Bild von einer Flasche Teebaumöl in einer Küche.
© Alteisen Riese – stock.adobe.com

Teebaumöl: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.09.2024

Von Pickeln bis Nagelpilz: Teebaumöl findet bei vielen gesundheitlichen Problemen Anwendung. Vor allem in der Naturheilkunde wird es oft als Wundermittel angepriesen. Doch das ätherische Öl kann auch mit einigen Nebenwirkungen einhergehen. Wofür ist Teebaumöl gut und was sollte bei der Verwendung beachtet werden?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Teebaumöl

Teebaumöl kann bei Hautproblemen wie Pickeln und Akne sowie bei kleinen Wunden verwendet werden. Auch bei Pilzinfektionen wie Nagel- oder Fußpilz sowie bei Schuppen kann das Öl hilfreich sein. In Deutschland ist das Öl jedoch nicht als Arzneimittel nicht zugelassen.

Teebaumöl sollte nie unverdünnt, sondern nur mit Wasser verdünnt auf die Haut aufgetragen werden.

Fachleute raten davon ab, Teebaumöl zu trinken oder etwa in Form von Kapseln zu schlucken. Es drohen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, eine Lungenreizung oder eine verlangsamte Gehirnaktivität mit Bewusstseinsstörungen.

Was genau ist Teebaumöl?

Teebaumöl wird aus den Blättern und Zweigspitzen des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) hergestellt. Der Baum zählt wie beispielsweise auch der Eukalyptus zur Familie der Myrtengewächse. Die Pflanze hat insbesondere in der Naturheilkunde einen hohen Stellenwert. Als Arzneimittel ist Teebaumöl in Deutschland nicht zugelassen.

Das ätherische Öl der Pflanze aus Australien wird durch Wasserdampfdestillation der Blätter und Zweige extrahiert. Das reine Öl hat eine klare, leicht gelbliche Farbe. Der Geruch wird als frisch bis würzig, teilweise auch als unangenehm beschrieben.

Teebaumöl: Inhaltsstoffe und Wirkung

Teebaumöl besitzt zwei wesentliche Inhaltsstoffe mit verschiedenen Wirkungen: 

  • Cineol: Der Stoff soll schleimlösend wirken, kann allerdings in hoher Dosierung auch Reizungen der Schleimhäute verursachen.

  • Terpene: Diesen Substanzen wird eine abtötende Wirkung gegenüber Bakterien, Viren und Pilzen zugesprochen.

Der genaue Effekt des Öls ist jedoch nur für wenige Anwendungsbereiche untersucht. Bislang fehlen sichere Studienergebnisse, welche die entzündungshemmende, antivirale, antibakterielle sowie pilzhemmende Wirkung beweisen.

Anwendung: Wofür ist Teebaumöl gut?

Teebaumöl findet in vielen Pflege- und Kosmetikprodukten Verwendung. Dazu zählen etwa Gesichtscremes, Shampoos oder Mittel gegen Pickel. Auch das reine Öl kann erworben und in vielerlei Hinsicht verwendet werden. Wichtig dabei ist, dass die Produkte zur Hautpflege und für die Haare höchstens fünf Prozent des Öls enthalten. Auch gegen Infektionskrankheiten gibt es vielerlei Anwendungsmöglichkeiten.

Vor der Anwendung von Teebaumöl sollte zunächst getestet werden, ob der Körper allergisch oder überempfindlich darauf reagiert. Fachleute empfehlen, ein paar Tropfen in die Ellenbeuge zu geben und nach etwa 24 Stunden die Haut nach Rötungen, Juckreiz oder Ausschlag zu überprüfen. Betroffene mit Hautkrankheiten sollten vor der Verwendung stets ärztliche Rücksprache halten.

Hilft Teebaumöl gegen Pickel?

Teebaumöl soll gegen Akne, Pickel und Mitesser helfen. Deshalb enthalten viele Cremes, Öle oder Gele den Extrakt der Pflanze. Einige Studien bestätigen insbesondere, dass Teebaumöl gegen Pickel hilft. Produkte können beispielsweise in der Apotheke erworben werden. Auch das reine Öl kann mit Wasser verdünnt und mit einem Wattestäbchen mehrmals täglich auf die Pickel getupft werden. 

