Wasser in den Beinen oder Füßen: Was ist die Ursache?
Bei "Wasser" in den Beinen handelt es sich um Flüssigkeit aus dem Blutplasma, die aus den Blutgefäßen austritt und sich im Gewebe ansammelt. In den Füßen und Beinen sammelt sich diese Flüssigkeit am ehesten an, weil der Rücktransport des Blutes durch den langen Weg zum Herzen und die Schwerkraft erschwert wird.
Wasser in den Beinen lässt sich an Schwellungen mit gespannter und mitunter glänzender Haut über den betroffenen Bereichen erkennen. Drückt man in das Gewebe, bleibt zunächst eine sichtbare Delle zurück. Geschwollene Beine und Füße können harmlos, aber auch Symptom von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen sein, und sollten daher ernst genommen werden.
Welche Ursachen für die Entstehung von Ödemen zum Beispiel infrage kommen und ab wann Wasser in den Beinen gefährlich ist, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Wasser in den Beinen: Ab wann gefährlich?
Dringend ärztlicher Rat ist nötig, wenn die Schwellung:
- sehr plötzlich auftritt
- sehr stark ist
- schmerzt und gerötet ist
- sich durch Maßnahmen wie Bewegung, Kühlen und Hochlegen der Beine oder Kompressionsstrümpfe nicht bessert
Achtung: Kommen Symptome wie Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen hinzu, ist notärztliche Hilfe gefragt.
Ursache für Wasser in den Beinen: Insektenstiche
Stiche von Insekten wie Mücken oder Bienen können lokale allergische Reaktionen hervorrufen. Dadurch wird Histamin freigesetzt, welches die Blutgefäße durchlässiger macht und zu Schwellungen führt. Je nachdem, um welches Insekt es sich handelt, wie viele Stiche es gab und wie die allergische Reaktion ausfällt, kann dabei auch ein ganzer Körperteil anschwellen. Kühlen und Gels mit antiallergischer Wirkung helfen. Hinzukommende Beschwerden wie Atemnot sprechen dagegen für einen allergischen Schock und sind ein medizinischer Notfall.
Wasser in den Füßen: Bei Hitze mitunter normal
Bei Hitze neigen viele Menschen zur Ansammlung von Wasser in den Füßen und Beinen. Denn hohe Temperaturen belasten das Kreislaufsystem und die Blutgefäße erweitern sich. Leichte Schwellungen ohne weitere Symptome, die sich durch abschwellende Maßnahmen wie ein kühles Fußbad bessern, sind in der Regel kein Grund zur Sorge.
Langes Sitzen und Stehen als Ursache für Wasser in den Beinen
Im Sitzen und Stehen ist der Rückfluss des Blutes zum Herzen erschwert. Zudem wirken die Wadenmuskeln wie eine Pumpe, die das Blut zurück zum Herzen drückt. Wer lange sitzt oder steht, bei dem wirkt diese Muskelpumpe nicht richtig – es kommt schneller zu Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen.
Wasser in den Beinen in der Schwangerschaft
Ödeme in der Schwangerschaft sind häufig und meist harmlos. Sie gehen zum einen zurück auf hormonelle Veränderungen, die größere Blutmenge, die der Kreislauf zu verarbeiten hat. Zum anderen übt das Baby Druck auf die Venen im Beckenbereich aus. Kommen geschwollene Hände und Schwellungen im Gesicht sowie Schmerzen im Oberbauch und starke, anhaltende Kopfschmerzen hinzu, sollte sich die Schwangere rasch untersuchen lassen, um eine Präeklampsie ("Schwangerschaftsvergiftung") auszuschließen.
Wasser in den Beinen: Verletzung ist mögliche Ursache
Verletzungen wie Prellungen, Brüche oder Verstauchungen führen zu einer Entzündungsreaktion. Dadurch werden die kleinsten Blutgefäße durchlässiger, Flüssigkeit tritt ins umliegende Gewebe aus. Diese enthält Proteine, Nährstoffe und Sauerstoff, welche die Heilung unterstützen. Die Schwellung sollte allerdings nicht übermäßig stark werden und nicht zu lange anhalten.
Häufige Ursache von Wasser in den Beinen: Venenschwäche
Häufig sind chronische Venenerkrankungen wie eine Venenschwäche der Grund für Wasser in den Beinen. Dabei versagen die Venenklappen, die normalerweise dafür sorgen, dass das Blut aus den Beinen entgegen der Schwerkraft wieder zum Herzen fließt. Dadurch wird Blut im Bein zurückgehalten und Flüssigkeit tritt durch den vermehrten Druck in den Blutgefäßen in das umgebende Gewebe aus. Neben geschwollenen Beinen zeigt sich dies häufig auch durch Krampfadern.
