Juckende Kopfhaut: Was hilft, wenn die Kopfhaut juckt?
Eine juckende Kopfhaut ist meist äußerst unangenehm. Oftmals verschwindet das Symptom nach kurzer Zeit von allein wieder. Wenn die Kopfhaut jedoch häufig juckt, ist das in der Regel mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Welche Ursachen stecken hinter einer juckenden Kopfhaut, wie lässt sie sich behandeln und welche Hausmittel helfen?
Juckende Kopfhaut: Beschreibung
Die Kopfhaut zählt zu den sensibelsten Bereichen des menschlichen Körpers. Darüber hinaus schützt die Kopfhaut den Schädel, reguliert die Feuchtigkeit sowie Temperatur und ist nicht zuletzt maßgeblich an dem Zustand und Aussehen der Haare beteiligt. Zusätzlich befinden sich etliche Nervenzellen in der Kopfhaut, die zur Sinneswahrnehmung dienen. Sind diese Funktionen gestört, etwa durch eine Hautirritation, trockene Haut oder einen Parasitenbefall, können sich Schuppen bilden und Kopfjucken auslösen.
Juckende Kopfhaut: Ursachen
Die Ursachen einer juckenden Kopfhaut können vielfältig sein. Sie reichen von harmlosen Auslösern wie einer falschen Pflege bis hin zu ernst zu nehmenden Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder anderen Krankheiten. Welche Ursachen können bei Kopfjucken infrage kommen?
Hautkrankheiten als Ursache juckender Haut
Wenn die Kopfhaut juckt, können dahinter möglicherweise Hauterkrankungen stecken, wie:
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Neurodermitis
- Seborrhoisches Ekzem (auch seborrhoische Dermatitis)
- Pilzinfektion der Haut (Dermatomykose)
- Gürtelrose (Herpes zoster)
- Haarbalgenentzündung (Follikulitis)
- atopisches Ekzem (auch atopische Dermatitis)
- Nesselsucht (Urtikaria)
- gutartige Veränderungen sonnengeschädigter Haut (aktinische Keratose)
- bösartige Hautveränderungen, Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom oder etwa malignes Melanom)
Bei rund 30 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer kommt es gelegentlich ohne erkennbaren Auslöser zu Schuppen, die mit Kopfjucken verbunden sind. Bei einer abnormalen Schuppenbildung kann beispielsweise ein Hefepilz (Malassezia furfur) dahinterstecken, der häufig auch mit fettiger Kopfhaut einhergeht.
Kopfjucken aufgrund systemischer Erkrankungen
Verschiedene systemische Erkrankungen, also Krankheiten, die das gesamte Organsystem betreffen, gehen mit juckender Kopfhaut einher. Häufig sind dabei keine Hautveränderungen am Kopf sichtbar. Mögliche Systemerkrankungen, die mit Kopfjucken verbunden sein können, sind:
- Diabetes mellitus
- Erkrankungen der Gallenblase oder Leber
- chronische Nierenerkrankung
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus)
Seltener kann es auch bei Blutkrebs (Leukämie) oder Lymphdrüsenkrebs (Lymphome) zu einem Juckreiz am Kopf kommen.
Kopfhautjucken durch Parasitenbefall
Wer von Parasiten betroffen ist, leidet oft auch unter einer juckenden Kopfhaut. Häufig infizieren sich Kinder in der Schule oder dem Kindergarten mit Läusen, die einen besonders starken Juckreiz verursachen. Doch auch Parasiten wie Flöhe, Milben oder Krätzmilben sind mögliche Ursachen für Kopfhautjucken.
Allergien und Unverträglichkeiten als Ursache juckender Kopfhaut
Wenn die Kopfhaut juckt, kann dafür auch eine Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen in Shampoos, Haarfärbemitteln oder anderen Haarpflegeprodukten stecken. Möglich ist auch die Bildung eines allergischen Kontaktekzems, eine Entzündung der obersten Hautschicht der Kopfhaut, die mit starkem Juckreiz und Schuppen verbunden ist. Weiterhin kann eine Allergie gegenüber Pollen (Heuschnupfen) oder Lebensmitteln Ursache für eine juckende Kopfhaut sein.
Juckende Kopfhaut durch hormonelle Schwankungen
Sowohl während der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren als auch zyklusbedingt kann es zu juckender Kopfhaut kommen. Hintergrund hierbei sind hormonelle Schwankungen, die sich auf die Talg- und Kollagenproduktion der Haut auswirken, die Haut trockener machen und zu juckender Kopfhaut führen. Häufig kommt es durch Hormonschwankungen auch zu Haarausfall.
