- Home
- Symptome
- Hautausschlag
- Hautausschlag Kinder erkennen
Hautausschlag bei Kindern erkennen
Rote Flecken, Pusteln oder Blasen: Ein Hautausschlag bei Kindern kann auf verschiedene Krankheiten hindeuten. Die Bilder zeigen Ihnen verschiedene Hautveränderungen und erklären, welche Krankheit damit einhergehen kann. Die Galerie ersetzt aber in keinem Fall den Besuch in der kinder- oder hautärztlichen Praxis.
Hautausschlag erkennen: Neurodermitis bei Kindern
Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Bei Babys und Kleinkindern beginnt die Neurodermitis häufig im Gesicht und am Kopf. Später breiten sich die trockenen, juckenden Hautstellen auch auf Hals, Oberkörper, Ellenbeugen und Kniekehlen aus. Bei Säuglingen tritt der Ausschlag häufig nässender auf. Ebenso können sich Papeln bei akuten Ausbrüchen bilden. Zur Behandlung dienen eine sanfte Reinigung der Haut, Feuchtigkeitscremes und bei Bedarf kortisonhaltige Salbe. Die meisten Kinder sind bis zur Pubertät ohne Symptome.
Lesetipp: Neurodermitis – Bilder vom Ausschlag eines atopischen Ekzems
Hautausschlag bei Kindern: Windeldermatitis
Säuglinge können im Bereich der Windel einen Ausschlag entwickeln. Die Rötung ist meist unscharf begrenzt, nässende Bereiche und Bläschen können bei schweren Fällen vorkommen. Eine Windeldermatitis entsteht aufgrund des feucht-warmen Milieus in der Windel und durch den Kontakt zu Urin und Stuhl. Zudem kann ein Pilzbefall vor allem in den Hautfalten entstehen. Als Therapie werden zinkhaltige Salben, häufiges Windelwechseln und genügend Luftzufuhr im Windelbereich empfohlen. Stillende Mütter können die Stellen mit Muttermilch beträufeln. Liegt ein Pilz vor, wird mit Antimykotika behandelt.
Hautausschlag erkennen: Milchschorf oder Kopfgneis?
Leidet ein Baby an Milchschorf, entzündet sich die Kopfhaut. Milchschorf tritt meist erst nach dem dritten Monat auf, während Kopfgneis schon in den ersten drei Monaten vorkommt und keine Beschwerden mit sich bringt. Harte, gelbe, juckende Schuppen und Krusten sind ein Zeichen für Milchschorf. Das Ekzem kann sich bis in das Gesicht ausbreiten und eine Vorstufe von Neurodermitis sein. Hauptsächlich gilt es, den Juckreiz zu lindern. Hier können Lotionen und kühlende Umschläge helfen. Für weitere Behandlungsoptionen holen Sie sich ärztlichen Rat ein.
Hautausschlag bei Kindern erkennen: Herpes
Bei den typischen Bläschen am Mund handelt es sich um eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1. Bei der Erstinfektion treten oft schmerzhafte Bläschen im Mund auf, es kann zudem zu Fieber kommen. Die Viren überdauern anschließend in den Ganglien (Verdickung von Nervenzellen). Bricht das Virus erneut aus, zum Beispiel bei einem schwachen Immunsystem, bilden sich die Bläschen meist am Mund. Sobald diese aufgeplatzt sind, trocknen sie aus und es entstehen Krusten, die nach ein paar Tagen ausheilen. Achtung: Bei Neugeborenen kann eine Herpes-Infektion aufgrund des noch schwachen Immunsystems gefährlich werden.
Impetigo contagiosa: Hautausschlag bei Kindern
Die Hauterkrankung ist auch als Borkenflechte bekannt und wird durch Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken verursacht. Die Erkrankung tritt vorwiegend im Kindesalter auf. Zunächst entstehen kleine Pusteln und Bläschen, die aufplatzen. Im Anschluss bilden sich gelbe Krusten. Impetigo contagiosa muss mit Antibiotika behandelt werden, entweder lokal oder systemisch durch die Einnahme von Präparaten.
