Hepatomegalie: Symptome und Ursachen einer Lebervergrößerung
Eine Hepatomegalie ist eine krankhafte Vergrößerung der Leber. Zu den möglichen Ursachen gehören Lebererkrankungen wie eine Fettleber, Leberzirrhose oder Lebertumoren. Schmerzen im rechten Oberbauch und Völlegefühl können auf eine Lebervergrößerung hindeuten. Was sind weitere Anzeichen und wie sieht die Behandlung aus?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Hepatomegalie
Eine vergrößerte Leber kann Schmerzen im rechten Oberbauch und Völlegefühl auslösen. Abhängig von der Ursache können weitere Symptome auftreten, etwa eine Gelbfärbung der Augen und Haut (Ikterus), Fieber oder Bewusstseinsstörungen.
Das hängt von der Ursache ab. Liegt der Hepatomegalie eine Fettleber zugrunde, lässt sie sich durch Lebensstilveränderungen meist rückgängig machen. Manchmal kann eine Lebervergrößerung auch im Rahmen von Krebserkrankungen entstehen, was sich negativ auf die Prognose auswirkt.
Eine gleichzeitige Vergrößerung von Leber und Milz (Hepatosplenomegalie) kann beispielsweise bei Herzerkrankungen, Infektionen, Speicherkrankheiten, Autoimmunerkrankungen und bei Erkrankungen des blutbildenden Systems wie Blutkrebs (Leukämie) auftreten.
Was ist eine Hepatomegalie?
Eine Hepatomegalie ist eine Lebervergrößerung oder -schwellung. Das Organ liegt im rechten Oberbauch und spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel sowie bei der Entgiftung des Körpers. Ist die Leber zu groß, kann das auf zahlreiche verschiedene Ursachen zurückgehen.
Neben einer Fettleber können auch schwere Erkrankungen wie Leberkrebs ursächlich sein, die schlimmstenfalls zum Leberversagen führen. Daher ist eine ärztliche Abklärung immer angezeigt, wenn entsprechende Beschwerden über mehrere Tage hinweg auftreten.
Hepatomegalie: Welche Symptome sind möglich?
Oft macht sich eine Hepatomegalie nicht direkt bemerkbar. Unspezifische Schmerzen im rechten Oberbauch oder Völlegefühl können auf eine Vergrößerung hindeuten.
Abhängig von der Ursache sind bei einer Hepatomegalie weitere Symptome möglich:
- Fatigue (starke Erschöpfung)
- Ikterus (Gelbsucht)
- Übelkeit
- Appetitmangel
- Farbänderung von Urin und Stuhl
- Juckreiz
- Fieber
- Verwirrung, Bewusstseinsstörungen
- Schwächegefühl
- Schwindel
Eine Hepatomegalie kann allein oder in Verbindung mit einer vergrößerten Milz (Splenomegalie) auftreten. Dann ist von einer Hepatosplenomegalie die Rede.
Leber vergrößert: Ursachen einer Hepatomegalie
Eine Hepatomegalie kann durch viele Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehört auch ein ungesunder Lebensstil mit kalorienreicher Ernährung, wenig Bewegung und/oder Alkoholmissbrauch. Dadurch kann es zu einer Fettleber kommen, also einer übermäßigen Ablagerung von Fettgewebe in der Leber. Doch auch schwerwiegende Lebererkrankungen (Hepatopathien), Raumforderungen oder Erkrankungen in anderen Bereichen des Körpers können dahinterstecken.
Mögliche Ursachen einer Hepatomegalie sind:
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus und Amyloidose
- Speicherkrankheiten, bei denen bestimmte Substanzen im Übermaß in der Leber abgelagert werden, z. B. Eisenspeicherkrankheit
- Erkrankungen des Blutes und Knochenmarks, bei denen die Blutbildung teilweise in die Leber verlagert wird
- Leberstauung, bei der es wegen einer Herzerkrankung oder einer Thrombose zu einer Stauung von Blut in der Leber kommt
- Leberentzündung (Hepatitis), z. B. durch Viren
- Infektionen, z. B. Tuberkulose oder Pfeiffersches Drüsenfieber
- Leberzysten (gutartige Raumforderungen in der Leber)
- Abszesse an der Leber
- Leberzirrhose, bei der Lebergewebe zerstört wird, v. a. durch Alkoholmissbrauch ausgelöst
- Verengung oder Erkrankungen der Gallenwege wie Gallengangentzündung (Cholangitis)
- Lebertumoren oder -metastasen
- andere Krebserkrankungen wie Magen-, Dickdarm- oder Brustkrebs
Hepatomegalie: Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?
Da eine vergrößerte Leber auf schwerwiegende Erkrankungen zurückgehen kann, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. Insbesondere bei anhaltenden Schmerzen im rechten Oberbauch oder Völlegefühl über mehrere Tage hinweg sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Sofortige ärztliche Hilfe ist wichtig bei:
- anhaltendem Fieber
- Ikterus (Gelbsucht), einer Gelbfärbung der Augen und/oder der Haut
- Bewusstseinsstörungen
- Schwächegefühl
- Schwindel
Hepatomegalie: Untersuchungen bei Lebervergrößerung
Besteht nach einem ärztlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung der Verdacht auf eine Lebervergrößerung, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Zur Diagnostik können in manchen Fällen zum Einsatz kommen:
- Sonographie (Ultraschall)
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Bluttests
Gegebenenfalls kann auch eine Leberbiopsie notwendig sein. Dabei wird unter örtlicher Betäubung mit einer Hohlnadel eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen, die anschließend im Labor untersucht wird.
Welche Behandlung erfolgt bei Hepatomegalie?
Eine Hepatomegalie wird abhängig von der Ursache behandelt. In der Regel kann sich die Leber gut regenerieren. Deshalb raten Fachleute zunächst zu Maßnahmen, die das Organ positiv beeinflussen, wie:
- Ernährungsumstellung
- Gewichtsreduktion
- mehr Bewegung
- Verzicht auf Alkohol
Betroffene sollten zudem darauf achten, dass ihr Blutdruck, der Blutzucker und der Blutfettspiegel im Normbereich bleiben.
Bei Erkrankungen als Auslöser einer Hepatomegalie ist eine gezielte Behandlung erforderlich. Dazu kann beispielsweise die Einnahme von Medikamenten oder gegebenenfalls auch eine Operation notwendig sein. Bei einer Krebserkrankung können beispielsweise Chemotherapie oder Bestrahlung zum Einsatz kommen. Je nachdem, welche Erkrankung mit welchem Schweregrad vorliegt, benötigen Betroffene möglicherweise ein Spenderorgan.
Verlauf und Prognose bei Hepatomegalie
In vielen Fällen erholt sich die Leber wieder und schrumpft auf eine normale Größe. Bei anderen Betroffenen kann es jedoch zu einer anhaltenden, chronischen Lebervergrößerung kommen. Verlauf und Prognose hängen stark von der Ursache ab. Während eine Fettleber bereits durch einen veränderten Lebensstil zurückgehen kann, ist die Lebenserwartung bei anderen Krankheiten wie Leberkrebs und Lebermetastasen eingeschränkt. Grundsätzlich wirkt sich eine Lebensstilanpassung positiv auf die Leber aus und sollte konsequent eingehalten werden.