Juckende Kopfhaut: Stress und psychische Ursachen
Wer unter chronischem Stress oder seelischer Belastung leidet, dessen Kopfhaut juckt unter Umständen auch öfters. Zudem können verschiedene psychische Erkrankungen wie Depressionen oder ein Parasitose-Wahn (krankhafte Wahnvorstellungen, von einem Parasiten befallen zu sein) Juckreiz an der Kopfhaut und Haarausfall verursachen.
Weitere Gründe für Kopfjucken
Als weitere Ursache von trockener, juckender Kopfhaut und der Bildung von Schuppen zählen:
falsche Pflege: Häufiges Haarewaschen, zu heißes Wasser oder Föhnen fördern Kopfjucken. Auch die Verwendung von aggressiven Shampoos, Haarfärbemitteln, Haarsprays oder anderen Pflegeprodukten sowie ungenügendes Auswaschen der Produkte können zu Juckreiz der Kopfhaut führen.
äußere Einflüsse: Trockene Heizungsluft, Hitze, niedrige Temperaturen, Sonnenstrahlen (UV-Strahlen), erhöhte Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung sind Faktoren, die ein Kopfjucken verursachen können.
Alter: Mit steigendem Alter wird die Haut zunehmend trockener und die Kopfhaut beginnt zu jucken. Häufig ist auch ein vermehrter Haarausfall im Alter möglich.
Weiterhin gelten verschiedene Medikamente, eine ungesunde Ernährung und Rauchen als Auslöser juckender Haut. Auch hartes Wasser, das reich an Calcium und Magnesium ist, kann ursächlich sein. Zudem besteht die Vermutung, dass sowohl fettige, trockene und somit juckende Kopfhaut als auch die Bildung von Schuppen erblich veranlagt ist.
Juckende Kopfhaut: Ärztlicher Rat
Häufig ist Kopfjucken vorübergehend und verschwindet von allein wieder. Wer jedoch unter starkem Juckreiz oder aber einer juckenden Kopfhaut leidet, die zusätzlich gerötet sowie entzündet ist und nässt, sollte eine*einen Hautärztin*Hautarzt aufsuchen. In der Praxis kann die Ursache des Kopfjuckens herausgefunden und eine passende Behandlung eingeleitet werden.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass bei juckender Kopfhaut nicht gekratzt werden sollte. So kann es zu kleinen Hautverletzungen kommen, die es Erregern leicht machen, sich einzunisten und eine Entzündung hervorzurufen.
Juckende Kopfhaut: Diagnose
Um den Auslöser der juckenden Kopfhaut zu diagnostizieren, stellt die*der Hautärztin*Hautarzt zunächst einige Fragen zu den genauen Beschwerden und ob Allergien oder Vorerkrankungen vorliegen. Anschließend folgen weitere Untersuchungen wie beispielsweise ein Allergietest oder die Kontrolle der Kopfhaut durch eine Vergrößerungsglas (Dermatoskop). Mithilfe einer speziellen Quecksilber-Hochdrucklampe können zudem Pilzerkrankungen aufgedeckt werden. Eine Blutuntersuchung kann letztlich Aufschluss darüber geben, ob eine Entzündung besteht oder andere auffällige Blutwerte vorliegen.
Juckende Kopfhaut: Behandlung
Die Behandlung von einer juckenden Kopfhaut richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Läusebefall: Bei einem Befall mit Läusen helfen spezielle Mittel wie Shampoos, aber auch spezielle Kämme, um die Parasiten herauszukämmen.
Pollenallergie: Bei einer Allergie gegenüber Pollen verschreibt die*der Hautärztin*Hautarzt Antihistaminika, die gegen das Kopfjucken helfen sollen.
Allergie und Unverträglichkeit: Wer unter einer allergischen Reaktion oder einer Unverträglichkeit gegenüber Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten leidet, bekommt meist hautfreundliche Alternativen empfohlen.
Hautkrankheiten: Bei einer vorliegenden Neurodermitis, Schuppenflechte oder anderen Hauterkrankung kommen unter Umständen Medikamente, beispielsweise mit Kortison, zum Einsatz. Auch spezielle Shampoos und Salben können den Juckreiz am Kopf lindern.
Wenn die Kopfhaut aufgrund von Schuppen juckt, kann auf ein Anti-Schuppen-Shampoo oder aber Shampoos für trockene Haut zurückgegriffen werden. Zudem gibt es Shampoos, die gegen hormonell bedingten Haarausfall und somit juckender Kopfhaut wirken sollen.