Mückenstiche bei Kindern erkennen
Auch von den Kleinsten bleiben die Blutsauger nicht fern. Kleine Quaddeln kennzeichnen einen Mückenstich. Vor allem bei Kindern muss man aufpassen, dass sie die Stiche nicht aufkratzen. Denn sonst können sie sich entzünden. Um das Kratzen zu vermeiden, ist vor allem Kühlen hilfreich. Cremes und Salben aus der Apotheke können die Symptome ebenso lindern. Bildet sich Eiter an den Stichen, sollten Sie den*die Kinderarzt*Kinderärztin aufsuchen.
Lesetipp: Was bedeuten rote Punkte auf der Haut?
Hautausschlag erkennen: Nesselsucht bei Kindern
Nesselsucht (Urtikaria) ist eine häufige Hautkrankheit, die nicht ansteckend ist. Sie ist durch Quaddeln gekennzeichnet: flüssigkeitsgefüllte Schwellungen der Haut, wie sie nach Kontakt zu Brennnesseln vorkommen. Sie jucken und brennen. Die Ursache reicht von physikalischen Reizen über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln oder auch Medikamenten. Als Behandlung gilt es, den Auslöser zu vermeiden.
Häufiger Hautausschlag bei Kindern: Windpocken
Das Varizella-Zoster-Virus wird über Tröpfchen- oder Schmierinfektion weitergegeben und ist hochansteckend. Zu Beginn leiden Kinder an Fieber und einem Krankheitsgefühl. Nach ein bis zwei Tagen kommt es zu dem typischen Hautausschlag, der meistens an der Kopfhaut und dem Gesicht beginnt und sich auf Rumpf und Extremitäten ausbreitet. Nach 24 bis 48 Stunden bilden sich auf den stark juckenden kleinen Pusteln Krusten. Im Normalfall werden nur die Symptome, vor allem der starke Juckreiz, behandelt. Häufig wird eine Zinksalbe auf die juckenden Windpocken gegeben.
Wanderröte: Hautausschlag bei Borreliose
Zecken können Borrelien übertragen, die zur Multisystemerkrankung Borreliose führen. Es gibt verschiedene Symptome, die bei der Erkrankung auftreten können. Eines davon ist die Wanderröte auf der Haut. Sie bildet sich um den Zeckenstich herum kreisförmig aus. Die Rötung kann einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Kennzeichnend ist auch der helle Bereich in der kreisförmigen Rötung. Dadurch kann eine normale Irritation nach einem Zeckenstich von der Wanderröte unterschieden werden. Suchen Sie in jedem Fall eine*einen Ärztin*Arzt auf, wenn Sie die Wanderröte beim Kind feststellen. Generell sollten Zecken sofort entfernt werden, denn die Erreger werden erst nach circa 12 Stunden übertragen.
Lesetipp: Wanderröte nach Zeckenstich
Café-au-lait-Flecken bei Kindern
Café-au-lait-Flecken sind nicht erhabene Flecken der Haut. Ihre Farbe erinnert an Milchkaffee, daher der Name. Die Pigmentflecken sind rund bis oval, gleichmäßig gefärbt und können wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß werden. Die angeborenen Flecken sind in der Regel harmlos. Treten allerdings verhältnismäßig viele Café-au-lait-Flecken auf, überprüfen Ärzte*Ärztinnen, ob eine Erkrankung vorliegen kann. Möglich sind dann Neurofibromatose Typ 1, das McCune-Albright- sowie das Leschke- oder Noonan-Syndrom.
