Knacken im Knie: Was sind die Ursachen?
Wenn das Knie knackt, etwa beim Gehen, Strecken oder Treppensteigen, ist man oft besorgt. Doch in den meisten Fällen stecken harmlose Ursachen hinter dem Geräusch. Ärztlich abgeklärt werden sollten ein Knacken im Knie, wenn es danach zu Schmerzen kommt. Erfahren Sie, welche Ursachen knackende Knie haben können und was man dagegen tun kann.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Knacken im Knie
Häufig liegt das Knacken an kleinen Luftbläschen in der Gelenkflüssigkeit, die platzen. Auch Sehnen, die über Knochen gleiten, können Geräusche verursachen. In selteneren Fällen kann das Knacken jedoch auf Verschleißerscheinungen wie Knorpelschäden oder Veränderungen am Meniskus hinweisen.
Ein lautes Knacken mit Schmerzen kann auf eine Verletzung von Meniskus, Bändern oder Knorpel hinweisen – etwa durch plötzliche Drehbewegungen. Auch Arthrose ist möglich. Eine ärztliche Untersuchung klärt die Ursache.
Sanfte Dehnübungen, gezieltes Muskeltraining und regelmäßige Bewegung können helfen, die Gelenke zu entlasten. Auch das Tragen gut gedämpfter Schuhe kann Beschwerden lindern. Bei anhaltendem Knacken oder Schmerzen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Knirschen im Knie weist häufig auf Knorpelschäden hin, etwa durch Arthrose. Dabei reibt die abgenutzte Knorpelschicht zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe. Eine ärztliche Untersuchung ist ratsam.
Was ist Knacken im Knie?
Kaum ein anderes Gelenk wird so belastet wie das Knie: Durchschnittlich 5.000-mal wird es pro Tag gebeugt. Viele Menschen bemerken dabei – zum Beispiel beim Treppensteigen oder Hinknien – ein knackendes Geräusch im Knie. Fachleute nennen es Krepitation.
Tritt das Knacken im Knie schmerzfrei auf, besteht meist kein Grund zur Sorge. Wenn jedoch Schmerzen, Instabilität oder Bewegungseinschränkungen hinzukommen, sollte eine ärztliche Praxis aufgesucht werden.
Knirschen im Knie
Anders ist es, wenn das Knie knirscht statt knackt. Knirschende Geräusche können auf einen Knorpelschaden hindeuten, der durch eine Fehlbelastung oder Abnutzung der Knorpelschicht hinter der Kniescheibe entsteht. In diesem Fall ist eine schnelle medizinische Abklärung sinnvoll, um einem fortschreitenden Gelenkverschleiß entgegenzuwirken.
Knacken im Knie: Ursachen und Risikofaktoren
In den meisten Fällen ist das Knacken im Knie harmlos, nur in seltenen Fällen steckt eine ernsthafte Problematik dahinter.
Mögliche Ursachen für lautes Knacken im Knie sind.
Gasblasen (Kavitation): In der Gelenkflüssigkeit können sich kleine Gasblasen bilden, die beim Platzen ein Knacken verursachen. Dieser Prozess ist schmerzfrei und unbedenklich.
harmlose Sehnenbewegungen: Sehnen können über Knochenvorsprünge rutschen und dabei hörbare Geräusche erzeugen.
muskuläre Dysbalancen: Eine schwache oder ungleichmäßig ausgebildete Oberschenkelmuskulatur kann dazu führen, dass die Kniescheibe (Patella) nicht optimal in ihrer Gleitbahn über dem Oberschenkelknochen verläuft. Dadurch entstehen Geräusche bei der Bewegung.
anatomische Besonderheiten: Fehlstellungen wie X- oder O-Beine beeinflussen die Belastung des Kniegelenks und können zu Knackgeräuschen führen.
Verschleißerscheinungen: Mit zunehmendem Alter kann der Knorpel im Kniegelenk dünner werden (Arthrose). Dies kann Knirschen oder Knacken im Knie verursachen.
Verletzungen und Vernarbungen: Nach Operationen oder Verletzungen (wie einem Meniskusriss oder Kreuzbandriss) kann überschüssiges Gewebe im Gelenk reiben und ein Knacken hervorrufen.
Knacken im Knie: Wann ärztlichen Rat einholen?
In den meisten Fällen ist das Knacken im Knie harmlos. Treten jedoch weitere Beschwerden auf, sollte ein Besuch in der ärztlichen Praxis in Betracht gezogen werden.
Folgende Warnzeichen sind ernstzunehmen:
- Knacken mit Schmerzen (insbesondere bei Belastung oder Bewegung)
- Schwellungen oder Rötungen (mögliche Anzeichen einer Entzündung)
- Gefühl der Instabilität (wenn das Knie nachgibt oder schwach wirkt)
- Knirschen statt Knacken (kann auf Knorpelschäden hinweisen)
- Bewegungseinschränkungen (etwa beim Treppensteigen oder Strecken des Beins)
Tritt eines oder mehrere dieser Symptome auf, empfiehlt sich eine Untersuchung in einer orthopädischen Praxis. Eine frühzeitige Behandlung – beispielsweise durch Physiotherapie – kann helfen, langfristige Schäden zu vermeiden.
Diagnostik bei Knacken im Knie
Um die Ursachen für anhaltendes Knacken im Knie zu diagnostizieren, erfolgt zunächst ein ausführliches ärztliches Gespräch (Anamnese). Dabei erfragt der*die Arzt*Ärztin die genauen Beschwerden, mögliche Vorerkrankungen sowie eventuelle Verletzungen oder Unfälle.
