AERINAZE 2,5 mg/120 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.03.2015
Hersteller: Merck Sharp & Dohme Limited
Wirkstoffkombination: Desloratadin + Pseudoephedrin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

AERINAZE 2,5 mg/120 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält die Wirkstoffkombination Desloratadin + Pseudoephedrin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von AERINAZE 2,5 mg/120 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung.

Die Kombination wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren angewendet zur Behandlung von Heuschnupfen mit begleitender Schwellung der Nasenschleimhaut.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Desloratadin + Pseudoephedrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympathomimetika, Antiallergika, zu welchen die Wirkstoffkombination Desloratadin + Pseudoephedrin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Heuschnupfen mit begleitender Nasenschleimhautschwellung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren

Dosierung

Die empfohlene Dosierung des Medikaments beträgt zweimal täglich eine Tablette. Die Dauer der Anwendung ist so kurz wie möglich zu halten und sollte nach Abklingen der Beschwerden nicht fortgesetzt werden. Es wird empfohlen, die Anwendungsdauer auf zehn Tage zu begrenzen, da besonders die Wirkung von Pseudoephedrin bei Langzeitanwendung allmählich abnehmen kann.

Die Dosierung und die Dauer der Behandlung sollten nicht überschritten
werden.

Nach Rückgang der Schwellung der Schleimhäute in den oberen Atemwegen kann die Behandlung bei Bedarf mit dem AntiallergikumDesloratadin alleine fortgesetzt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Citronensäure
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Povidon K30
  • Hypromellose 2208
  • Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132)
  • Natriumedetat
  • Siliciumdioxid
  • Stearinsäure

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Schlafstörungen, Nervosität, Schwindel, seelisch bedingte Überaktivität, Herzrasen, Halsentzündung, Verstopfung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Durst, Zucker im Harn, erhöhter Blutzucker, Aufregung, Angstgefühl, Reizbarkeit, Zappeligkeit, Verwirrtheitszustand, verschwommenes Sehen,trockene Augen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen (von oberhalb der Herzkammer ausgehend), Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Nasenbluten, Nasenreizung, Naselaufen, Rachentrockenheit, eingeschränkter Geruchssinn, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Magen-Darm-Entzündung, Stuhlveränderungen, Juckreiz, Störungen beim Wasserlassen, Schüttelfrost, Hautrötung, Hitzewallung, Erhöhung der Leberwerte.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (wie allergischer Schock, Gesichtsschwellung, Atembeschwerden, Juckreiz, Hautausschlag und Nesselsucht), Wahnvorstellung, Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall, Leberentzündung, Muskelschmerzen, Erhöhung des Bilirubin-Wertes im Blut.

Besonderheiten:
Pseudoephedrin kann im Gehirn zu Krampfanfällen führen oder einen Herz-Kreislauf-Zusammenbruch mit begleitendem Blutdruckabfall verursachen. Diese Wirkungen sind bei Jugendlichen ab zwölf Jahren, älteren Patienten oder im Fall einer Überdosierung wahrscheinlicher.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung mit folgenden Wirkstoffen ist verboten, weil sie das Risiko für das Auftreten einer Gefäßverengung und eines Bluthochdrucks und Schlaganfalls erhöht:Die Kombination darf auch nicht zusammen mit Herzglykosiden wie Digoxin angewendet werden, weil sie die Gefahr für Herzrhythmusstörungen verstärkt.

Auch sollten Sie das Trinken von Alkohol während der Behandlung vermeiden.

Nimmt man säurehemmende Mittel ein, kann die Aufnahme von Pseudoephedrin in den Körper erhöht und durch Kaolin gemindert werden.

Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Alpha-Sympathomimetika wie Appetitzüglern oder antriebssteigernden Drogen (Speed), Blutdrucksenkern, trizyklischen Antidepressiva oder anderen H1-Antihistaminika gegen Allergien kann zu kritischem Blutdruckabfall führen.

Sympathomimetika wie Pseudoephedrin vermindern die blutdrucksenkende Wirkung von Alpha-Methyldopa, Mecamylamin, Reserpin, Zubereitungen aus Weißem Germer und Guanethidin.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Desloratadin oder Pseudoephedrin, andere Alpha-Sympahomimetika oder Loratadin
  • Patienten mit einer speziellen Form des Grünen Stars (Engwinkelglaukom)
  • Harnverhalt
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Angina pectoris, schnellen Herzrhythmusstörungen und schwerem Bluthochdruck, weil sich diese verstärken können
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schlaganfall durch eine Hirnblutung in der Vorgeschichte oder Risikofaktoren, die das Auftreten eines solchen begünstigen können.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
  • Patienten mit Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck
  • einem Herzinfarkt in der Vorgeschichte

  • Zuckerkrankheit
  • einer Verengung des Harnblasenausgangs in der Vorgeschichte
  • Bronchialkrämpfen in der Vorgeschichte
  • einschnürenden Magengeschwüren oder Verengung des Magenausgangs oder Zwölffingerdarms
  • Migräne-Patienten, besonders wenn sie gleichzeitig mit gefäßverengenden Mutterkornalkaloiden behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente weisen weder auf direkt noch indirekt schädigende Wirkungen in der Schwangerschaft hin. Als Vorsichtsmaßnahme ist die Anwendung dennoch während der Schwangerschaft möglichst zu vermeiden.

Desloratadin + Pseudoephedrin wurden im Blut gestillter Neugeborener und Säuglingen behandelter Mütter nachgewiesen. Über die Auswirkungen gibt es nur wenig Informationen. Allerdings stellen manche Mütter bei der Einnahme von Pseudoephedrin eine verminderte Milchproduktion fest. Daher sollte die Kombination in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern unter zwölf Jahren wurde nicht in klinischen Studien nachgewiesen. Die Anwendung bei diesem Personenkreis liegt in der Verantwortung des Arztes.

Warnhinweise

  • Die Einnahme des Medikaments ist mindestens 48 Stunden vor der Durchführung von Haut-Tests zu beenden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament kann zu positiven Ergebnissen bei Doping-Tests führen.
  • Die Blisterpackungen sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
10 Stück Tablette
20 Stück Tablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über AERINAZE 2,5 mg/120 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Desloratadin + Pseudoephedrin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.