Feuermal: Ausschlag bei Kindern erkennen
Storchenbisse treten bei vielen Neugeborenen auf der Stirn, im Nacken, an den Augenlidern oder den Nasenflügeln auf. Die roten, unregelmäßigen Hautflecken zählen zu den Feuermalen (Naevus flammeus) und sind gutartige Hautveränderungen. In der Regel verschwinden sie innerhalb der ersten drei Lebensjahre wieder. Bei Feuermalen sind Kapillaren der Haut erweitert. Drückt man mit einem Glasspatel darauf, fließt das Blut heraus und der Fleck verschwindet kurzzeitig.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Ausschlag bei Kindern
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit beginnt in der Regel mit Fieber, vermindertem Appetit und Halsschmerzen. Zwei Tage später kommt es meist zu geröteten Flecken auf der Mundschleimhaut, der Zunge und dem Zahnfleisch, die sich im Verlauf zu schmerzhaften Bläschen entwickeln. Nach weiteren ein bis zwei Tagen ist ein Hautausschlag an den Händen und Füßen zu sehen, der durch rote Flecken erkennbar ist. Es können außerdem Gesäß, Knie, Ellbogen und Genitalbereich betroffen sein. Juckreiz geht mit dem Ausschlag meistens nicht einher, ist aber möglich.
Lesetipp: Hand-Fuß-Mund – Bilder der Krankheit
Ausschlag im Gesicht bei Kindern: Ringelröteln
Ringelröteln verlaufen oft unbemerkt oder wie ein leichter grippaler Infekt. Fieber, Schwellung der Lymphknoten oder Kopfschmerzen sind dann typisch. In manchen Fällen tritt ein bis zwei Wochen nach Ansteckung mit den Ringelröteln-Viren ein schmetterlingsförmiger Ausschlag an beiden Wangen auf. Ein bis zwei Tage später kommen rote, fleckige Hautveränderungen an Gesäß, Oberschenkeln, Schultern und Oberarmen hervor, die sich dann zu ringelförmigen Mustern ausbilden. Sobald der Hautausschlag beim Kind zu sehen ist, geht das Risiko einer Ansteckung deutlich zurück. Einmal angesteckt, ist man ein Leben lang immun gegen Ringelröteln. Vorsicht: Für Schwangere, die noch nie Ringelröteln hatten, kann eine Infektion gefährlich für das Ungeborene werden.
Lesetipp: Ringelröteln – Bilder vom Ausschlag
Scharlach: Hautausschlag bei Kindern
Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und schnell ansteigendes Fieber kennzeichnen häufig den Beginn einer Scharlach-Infektion. Der Rachen und Gaumen sind gerötet. Zudem sind die Mandeln entzündet und können weiß belegt sein. Ein Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet, beginnt meist ein bis zwei Tage später. Auch das Gesicht ist gerötet, wobei die Haut um den Mund herum blass bleibt. Der Ausschlag geht nicht mit Juckreiz einher. Die Haut an Fußsohlen und Handinnenflächen kann sich nach circa einer Woche abschälen. Scharlach ist auch deutlich an der Zunge zu erkennen: Zunächst ist sie weiß belegt und nach einigen Tagen stark gerötet und die Geschmackspapillen treten hervor ("Himbeerzunge").
Rote Flecken, Pusteln oder Blasen: Ein Hautausschlag bei Kindern kann auf verschiedene Krankheiten hindeuten. Die Bilder zeigen Ihnen verschiedene Hautveränderungen und erklären, welche Krankheit damit einhergehen kann. Die Galerie ersetzt aber in keinem Fall den Besuch in der kinder- oder hautärztlichen Praxis.
- Online-Informationen von Deximed: Windeldermatitis: https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/krankheiten/erytheme/windeldermatitis (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Herpes simplex: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/herpes-simplex/symptome-krankheitsbild/ (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen von Deximed: Windpocken: https://deximed.de/home/klinische-themen/paediatrie/krankheiten/infektionen/windpocken (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen von Deximed: Atopisches Ekzem: https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/krankheiten/schuppige-hauterkrankungen/atopisches-ekzem (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Borreliose (Lyme-Krankheit): https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/borreliose-lyme-krankheit/symptome-krankheitsbild/ (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Borreliose: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Borreliose/Borreliose.html (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Storchenbiss (Feuermal): https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/storchenbiss-feuermal/ (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Hand-Fuß-Mund-Krankheit: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hand-fuss-mund-krankheit/ (Abruf: 07/2024)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Ringelröteln: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/ringelroeteln/ (Abruf: 07/2024)