Magenschmerzen: Was Betroffene tun können und mögliche Ursachen
Ob brennend, scharf oder dumpf: Magenschmerzen sind meist äußerst unangenehm. Oft treten sie nur kurzfristig auf, manchmal jedoch auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Welche Ursachen können dahinterstecken und was lässt sich gegen Magenschmerzen tun?
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Magenschmerzen im Überblick
Als Magenschmerzen bezeichnen Fachleute Schmerzen, die von der Magenregion ausgehen, das heißt im linken Oberbauch oder der Mitte auftreten. Der medizinische Fachausdruck für Schmerzen im Magen lautet Gastralgie.
Magenschmerzen können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen, zum Beispiel durch Magenkrämpfe. Dabei handelt es sich um starke Magenschmerzen, die plötzlich und meist in kurzen Abständen hintereinander auftreten.
Häufig fühlen sich Magenschmerzen aber auch scharf, brennend oder dumpf an. Oft gehen sie mit weiteren Magen-Darm-Beschwerden einher, wie zum Beispiel:
- Übelkeit
- Aufstoßen
- Durchfall
- Erbrechen
- Sodbrennen
- Völlegefühl
- Appetitlosigkeit
- Blähbauch und Blähungen
Je nach zugrunde liegender Ursache der Magenschmerzen können auch weitere Symptome auftreten, beispielsweise Rückenschmerzen.
Magenschmerzen: Was lässt sich gegen eine Gastralgie tun?
Treten die Magenbeschwerden über einen längeren Zeitraum oder mehrmals in der Woche auf, ist es ratsam, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen. Ebenso, wenn weitere Symptome hinzukommen, wie zum Beispiel Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl.
Dauern die Magenschmerzen bereits länger an, verschreiben Ärzt*innen mitunter eines der folgenden Medikamente, oft auch in Kombination:
- krampflösende Mittel (Spasmolytika, zum Beispiel Butylscopolamin)
- Schmerzmittel (Analgetika)
- magensäurehemmende oder säurebindende Mittel (Antazida) wie Hydrotalcit oder Protonenpumpenhemmer (wie Pantoprazol oder Omeprazol)
Magenschmerzen mit Hausmitteln lindern
Je nach Ursache können Betroffene Magenschmerzen bereits mit einfachen Hausmitteln und Tipps lindern. Bei Magenschmerzen helfen folgende Hausmittel:
Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen können die Durchblutung fördern und so gegen Magenschmerzen im Oberbauch helfen.
Entspannung und Ruhe: Entstehen Magenschmerzen durch Stress, können regelmäßige Entspannungsübungen dazu beitragen, diese zu lindern. Empfehlenswert sind Entspannungsmethoden wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung.
Verzicht auf Genussmittel: Sowohl Alkohol als auch Rauchen können mitunter Magenschmerzen auslösen oder verstärken, weshalb Betroffene besser auf den Nikotin- und Alkoholkonsum verzichten sollten. Dies ist vor allem bei einer Entzündung der Magenschleimhaut wichtig.
Ernährung: Betroffene fragen sich oft, was sie essen können, um die Magenschmerzen zu lindern. Wichtig ist, auf fetthaltiges oder scharfes Essen zu verzichten, da es die Produktion von Magensäure fördert. Empfehlenswert ist hingegen eine magenfreundliche Schonkost.
Welcher Tee hilft bei Magenschmerzen?
Ein weiteres Hausmittel gegen Magenschmerzen ist Tee, der sich oft auch gegen begleitende Symptome wie Übelkeit als hilfreich erweist. Bewährt haben sich vor allem Kräutertees aus:
Magenschmerzen: Welche Ursachen sind möglich?
Ähnlich wie bei Bauchschmerzen kommen bei Magenschmerzen viele Ursachen infrage. Häufig sind die Beschwerden harmlos, treten etwa nach dem Essen auf und verschwinden von allein wieder. Sie können aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.
Mögliche Ursachen für Magenschmerzen sind:
- schlecht zerkaute, übermäßige oder schwer verdauliche Mahlzeiten
- Magen-Darm-Infekte
- chronisch-entzündliche Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Sodbrennen
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Reizmagen oder Reizdarm
- Darmverschluss
- Infektion mit Darmparasiten
- krankhaft gesteigerter Rückfluss von Verdauungssäften in die Speiseröhre (Refluxkrankheit)
- Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
- Magenübersäuerung
- Medikamenteneinnahme (etwa Schmerzmittel)
- Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (zum Beispiel Eisentabletten)
- häufiger Alkoholkonsum
- Rauchen
- psychische Probleme wie Stress oder Nervosität
- Essstörungen
- Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
- Nierenentzündung oder chronische Niereninsuffizienz
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
- Verlagerung von Magenanteilen in die Brusthöhle (Hiatushernie)
- Magenkrebs (Magenkarzinom)
- Gallenwegentzündung oder Gallensteine
- Autoimmunerkrankungen, etwa Lupus erythematodes
- Herzinfarkt
- Lungenembolie
- gestörter Bewegungsablauf (Motilität) der Magen-Darm-Muskeln (etwa nach langjährigem Diabetes mellitus)
Magenschmerzen: Wie erfolgt die Diagnose?
Magenschmerzen können viele Ursachen haben. Die richtige Diagnose ergibt sich oft aus der Krankengeschichte der Betroffenen. Fragen, die Ärzt*innen im Rahmen der Anamnese stellen, sind beispielsweise:
- Seit wann bestehen die Magenprobleme?
- Treten die Schmerzen das erste Mal auf oder haben Sie häufiger Magenschmerzen?
- Treten die Magenschmerzen nach bestimmten Speisen auf oder werden sie dadurch verstärkt?
- Kommt es zu Magenschmerzen bei leerem Magen, nach dem Essen oder im Liegen?
- Treten neben den Schmerzen im Magen andere Beschwerden auf (z. B. Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Völlegefühl, Schluckbeschwerden)?
Dann folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung, bei welcher zum Beispiel der Brustkorb mit dem Stethoskop abgehört und der Bauch abgetastet wird. Häufig sind weitere Untersuchungen notwendig, wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung, eine Magenspiegelung oder eine Blutuntersuchung.
Lässt sich Magenschmerzen vorbeugen?
Mit einigen Maßnahmen lässt sich Magenschmerzen zu einem gewissen Maß vorbeugen, vor allem, wenn sie häufig nach dem Essen oder in Verbindung mit Stress auftreten. Hilfreiche Tipps können sein:
- richtige Ernährung: Eine gesunde, vitaminreiche und fettarme Ernährung ist empfehlenswert.
- achtsam essen: Speisen sollten gut gekaut und nicht hastig verzehrt werden. Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, sind meist verträglicher als wenige große.
- bewusst konsumieren: Alkohol und Nikotin sollten bestenfalls gar nicht oder nur in geringen Mengen konsumiert werden.
- Stress reduzieren: Mithilfe von Entspannungsübungen, Sport, täglicher Bewegung sowie ausreichend Schlaf an der frischen Luft lässt sich Schmerzen im Magen durch Stress möglicherweise vorbeugen.