändert werden.
  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
  • Das Medikament ersetzt nicht die Behandlung mit Kortikoiden. Diese sollten zusätzlich angewandt werden.
  • Auch bei Besserung der Beschwerden sollte die Behandlung auf keinen Fall beendet oder die verordnete Dosis verringert werden.
  • Bei einer Überempfindlichkeit gegen Milchprotein darf das Medikament nicht angewendet werden.
  • Patienten mit der seltenen erblichen Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption dürfen das Medikament nicht verwenden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Einzeldosis Inhalationspulver)
1 Einzeldosis Inhalationspulver
4 Mikrogramm Salmeterol
2 Einzeldosis Inhalationspulver
4 Mikrogramm Salmeterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über aeromax Diskus sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Salmeterol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Inhalationspulver
Inhalationspulver

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.