ADASUVE 9,1 mg einzeldosiertes Pulver zur Inhalation
Wirkung
ADASUVE 9,1 mg einzeldosiertes Pulver zur Inhalation enthält den Wirkstoff Loxapin.
Loxapin ist das erste, mittels Inhalation anzuwendende Neuroleptikum. Es wird zur schnellen Unterdrückung von leichter bis mittelschwerer krankhafter Unruhe (Agitation) bei erwachsenen Patienten mit Psychosen wie Schizophrenie oder bipolarer Störung (Depressionen und Phasen der Übersteigerung (Manie) im Wechsel) angewendet.
Nachdem die akuten Beschwerden der Aufregung abgeklungen sind, müssen die Patienten unmittelbar nach der Anwendung eine weiterführende Behandlung mit anderen gängigen Neuroleptika erhalten.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Loxapin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Neuroleptika, zu welcher der Wirkstoff Loxapin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- leichte bis mittelschwere krankhafte Unruhe bei Erwachsenen mit Psychosen wie Schizophrenie oder bipolarer Störung (Depressionen und Phasen der Übersteigerung (Manie) im Wechsel)
Dosierung
Das Medikament darf nur in einem Krankenhaus und unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal angewendet werden. Dazu muss die Ausstattung für die Behandlung eines Atemstillstandes gegeben sein, falls es zu Bronchialkrämpfen kommt.
Die empfohlene Dosis des Medikaments beträgt eine Inhalatorfüllung. Falls erforderlich, kann nach zwei Stunden eine zweite Dosis angewendet werden. Dies stellt auch schon die Tageshöchstdosis dar. Es kann auch eine niedrigere Dosis von einem halben Inhalatorinhalt angewendet werden, wenn ein ganzer zuvor vom Patienten nicht vertragen wurde oder wenn der Arzt eine niedrigere Dosis für angemessener hält. Der Patient muss nach jeder Dosis eine Stunde lang auf Anzeichen oder Symptome von Bronchialkrämpfen überwacht werden.
Öffnen Sie den Beutel um den Inhalator erst unmittelbar vor der Anwendung. Am Inhalator entfernen Sie die Lasche. Anschließend leuchtet ein grünes Licht auf, mit dem angezeigt wird, dass das Medikament zur Anwendung bereit ist. Es muss dann innerhalb von 15 Minuten nach dem Herausziehen der Lasche angewendet werden.
Atmen Sie den Wirkstoff über das Mundstück mit einem gleichmäßigen tiefen Atemzug ein. Nach Abschluss der Inhalation nehmen Sie das Mundstück aus dem Mund und halten kurz den Atem an. Wenn das grüne Licht erlischt, wurde der Wirkstoff korrekt abgegeben. Die Außenseite des Gehäuses kann sich
während der Anwendung erwärmen. Dies ist normal.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Gefühllosigkeit, Schläfrigkeit, Geschmacksstörung.
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Rachenreizung, Mundtrockenheit, Müdigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verstimmung, ungewollte Bewegungen, kreisende Bewegung der Augen, Zittern, Sitzunruhe, allgemeine Unruhe, niedriger Blutdruck, Bronchialkrämpfe (einschließlich Keuchen, Atemnot oder Husten).
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Loxapin mit Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmitteln wie beispielsweise den Benzodiazepinen oder Wirkstoffen, die die Atemfunktion behindern (beispielsweise opioide Schmerzmittel), kann mit übermäßiger Schläfrigkeit und Atemfunktionsstörungen bis zum Atemversagen verbunden sein. Wenn der Arzt zusätzlich zu Loxapin eine Behandlung mit einem Benzodiazepin für notwendig hält, muss der Patient sorgfältig überwacht werden.
Auch bei der Kombination von Loxapin mit Wirkstoffen, die die Schwelle für epileptische Anfälle herabsetzen, ist große ärztliche Vorsicht geboten. Dazu gehören beispielsweise Psychopharmaka aus den Gruppen der Phenothiazine (link="W">Chlorpromazin, link="W">Levopromazin) oder Butyrophenone (link="W">Pipamperon, link="W">Haloperidol) und link="W">Clozapin, link="G">trizyklische Antidepressiva oder link="G">selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, das Schmerzmittel link="W">Tramadol und Mefloquin (gegen Malaria).
