Multiple Sklerose: rezeptpflichtige Medikamente

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.12.2021

auch bezeichnet als:
Encephalomyelitis disseminata; MS; Polysklerose

Behandlung mit rezeptpflichtigen Medikamenten

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht von Wirkstoffen, die bei dem Anwendungsgebiet "Multiple Sklerose" zum Einsatz kommen können.

Zu jedem Wirkstoff können Sie sich die rezeptpflichtigen Medikamente, die den jeweiligen Wirkstoff enthalten, anzeigen lassen. Unterhalb jedes Wirkstoffnamens werden Ihnen zusätzlich Informationen zu den Wirkungen und den Einsatzgebieten des Wirkstoffes angezeigt.

WirkstoffMedikamente

Interferon beta-1a

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Häufigkeit der Schübe bei Multipler Sklerose verringern
  • Schwere der Schübe bei Multipler Sklerose verringern
  • bei vorangegangenem einzelnem Schub Multipler Sklerose einem weiteren Schub vorbeugen

Interferon beta-1b

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Multiple Sklerose behandeln

Glatiramer

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Anzahl der wiederkehrenden Schübe bei multipler Sklerose verringern
  • Ausbildung einer Multiplen Sklerose nach dem ersten Schub verzögern

Carbamazepin

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • verschiedene Formen der Epilepsie behandeln
  • epileptischen Anfällen während der Alkoholentwöhnung (nach Alkoholabhängigkeit) vorbeugen
  • manisch-depressiven Phasen bei Psychosen oder Depressionen vorbeugen
  • nervenbedingte (leichte bis mäßig starke oder starke bis sehr starke) Schmerzen beispielsweise bei Trigeminusneuralgie, Glossopharyngeus-Neuralgie sowie diabetischer Neuropathie (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2) lindern
  • nicht-epileptische Anfälle (wie Anfälle mit Versteifung der Muskulatur, Anfälle mit Sprachstörungen, Bewegungskoordinations-Störungen, Missempfindungen und Schmerzanfälle) bei multipler Sklerose behandeln

Baclofen

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Muskelkrämpfe lösen

Dantrolen

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Krämpfe der Skelettmuskulatur lösen
  • Muskelspannung verringern
  • Harninkontinenz bei einer Reflexblase mindern
  • maligne Hyperthermie lindern.

Prednisolon

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Entzündungen hemmen
  • allergische Reaktionen lindern
  • Funktionsschwäche der Nebennierenrinde ausgleichen
  • mangelnde Hormonproduktion der Hirnanhangdrüse ausgleichen
  • rheumatische Erkrankungen lindern
  • krankhaften Umbau von Bindegewebe lindern
  • vorübergehende akute Entzündungen an mehreren Gelenken lindern
  • chronische Entzündungen positiv beeinflussen
  • Herzkrankheiten mitbehandeln
  • Bronchial- und Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale lindern
  • Lungengewebserkrankungen unterschiedlicher Ursache mildern
  • Atemnotsyndromen bei Frühgeborenen vorbeugen
  • Kehlkopf- und Luftröhrenverengungen (wie Pseudo-Krupp) lindern
  • allergische und oder entzündliche Hautkrankheiten heilen
  • Heuschnupfen und allergischen Schnupfen lindern
  • Behandlung von Krebserkrankungen unterstützen
  • Blutkrankheiten verschiedener Ursache mitbehandeln
  • Symptome bösartiger Erkrankungen lindern
  • Erbrechen durch Chemotherapie vorbeugen und behandeln
  • Infektionskrankheiten lindern
  • Erkrankungen der Nerven mildern
  • Augenentzündungen bekämpfen
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Leber günstig beeinflussen
  • Krankheiten der Nieren und ableitenden Harnwege lindern
  • entzündliche Magen-Darm-Krankheiten lindern

Azathioprin

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Immunsystem schwächen
  • Immunsystem bei Autoimmunerkrankungen hemmen
  • schwere Neurodermitis behandeln
  • Abstoßungsreaktionen nach Organverpflanzungen verhindern
  • Wachstum von Krebsgewebe verhindern

Methylprednisolon

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Entzündungen lindern
  • Allergien hemmen
  • rheumatische Erkrankungen behandeln
  • Allergien behandeln
  • Hauterkrankungen behandeln
  • multiple Sklerose behandeln
  • Hormonerkrankungen behandeln
  • Nierenerkrankungen lindern
  • Asthma bronchiale lindern
  • Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt behandeln
  • chronische Atemwegserkrankungen lindern
  • akute Bronchitis lindern

Prednison

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Hypophysenvorderlappenschwäche ausgleichen
  • Nebennierenrindenschwächen ausgleichen
  • entzündliche Krankheiten der Nieren und Harnwege lindern
  • entzündliche Erkrankungen des Verdauungstrakts mindern
  • entzündliche Herzkrankheiten behandeln
  • entzündliche oder bösartige Blutkrankheiten behandeln
  • Entzündungen bei Augenkrankheiten hemmen
  • Entzündungen der Atemwege hemmen
  • Bronchial- und Lungenkrankheiten abschwächen
  • Schwellungen der Schleimhäute bei Asthma verringern
  • Schwellungen bei rheumatischen Erkrankungen verringern
  • allergische Hautreaktionen hemmen
  • Symptome bei Infektionskrankheiten lindern
  • neurologische Erkrankungen behandeln
  • Tumorwachstum hemmen
  • Transplantationen unterstützen, Transplantatabstoßungen vermindern

Tizanidin

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Muskelverspannungen lösen
  • Muskelkrämpfe lösen.

Natalizumab

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Entzündungsaktivität im Gehirngewebe hemmen
  • Unterdrückung von entzündlichen Immunreaktionen

Fingolimod

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Entzündungen von Nervenzellen verhindern
  • Ausschüttung von Lymphzellen aus Lymphknoten hemmen
  • Nervenschädigung verhindern

Cannabinoide

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Wirkung der Nervenbotenstoffe verändern
  • Muskelzusammenziehungen verhindern
  • Krämpfe lösen

Fampridin

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffes:

  • Reizempfänglichkeit von Nervenfasern verstärken
  • Weitereleitung von Nervenreizen an das Gehirn fördern

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.