Wasser in den Beinen: Manchmal Anzeichen einer Thrombose
Ein plötzliches Blutgerinnsel in einer tiefen Vene der Beine kann den Blutfluss blockieren und zu einer raschen Schwellung des betroffenen Beins führen. Eine tiefe Venenthrombose (TVT) ist potenziell lebensgefährlich, denn wenn sich das Gerinnsel löst, kann es beispielsweise in die Lunge wandern und dort zu einer Embolie führen. Weitere mögliche Beschwerden bei einer TVT sind Schmerzen sowie rötliche und bläuliche Verfärbungen. Die Schwellung tritt bei einer Thrombose in der Regel einseitig auf.
Lesetipp: 8 Symptome für ein Blutgerinnsel im Bein
Wasser in den Beinen: Herzinsuffizienz?
Wenn die rechte Herzkammer nicht richtig funktioniert, staut sich Blut in den Venen, die zum Herzen führen. Dadurch kommt es zu vermehrtem Druck in diesen Blutgefäßen. In der Folge wird Flüssigkeit aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe gedrückt. Diese Flüssigkeit sammelt sich dann meist in den Füßen und Beinen, später auch im Bauchraum an. Es ist wichtig, Ödeme als mögliche Folge einer Herzschwäche ernst zu nehmen, da diese lebensbedrohlich werden kann.
Wasser in den Beinen: Lebererkrankungen als Ursache
Proteine wie Albumin ziehen normalerweise Flüssigkeit in die Blutgefäße und halten sie dort. Lebererkrankungen, insbesondere Leberzirrhose, können den Proteingehalt im Blut verringern. Das führt dann dazu, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Gewebe austritt und Ödeme verursacht. Weitere mögliche Symptome einer Lebererkrankung sind beispielsweise eine Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht) sowie ein genereller Juckreiz.
Nierenerkrankungen als Ursache von Wasser in den Beinen
Bei Nierenerkrankungen wie dem nephrotischen Syndrom geht das Protein Albumin über den Urin verloren – ebenfalls mit dem Effekt, dass Ödeme entstehen. Außerdem können kranke Nieren überflüssiges Wasser häufig nicht ausscheiden, sodass es sich im Körper ansammelt. Weitere Hinweise auf eine mögliche Nierenerkrankung sind etwa geschwollene Augen am Morgen sowie eine Veränderung von Urinfarbe und -menge.
Lesetipp: Was die Farbe des Urins verrät
Lymphödem als Ursache von Wasser in den Beinen
Das Lymphsystem sorgt normalerweise dafür, dass Flüssigkeit aus dem Gewebe wieder in das Blutsystem überführt wird. Funktioniert dieses System nicht richtig, sammelt sich Lymphflüssigkeit im Gewebe an – vor allem in den Beinen. Ein Lymphödem kann angeboren oder etwa durch eine Erkrankung oder Verletzung erworben sein. Beim Lymphödem ist die Schwellung meist einseitig. Beim Lipödem, einer Fettverteilungsstörung, kommt es dagegen zu beidseitigen Ödemen.
Wasser im Bein: Bakterieller Infekt möglich
Wasser in den Beinen im Anfangsstadium erkennen
Um im Falle von ernsten Erkrankungen schnell reagieren zu können, ist es wichtig, Ödeme möglichst bereits im Anfangsstadium zu erkennen. Erste Anzeichen für Wasser in den Beinen sind beispielsweise ein Schwere- und Spannungsgefühl in den Füßen und Beinen sowie eine leichte Schwellung mit gespannter Haut.
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Bei "Wasser" in den Beinen handelt es sich um Flüssigkeit aus dem Blutplasma, die aus den Blutgefäßen austritt und sich im Gewebe ansammelt. In den Füßen und Beinen sammelt sich diese Flüssigkeit am ehesten an, weil der Rücktransport des Blutes durch den langen Weg zum Herzen und die Schwerkraft erschwert wird.
Wasser in den Beinen lässt sich an Schwellungen mit gespannter und mitunter glänzender Haut über den betroffenen Bereichen erkennen. Drückt man in das Gewebe, bleibt zunächst eine sichtbare Delle zurück. Geschwollene Beine und Füße können harmlos, aber auch Symptom von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen sein, und sollten daher ernst genommen werden.
Welche Ursachen für die Entstehung von Ödemen zum Beispiel infrage kommen und ab wann Wasser in den Beinen gefährlich ist, erfahren Sie in der Bildergalerie.
- Online-Informationen von Deximed: Beinödeme (geschwollene Beine): https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/was-kann-das-sein/beinoedeme-geschwollene-beine (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Ursachen und Anzeichen eines Ödems: https://www.gesundheitsinformation.de/ursachen-und-anzeichen-eines-oedems.html (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Pschyrembel: Ödem: https://www.pschyrembel.de/%C3%96dem/K0FKR (Abruf: 07/2024)
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