Knoten in der Brust: Gutartig oder bösartig?
Wer bei sich einen Knoten in der Brust feststellt, ist oftmals besorgt. Doch Verhärtungen können viele Ursachen haben und sind nur selten bösartig. Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an, wo kann er entstehen und welche Auslöser kommen infrage?
FAQ: Fragen und Antworten zum Thema Knoten in der Brust
Bösartige Knoten in der Brust fühlen sich unregelmäßig geformt an und haben eine eher harte, knotige Konsistenz. Dennoch kann nur durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Brustkrebs handelt.
Abhängig von der zugrundeliegenden Ursache können Knoten in der Brust auch mit Schmerzen beim Draufdrücken verbunden sein. Insbesondere bei zyklusbedingten Verhärtungen oder einer Brustentzündung sind Schmerzen möglich.
Nein, Brustknoten sind überwiegend gutartig und nur selten ein Anzeichen für Krebs. In jedem Fall sollten Betroffene sich ärztlich untersuchen lassen, um die genaue Ursache herauszufinden.
Brustknoten können direkt unter der Haut, aber auch tief im Gewebe sitzen. Grundsätzlich können sie in den Milchgängen, Milchdrüsen und im umliegenden Fett- oder Bindegewebe vorkommen.
Was sind Knoten in der Brust?
Knoten in der Brust sind Verdickungen oder Verhärtungen, die sich anders als das umliegende Brustgewebe anfühlen. Sie können sich in sämtlichen Strukturen der Brust, wie den Milchgängen und -drüsen und dem darum liegenden Binde- und Fettgewebe bilden.
Brustknoten treten häufig auf und sind fast immer gutartig. Nur bei etwa drei bis sechs Prozent der betroffenen Frauen handelt es sich um bösartige Veränderungen. Ein Knoten in der Brust kann auch beim Mann entstehen. Das ist jedoch deutlich seltener als bei Frauen der Fall.
Symptome: Wie fühlen sich Knoten in der Brust an?
Knoten in der Brust können sich unterschiedlich anfühlen. Sie können
- sich kantig oder rund anfühlen,
- weich oder hart sein,
- fest oder verschiebbar sein.
In der Regel sind Verhärtungen jedoch erst ab einer Größe von ein bis zwei Zentimetern fühlbar. Ob ein Brustknoten tastbar oder äußerlich sichtbar ist, hängt auch davon ab, wo genau sich dieser befindet. Darüber hinaus können Verhärtungen in der Brust sowohl schmerzhaft als auch schmerzlos sein.
Knoten in der Brust: Mögliche Ursachen und Arten
Es gibt viele Ursachen, die hinter einem Knoten in der Brust stecken können. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige, nur bei drei bis sechs Prozent der Fälle um bösartige Brusttumoren.
Ursachen von gutartigen Knoten in der Brust
Mögliche Ursachen von gutartigen Brustknoten sind:
Zysten: Etwa 25 Prozent der gutartigen Verhärtungen sind Zysten. Diese mit Flüssigkeit gefüllten, abgekapselten Hohlräume sind meist klein, können jedoch auch einige Zentimeter groß werden. Zysten in der Brust unterliegen hormonellen Schwankungen und bilden sich oftmals nach den Wechseljahren von selbst zurück. Sie gehen nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko einher.
Mastopathie: Bei einer Mastopathie kommt es zu Veränderungen des Brustgewebes durch hormonelle Schwankungen, insbesondere von Östrogen und Progesteron während des Monatszyklus. Derartige fibrozystische Veränderungen gehen oft mit einer Knotenbildung, Schmerzempfindlichkeit und Spannungsgefühlen in beiden Brüsten einher. In manchen Fällen ist bei einer Mastopathie das Brustkrebsrisiko erhöht.
Fibroadenome: Fibroadenome sind bis zu drei Zentimeter große Bindegewebsknoten, die rund 25 Prozent der gutartigen Veränderungen ausmachen. Besonders häufig sind Frauen zwischen 15 und 35 Jahren betroffen. Die runden Fibroadenome haben eine gummiartige Konsistenz, lassen sich meist leicht verschieben und gut vom umliegenden Gewebe abgrenzen. Fibroadenome erhöhen nicht das Risiko für Krebs.
