Rotalgen-Nasenspray: Schutz vor Coronaviren & Co.?
Rotalgen-Nasenspray kann helfen, Infektionen wie COVID-19 oder Erkältungen abzumildern oder sogar ganz verhindern. Wie der Wirkstoff funktioniert und angewendet wird, lesen Sie hier.
Was ist Rotalgen-Nasenspray?
Aus dem Meer gewonnene Rotalgen enthalten Carragelose. Dies ist ein Wirkstoff, der auf der Nasenschleimhaut einen Schutzfilm bildet, der wie eine Barriere für Viren wirkt. Dadurch passiert Folgendes:
- Viren können sich nicht an die Schleimhaut heften, dort eindringen und sie infizieren.
- Die Vermehrung der Viren in der Schleimhaut wird dadurch verhindert.
- Stattdessen werden die Viren von der Carragelose umhüllt und abtransportiert (über Nase putzen oder den Darm), die Virenlast wird verringert.
- Zusätzlich wird die Nasenschleimhaut befeuchtet.
Dieser Wirkmechanismus greift bei vielen Erkältungsviren und sogar beim Coronavirus SARS-CoV-2. Der Wirkstoff wird dabei – anders als bei anderen Nasensprays – nicht von der Schleimhaut aufgenommen und gelangt so nicht in die Blutbahn. Deshalb hat es keinerlei Nebenwirkungen und kann auch von Schwangeren und Kindern angewendet werden. Auch gibt es keinen Gewöhnungseffekt. Rotalgen-Nasensprays wie beispielsweise Algovir sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Aktuell wird in Studien auch die Anwendung im Rachen untersucht, auch wenn es in Deutschland anders als in anderen Ländern bisher keine Gurgellösungen oder Lutschtabletten mit Rotalgen gibt.
Vorbeugende Anwendung des Rotalgen-Nasensprays
Da durch die Anwendung des Rotalgen-Nasensprays die Viren gar nicht erst zu einer Infektion führen können, ist es ideal, um sich vor Infektionen, wie beispielsweise grippalen Infekten, zu schützen. Gerade bei Sars-CoV-2 wurde die Wirksamkeit sehr gut untersucht: In Studien konnte bei Personen, die täglich in Kontakt mit dem Coronavirus waren, das Risiko eines Infekts um 80 Prozent gesenkt werden. Sie wendeten das Nasenspray mit Carragelose viermal täglich an. Von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene wird das Carragelose-Nasenspray dem Klinikpersonal auf COVID-19-Stationen schon seit Dezember 2020 empfohlen.
Grundsätzlich kann das Nasenspray mit Carragelose immer dann angewendet werden, wenn Kontakt mit Viren bestand.
Anwendung des Rotalgen-Nasensprays bei Infektionen
Den Studien zufolge kann das Rotalgen-Nasenspray auch dann angewendet werden, wenn bereits eine Infektion stattgefunden hat. Die Virenlast kann so verringert und die Symptome gelindert beziehungsweise die Krankheitsdauer verkürzt werden.
Bei viralen Infekten sollte beim Auftreten der ersten Symptome mindestens dreimal täglich ein Sprühstoß in jedes Nasenloch gegeben werden. Nach Bedarf kann das Carragelose-Nasenspray öfter angewendet werden.
Gibt es Nebenwirkungen des Rotalgen-Nasensprays?
In Studien gab es keine Nebenwirkungen. In sehr seltenen Fällen trat bei empfindlichen Personen vereinzelt Nasenbluten auf. Zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist bisher nichts bekannt, da dies nicht untersucht wurde.