Teebaumöl gegen Nagelpilz und Fußpilz

Nagelpilz und Fußpilz sind meist sehr hartnäckig und bedürfen einer konsequenten Therapie. Auch Teebaumöl kann aufgrund seiner antimykotischen Wirkung gegen Nagelpilz und Fußpilz zum Einsatz kommen. Das Hausmittel kann mehrmals täglich verdünnt auf die betroffenen Stellen aufgetragen oder als Bad für Hände oder Füße Anwendung finden. Teebaumöl sollte nur nach ärztlicher Abklärung und nicht als alleinige Therapie verwendet werden.

Kann Teebaumöl gegen Warzen helfen?

Aufgrund der antientzündlichen Wirkung kann Teebaumöl auch ergänzend zur Behandlung von Warzen eingesetzt werden. Zweimal täglich kann das verdünnte Öl mit einem Wattestäbchen auf die Warze aufgetragen werden. 

Teebaumöl gegen Lippenherpes

Manche Menschen mit Lippenherpes berichten, dass Teebaumöl gegen das Fieberbläschen hilft. Die tatsächliche Wirkung gegen Herpes ist jedoch bislang nicht ausreichend durch Studien belegt. 

Shampoos mit Teebaumöl bei Schuppen

Darüber hinaus gibt es Shampoos mit Teebaumöl, die bei Schuppen helfen können. Ursächlich ist oftmals ein Hefepilz auf der Kopfhaut, der aufgrund der antimykotischen Wirkung des Öls in seinem Wachstum gehemmt werden kann.

Weitere Anwendungsbereiche für Teebaumöl

Darüber hinaus wird Teebaumöl bei einigen anderen gesundheitlichen Problemen eine positive Wirkung nachgesagt. Dazu zählen beispielsweise:

Jedoch ist auch die Wirksamkeit dieser Anwendungsgebiete noch nicht ausreichend belegt. 

Teebaumöl: Mögliche Nebenwirkungen und Allergierisiko

Teebaumöl ist in Deutschland als Arzneimittel nicht zugelassen. Dennoch ist das Risiko von Nebenwirkungen relativ gering. Wichtig ist, dass das Öl nicht auf größere Hautschädigungen aufgetragen wird, da sonst Hautreaktionen wie Ekzeme drohen. Teebaumöl sollte darüber hinaus niemals unverdünnt verwendet werden. Kinder unter 12 Jahren sollten nicht mit Teebaumöl behandelt werden. Auch für eine Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit fehlen ausreichend Studien, weshalb in diesen Fällen auf Teebaumöl verzichtet werden sollte. 

Die orale Einnahme von Teebaumöl kann allerdings besonders gefährlich werden. Wer etwa Teebaumöl schluckt oder als Tablette einnimmt, riskiert Nebenwirkungen wie 

  • Magen-Darm-Probleme, 
  • Schleimhautreizungen in den oberen Atemwegen oder 
  • Benommenheit und Bewusstseinsstörungen.

Auch Inhalieren mit Teebaumöl kann mit Nebenwirkungen wie Schleimhautreizungen in den Augen oder Atemwegen einhergehen. Insbesondere für Menschen mit Asthma bronchiale kann dies riskant sein und zu einem Asthmaanfall führen.

Bei einigen Menschen kommt es durch die Anwendung von Teebaumöl auch zu allergischen Reaktionen der Haut. Eine solche Allergie zeigt sich beispielsweise durch Symptome wie 

  • Rötungen,
  • Juckreiz und
  • Ausschläge 

im Hautbereich, in dem das Öl aufgetragen wurde. Wer derartige Beschwerden bemerkt, sollte das Öl beziehungsweise Produkt mit Teebaumöl sofort abwaschen. Wichtig: Teebaumöl und andere ätherische Öle sind für viele Tiere und vor allem für Katzen toxisch.