Milchstau: Bei Frauen, die kürzlich gestillt haben oder aktuell stillen, kann es zu einem Milchstau kommen. Dabei staut sich die Muttermilch in einem Brustbereich, was neben Schmerzen auch mit knotigen Verhärtungen verbunden ist.
Brustentzündung (Mastitis): Auch eine Mastitis kann mit Brustknoten einhergehen. Besonders oft sind stillende Frauen betroffen.
Milchgangspapillome: Bei den gutartigen Tumoren kommt es oft auch zu blutigem oder milchigem Ausfluss aus der Brustwarze. Meist handelt es sich um kleine Knoten in der Brust, die selten als Schwellung fühlbar sind. In sehr seltenen Fällen entarten derartige Papillome und werden bösartig.
Abszess in der Brust: Auch ein Abszess kann sich durch schmerzhafte, knotige Verhärtungen und Spannungsgefühle äußern.
Hautveränderungen: Zudem können sich bestimmte Hautveränderungen wie Talgzysten (Atherome) oder gutartige Geschwulste aus Fettgewebe (Lipome) an der Brust bilden.
Verletzungen: Verletzungen der Brust wie durch Quetschungen oder Stöße können ebenfalls zu knotigen Verhärtungen führen.
Bösartige Knoten in der Brust
In seltenen Fällen handelt es sich bei Brustknoten um bösartige Veränderungen und somit um Brustkrebs (Mammakarzinom). Bösartige Knoten lassen sich meist nicht verschieben und fühlen sich hart und unregelmäßig an. Weitere Anzeichen eines Karzinoms sind Absonderungen aus der Brustwarze und Hautveränderungen wie nicht abklingende Rötungen oder Dellenbildung an der Brust oder Brustwarze. Zudem sind Schwellungen der Lymphknoten in der Achselhöhle möglich.
Auch ein duktales Carcinoma in situ (DCIS) besteht aus bösartigen Zellen, die sich zu Brustkrebs entwickeln können. Sie wachsen meist innerhalb eines Milchgangs und bilden nur selten knotige Veränderungen. DCIS können in der Regel nicht durch einen Tastbefund, sondern nur durch eine Mammographie festgestellt werden.
Wichtig: Wer bei sich Knoten in der Brust feststellt, sollte diese immer zeitnah ärztlich abklären lassen. Nur durch eine genaue Untersuchung kann die Ursache herausgefunden und falls nötig eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.
Diagnose und Untersuchungen bei Knoten in der Brust
Im Rahmen der Diagnose stellt die*der Ärztin*Arzt zunächst Fragen zu den genauen Beschwerden und ob andere Erkrankungen bestehen. Danach schließt sich eine körperliche Untersuchung an, bei der die Brüste und Achselhöhlen systematisch nach Veränderungen abgetastet werden.
Um genauer beurteilen zu können, ob es sich um gutartige oder bösartige Verhärtungen handelt, können weitere Untersuchungen zum Einsatz kommen:
- Ultraschall (Sonographie)
- Mammographie (Röntgenaufnahme der Brust)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Darüber hinaus können unter örtlicher Betäubung Flüssigkeits- oder Gewebeproben aus dem Knoten entnommen und anschließend untersucht werden (Biopsie).
Knoten in der Brust: Nicht immer ist eine Behandlung erforderlich
Häufig sind knotige Veränderungen in der Brust gutartig und müssen nicht behandelt werden. Dann raten Frauenärzt*innen oftmals dazu, abzuwarten und diese engmaschig zu kontrollieren.
Einige Therapiemöglichkeiten, abhängig vom Befund, sind zum Beispiel:
Zysten: Kleine, schmerzlose Zysten werden in der Regel nicht entfernt. Größere, schmerzhafte Zysten können durch eine feine Nadel punktiert werden, um so die Flüssigkeit abzusaugen.
Mastopathie: Bei einer Mastopathie können kurzfristig schmerzlindernde Medikamente, wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), zum Einsatz kommen. In manchen Fällen sind auch Hormonpräparate hilfreich.
Fibroadenome: Zeigt sich bei regelmäßigen Kontrollen, dass ein Fibroadenom weiterwächst, raten Fachleute meist zu einer chirurgischen Entfernung.
Brustkrebs: Bei Brustkrebs hängt die Therapie von der Größe und dem Stadium des Tumors ab. Behandlungsmöglichkeiten sind eine Operation, Chemo-, Antihormon-, Antikörper- oder Strahlentherapie.