Eine Frau hustet in ein Taschentuch
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Sputum: Wann ist Auswurf bedenklich?

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 26.11.2024

Sputum (Auswurf) beim Husten kann ganz unterschiedlich aussehen. Farbe und Beschaffenheit weisen oft schon darauf hin, ob eine Erkrankung vorliegt. Wann ist Schleim beim Husten bedenklich und wann sollte medizinischer Rat eingeholt werden?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Sputum

Bei Infektionen der Atemwege ist es besser, hochgehusteten Auswurf auszuspucken. Denn der Schleim enthält Bakterien und Viren, die nicht in den Magen-Darm-Trakt gelangen sollten. Zwar tötet die Magensäure viele Erreger ab, bei manchen Krankheiten ist es trotzdem besser, sie direkt aus dem Körper zu entfernen.

Bei einer viralen Lungenentzündung kann der Auswurf klar, weißlich oder nur leicht gelb verfärbt sein. Bei bakteriellen Lungenentzündungen ist das Sputum häufig dicklich, gelb oder grün und tritt in größeren Mengen auf. Besonders bei einer Infektion mit Pneumokokken ist es zudem oft rostbraun oder blutig. 

Beim Sputumtest wird eine Probe des Auswurfs untersucht, etwa auf Erreger wie Viren oder Bakterien. Das Ergrebnis kann Hinweise auf verschiedene Erkrankungen der Atemwege wie Infektionen und Lungenkrebs geben .

Auch ohne Erkältung oder andere Infekte kann es zu Husten mit Auswurf kommen. Mögliche Ursachen sind etwa eine Allergie, eine chronische Bronchitis, COPD oder Asthma bronchiale.

Husten, der länger als drei bis vier Wochen andauert, sollte medizinisch abgeklärt werden. Das gilt vor allem, wenn hohes Fieber und Atemnot auftreten. Ab einer Dauer von acht Wochen gilt Husten als chronisch.

Was ist Sputum?

Sputum ist der medizinische Begriff für Auswurf. Dieser besteht aus Sekret, das von den Schleimhäuten der Atemwege gebildet und abgehustet wird. 

Sputum setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Hierzu zählen neben Wasser:

  • weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
  • Gewebezellen (Epithelzellen)
  • Staubteilchen
  • ggf. Rauchpartikel
  • bestimmte Eiweiße (Glykoproteine, Albumin, Fibrinogen, Immunoglobulin A (IgA))
  • Mikroorganismen aus der Mundflora

Übermäßig viel abgehusteter Schleim kann auf eine Erkrankung hinweisen. Je nach Ursache sieht der Auswurf unterschiedlich aus. Zum Beispiel:

  • glasig und schleimig
  • gelb oder grün
  • eitrig
  • bräunlich bis schwarz
  • wässrig, zäh oder bröckelig
  • blutig

Farbe und Konsistenz können bereits erste Hinweise auf die Ursache geben.

Sputum: Wann ist Husten mit Auswurf gefährlich?

Dass sich schleimiges Sekret in den Atemwegen bildet, ist ein ganz normaler körperlicher Vorgang. Ein großer Teil der Atemwege ist ständig von einer schützenden Schleimschicht bedeckt. Eingeatmete Stoffe wie Pollen oder feiner Staub und Krankheitserreger werden von dieser Schleimschicht daher abgefangen und aus dem Körper transportiert. 

Mögliche Ursachen von Auswurf sind beispielsweise:

Im Rahmen eines akuten Atemwegsinfekts sind vermehrte Schleimbildung und damit einhergehend Husten mit Auswurf ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers und in der Regel harmlos. Übermäßiges oder gelb-grün gefärbtes Sputum kann jedoch auch auf ernstere und behandlungsbedürftige Erkrankungen der Atemwege hinweisen.

Was sagt Sputum aus?

Farbe und Beschaffenheit des Sputums können auf die möglichen Ursachen hinweisen. 

  • Zäher, glasig-weißlicher, schleimiger Auswurf tritt beispielsweise bei Bronchitis, Asthma bronchiale oder einer Mukoviszidose auf.

  • Gelber Schleim oder grüner Schleim können manchmal auf Eiter und Infektionen hinweisen, z. B. auf Bronchitis oder Lungenentzündung.

  • Weißer Schleim beim Husten tritt häufig bei rauchenden Personen auf, deren Atemwege chronisch irritiert sind.

  • Sehr große Mengen an voluminösem, oft grün-gelblichem Sputum können auf krankhafte Ausweitungen in der Lunge (Bronchiektasen) hinweisen.

  • Schaumiger Auswurf kann ein Hinweis auf ein Lungenödem sein.

  • Blutiger Auswurf kommt etwa vor, wenn die Schleimhaut der Atemwege entzündet und beschädigt ist. Zum Beispiel können durch heftiges Husten kleine Verletzungen der Blutgefäße entstehen, die jedoch harmlos sind. Blutiger Auswurf kann zudem auch bei einer Lungenentzündung oder Lungenkrebs auftreten.

Sputumtest zur Diagnose

Allein anhand von Aussehen oder Konsistenz lässt sich noch keine Diagnose stellen. Dafür ist ein Sputumtest nötig. Der*die Patient*in spuckt dafür Auswurf in ein steriles Röhrchen. Um wirklich Sputum und nicht nur Speichel in der Probe zu haben, ist meist ein tiefes Husten nötig. Falls nötig, kann die Sputumgewinnung auch durch eine Bronchoskopie erfolgen.

Die Sputumprobe wird anschließend im Labor etwa auf Krankheitserreger oder tumoröse Zellen hin untersucht. Häufig lässt sich so die genaue Ursache der Sputumveränderung feststellen. 

Wann ist ärztlicher Rat nötig?

Oft ist vermehrter Auswurf von Sputum ein harmloses Symptom einer Erkältung oder Allergie. Medizinischer Rat ist nötig, wenn:

  • Husten und Auswurf länger andauern
  • der Auswurf dick und eitrig oder blutig ist
  • weitere starke Beschwerden hinzukommen, z. B. Atemnot oder hohes Fieber

Sputum: Was hilft gegen Husten mit Schleim?

Die Therapie richtet sich danach, welche Ursache für den veränderten Auswurf verantwortlich ist:

  • Bei bakteriellen Infekten der Atemwege sind möglicherweise Antibiotika notwendig.
  • Bei einer akuten Bronchitis oder Erkältung hilft es oft, ausreichend zu trinken, sich warmzuhalten und sich zu schonen.

Schleimlöser gegen Auswurf

Bei produktivem, also mit Auswurf verbundenem Husten können unterstützend schleimlösende und auswurffördernde Mittel in Form von Tabletten, Säften und Inhalationen zum Einsatz kommen. Diese sogenannten "Hustenlöser" sollen die Zähigkeit (Viskosität) des Schleims vermindern und ihn dadurch flüssiger machen, sodass die Patient*innen das Sputum besser abhusten kann. Hustenblocker sollten dagegen bei Husten mit viel Schleim nicht eingenommen werden.

In Hustenlösern enthaltene Wirkstoffe sind unter anderem:

Um die Schleimhautentzündung im Hals und in den Bronchien zu lindern, können in bestimmten Fällen entzündungshemmende Mittel von einem*einer Arzt*Ärztin verordnet werden (z. B. kortisonhaltige Inhalationen).