Anschließend erfolgt eine klinische Untersuchung, bei der beide Kniegelenke im Seitenvergleich inspiziert, abgetastet (Palpation) und auf ihre Beweglichkeit überprüft werden. Je nach Verdachtsdiagnose können weitere Untersuchungen notwendig sein.
Typischerweise wird als Erstes eine Röntgenuntersuchung des Knies in mehreren Ebenen durchgeführt. Damit lassen sich Verschleißerscheinungen (Kniearthrose) oder Verkalkungen als Ursachen des Knackens ausschließen.
Falls die Ursache unklar bleibt oder Weichteilstrukturen genauer beurteilt werden müssen, kommt eine Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz. Die MRT gilt als Goldstandard zur Darstellung von Bändern, Menisken und Muskeln. Besonders häufig wird sie bei Verdacht auf einen Meniskusriss durchgeführt.
Knacken im Knie: Wie erfolgt die Behandlung?
Nicht immer ist eine Therapie für das Knacken im Knie notwendig. Ob und welche Therapie sinnvoll ist, hängt von der Ursache des Geräuschs ab.
Knieübungen: Sanfte Dehn- und Kräftigungsübungen für die Muskulatur um das Knie sind oft hilfreich. Diese Übungen lassen sich auch zu Hause durchführen. Bei Knieschmerzen, ist ärztlich abzuklären, welche Übungen infrage kommen.
Sportpause: Nach einer Überlastung oder ungewohnten Bewegung ist es sinnvoll, für einige Tage auf Sport zu verzichten, um die Gelenke zu entlasten. Danach sind ein langsamer Wiedereinstieg und leichte Übungen empfehlenswert.
Physiotherapie: Bei spezifischen Problemen wie Verletzungen oder Arthrose entwickeln Physiotherapeut*innen gezielte Übungsprogramme zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Entlastung der Gelenke.
Knieorthesen: Entsteht das Knacken infolge von Verletzungen wie Kreuzbandrissen oder Meniskusschäden, können spezielle Schienen das Knie stabilisieren und Bewegungen einschränken, um die Heilung zu unterstützen.
Beinachsenkorrektur: Fehlstellungen der Beinachse wie X- oder O-Beine sorgen mitunter dafür, dass das Knie knackt. Eine orthopädische Behandlung – etwa mit speziellen Einlagen oder gezielten Übungen – kann hier helfen.
Gewichtsreduktion: Übergewicht erhöht den Druck auf die Kniegelenke. Eine Gewichtsabnahme trägt dazu bei, die Belastung zu verringern und das Risiko für Verschleißerscheinungen zu reduzieren.
Hyaluronsäure und Schmerzmittel: Bei Arthrose können Hyaluronsäure-Injektionen sowie entzündungshemmende Schmerzmittel helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
physikalische Maßnahmen: Geht das knackende Knie auf eine Arthrose zurück, lindern Wärme- oder Kältetherapie die Beschwerden.
Operation: Schwerere Verletzungen oder fortgeschrittene Arthrose im Kniegelenk erfordern manchmal eine Operation, beispielsweise einen künstlichen Gelenkersatz.
Verlauf und Prognose bei Knacken im Knie
Kniebeschwerden nach einer Verdrehung oder Überbelastung bessern sich in der Regel innerhalb weniger Tage. Bestehen jedoch Risikofaktoren wie Übergewicht oder eine Achsfehlstellung des Beins, können die Beschwerden ohne gezielte Behandlung fortschreiten.
Steckt eine Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) hinter dem Geräusch, kann das Problem nicht behoben werden. Durch eine gezielte Behandlung lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung jedoch verlangsamen und die Beschwerden können gelindert werden.
Nach einer Kreuzband- oder Meniskusverletzung besteht ein erhöhtes Risiko, später eine solche Kniegelenksarthrose zu entwickeln. Um das Gelenk zu stabilisieren, ist ein gezieltes Training der Oberschenkelmuskulatur besonders wichtig.
In vielen Fällen müssen Betroffene ihre sportlichen Aktivitäten langfristig anpassen.
Vorbeugung: Wie lässt sich Knacken im Knie verhindern?
Um Knieproblemen vorzubeugen, ist es wichtig, die Gelenke zu entlasten und ihre Beweglichkeit zu erhalten. Dabei helfen folgende Maßnahmen:
gelenkschonende Bewegung: Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Spaziergänge fördern die Durchblutung und verbessern die Gelenkschmierung.
Muskulatur stärken: Moderates Krafttraining stabilisiert das Knie und reduziert die Belastung auf das Gelenk.
gesundes Körpergewicht: Jedes Kilo weniger verringert den Druck auf das Knie und beugt so vorzeitigem Verschleiß und Gelenkschmerzen vor.
geeignetes Schuhwerk: Gut sitzende, stützende Schuhe bieten Halt und schützen die Knie bei längeren Belastungen oder Treppensteigen.
Alltag anpassen: Langes Stehen oder Hocken sollte vermieden werden. Hilfsmittel wie Kniekissen reduzieren den Gelenkstress.
ausgewogene Ernährung: Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch wie Lachs und Makrele sowie Antioxidantien aus Beeren und grünem Blattgemüse fördern die Gelenkgesundheit. Calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte unterstützen zudem die Knochendichte. Verarbeitete Lebensmittel und Zucker begünstigen dagegen Entzündungen.
Erholung und Stressabbau: Ausreichend Schlaf sowie Achtsamkeit und Meditation helfen dem Körper bei der Regeneration.