Juckende Kopfhaut: Hausmittel
Wer unter einer trockenen Haut und damit verbunden unter juckender Kopfhaut leidet, kann auf verschiedene Hausmittel setzen. Vor allem diverse Öle haben sich gegen Kopfhautjucken bewährt, wie:
- Olivenöl
- Kokosöl
- Jojobaöl
- Rosmarinöl
Empfohlen wird eine wöchentliche Öl-Kur, die bestenfalls über Nacht einwirken soll. Am nächsten Morgen kann das Öl dann vorsichtig mit einem milden Shampoo ausgewaschen werden. Die Öle spenden trockener Haut Feuchtigkeit, beruhigen eine gereizte Kopfhaut und bewahren sie so vor einer Schuppenbildung und Juckreiz. Übrigens eignen sich diese Öle meist auch bei fettigem Haar.
Auch Teebaumöl hat einen lindernden Effekt bei Juckreiz am Kopf. Wer das Öl als Hausmittel verwenden möchte, sollte es jedoch stets mit Wasser verdünnen, da sonst Hautirritationen möglich sind. Das Öl kann dann mit einem Wattepad vorsichtig auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Ebenso können ein paar Tropfen im Shampoo helfen.
Aber auch Aloe vera hat einen feuchtigkeitsspendenden und kühlenden Effekt. Aufgetragen als Gel oder aber direkter Saft der Pflanze können somit gegen Kopfhautjucken zum Einsatz kommen. Auch Apfelessig eignet sich als Hausmittel trockener, juckender Kopfhaut. Zusätzlich wirkt Apfelessig entzündungshemmend und sorgt für glänzende Haare
Wer unter anhaltendem Juckreiz leidet oder sensible Haut hat, sollte Hausmittel grundsätzlich nur nach ärztlicher Absprache anwenden. Möglich sind sonst weitere Hautirritationen wie Rötungen oder Entzündungen.
Juckende Kopfhaut: Tipps
Neben Hausmitteln gibt es noch einige Tipps, die bei juckender Kopfhaut Linderung erzielen, aber auch einen vorbeugenden Effekt haben:
Haarewaschen: Haarewaschen sollte nicht täglich auf dem Pflegeprogramm stehen. Je nach Haartyp sind alle zwei bis drei Tage ausreichend. Wichtig ist zudem, eine angenehme und nicht zu heiße Wassertemperatur.
Föhnen: Beim Föhnen sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht zu heiß ist.
Pflegeprodukte: Shampoo gegen juckende Kopfhaut und mit besonders schonenden, milden Inhaltsstoffen sind ratsam.
Haare färben: Haarfärbemittel sind häufig besonders aggressiv und können die Kopfhaut schädigen. Wer an juckender Kopfhaut leidet, sollte demnach auf das Färben der Haare verzichten oder ein besonders schonendes Produkt verwenden.
Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. So erhält auch die Haut das, was sie für eine intakte Schutzfunktion benötigt und sie vor Trockenheit und Juckreiz am Kopf bewahrt.
Flüssigkeitszufuhr: Um einer trockenen und somit juckenden Kopfhaut vorzubeugen, sollte täglich rund 1,5 Liter stilles Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden.
Kopfkissenbezug: Kopfkissenbezüge aus Seide bewahren Haut und Haare vor Feuchtigkeitsverlust und eignen sich demnach, wenn die Kopfhaut häufiger juckt.
Sonnenschutz: Auch Kopfhaut und Haare sollten vor schädlicher UV-Strahlung geschützt werden. Hierfür eignen sich spezielle Haarsprays mit UV-Schutz und eine passende Kopfbedeckung.
Luftfeuchtigkeit: Vor allem im Winter ist die Raumluft trocken. Regelmäßiges Lüften und Wasserschalen auf der Heizung steigern die Luftfeuchtigkeit und schützen so die Kopfhaut vor einem Austrocknen.
Kopfhautmassage: Eine Massage der Kopfhaut regt die Durchblutung an und fördert die Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen. Zugleich begünstigt sie die Talgproduktion, was der Feuchtigkeit der Kopfhaut zugutekommt.
Stress reduzieren: Vermehrter Stress kann sich negativ auf eine gesunde Kopfhaut auswirken und zusätzlich Haarausfall begünstigen. Ausreichende Erholungspausen und Ruhe im Alltag sind deshalb wichtig, um Kopfjucken vorzubeugen.