Loxapin wird von einem Enzymsystem abgebaut, das durch Nikotin aktiviert wird. Der schnellere Abbau bewirkt, dass die Blutkonzentration an Loxapin und seinen Stoffwechselprodukten bei Rauchern niedriger ist als bei Nichtrauchern.
Ein weiteres abbauendes Enzymsystem kann durch die gleichzeitige Anwendung
von so unterschiedlicher Wirkstoffe wie dem Psychopharmakon Fluvoxamin, die AntibiotikaCiprofloxacin und Enoxacin, den BlutdrucksenkerPropranolol oder den EntzündungshemmerRefecoxib gehemmt werden. Weil sich dadurch die Nebenwirkungen von Loxapin verstärken können, sollte die Kombiantion mit diesen Substanzen nach Möglichkeit vermieden werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Loxapin und dem Nervenbotenstoff Adrenalin kann zu einem heftigen Blutdruckabfall führen.
Gegenanzeigen
Loxapin darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder das chemisch verwandte Amoxapin
- Patienten mit akuten Atembeschwerden oder aktiven Atemwegserkrankungen (wie beispielsweise Asthma oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung [COPD])
- Psychosen, die mit einer Demenz einhergehen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte, weil sich diese verschlimmern oder wieder auftreten können
- geminderter Hirndurchblutung oder Beschwerden, die niedrigen Blutdruck hervorrufen können wie Austrocknung, Mangel an Blutvolumen, Behandlung mit Blutdrucksenkern.
- Patienten mit beeinträchtigter Atemfunktion (durch Bewußtseinstrübung, gedämpfter Hirnfunktion durch Alkohol, opioide Schmerzmittel, Schlafmittel oder andere Neuroleptika)
- früher aufgetretenen unwillkürlichen Bewegungen als Nebenwirkung von Neuroleptika
- Herzrhythmusstörungen in der Familiengeschichte (besonders QT-Verlängerung)
- Epilepsie, da Loxapin die Anfallsschwelle herabsetzt
- Patienten mit Grünem Star oder Tendenz zur Harnverhaltung, da diese sich verschlimmern können, besonders, wenn Parkinson-Mittel dazugegeben werden
- Patienten mit Vergiftungen oder im Delirium, weil die Sicherheit und Wirkung von Loxapin bei ihnen nicht durch Studien erwiesen ist.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Neugeborene, deren Mütter während des letzten Schwangerschaftsdrittels wiederholt Neuroleptika angewendet haben, sind durch Nebenwirkungen einschließlich unwillentlicher Bewegungen und/oder Entzugserscheinungen gefährdet. Schwere und Dauer dieser Anzeichen können nach der Entbindung sehr unterschiedlich sein. Es kann zu Aufregung, erhöhter oder erniedrigter Muskelspannung, Zittern, Schläfrigkeit, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme kommen. Infolgedessen wird der Arzt die Neugeborenen überwachen lassen. Überhaupt darf Loxapin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den möglichen Nutzen für die Mutter über das mögliche Risiko für das Kind stellt.
Loxapin oder seine Abbauprodukte gehen, wie in Tierexperimenten bewiesen, in die Muttermilch über. In welcher Menge, ist nicht bekannt. Der Arzt wird den Patientinnen deshalb raten, über einen Zeitraum von 48 Stunden nach der Einnahme von Loxapin nicht zu stillen.
Es gibt keine eindeutigen Studienergebnisse zum Einfluss von Loxapin auf die menschliche Fruchtbarkeit. Allerdings weiß man, dass beim Menschen eine langfristige Behandlung mit Neuroleptika zu Verlust der Libido und zu einem Ausbleiben der Monatsblutung führen kann.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Loxapin bei Kindern (unter 18 Jahren) sind
nicht durch Studien erwiesen. Die Anwendung in dieser Altersgruppe sollte daher unterbleiben.
Warnhinweise
- Das Medikament hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen; dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Das Medikament darf nur in einem Krankenhaus und unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal angewendet werden.
- Das Medikament ist bis unmittelbar vor der Anwendung im Originalbeutel aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ADASUVE 9,1 mg einzeldosiertes Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Loxapin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.