Gelber Stuhlgang: Harmlose und ernste Ursachen
Gelber Stuhlgang kann viele Ursachen haben. Oft ist er auf die Ernährung zurückzuführen. Aber auch Magen-Darm-Infektionen und ernst zu nehmende Erkrankungen, in seltenen Fällen Bauchspeicheldrüsenkrebs, können verantwortlich sein. Welche Ursachen noch hinter gelbem Stuhlgang stecken können und was Betroffene tun sollten, erfahren Sie hier.
FAQ: Fragen und Antworten rund um gelben Stuhlgang
Ja, zu gelbem Stuhlgang kommt es häufig durch Antibiotika oder Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, die bei Sodbrennen oder einer Magenschleimhautentzündung zum Einsatz kommen können.
Gelber Stuhlgang kann aufgrund vieler harmloser Ursachen entstehen, aber auch auf krankhafte Auslöser zurückzuführen sein. Dazu zählen Magen-Darm-Infekte, Erkrankungen der Galle oder Leber und seltener auch Krebs wie Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ja, gelber Stuhlgang kann auch Folge von Stress sein. Denn anhaltender Stress wirkt sich möglicherweise ungünstig auf die wichtigen Darmbakterien aus, was letztlich zu Verfärbungen des Stuhls führen kann.
Was bedeutet gelber Stuhlgang und wie sieht er aus?
Normaler Stuhl hat eine braune Farbe. Dafür sorgt Sterkobilin, das ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) ist. Je nachdem, wie viel Sterkobilin im Stuhl enthalten ist, variiert die Farbe von braun bis gelblich-braun. Gewisse Farbveränderungen sind also ganz natürlich.
Gelber Stuhlgang kann somit harmlos sein, aber auch auf Erkrankungen der Leber und Galle oder schlimmstenfalls Krebs hinweisen. Zudem kann der Stuhl sowohl eine normale Konsistenz haben, als auch eher breiig oder flüssig wie Durchfall sein. Mitunter findet sich auch gelber Schleim im Stuhl, was etwa bei Infektionen möglich ist. Was genau hinter einem veränderten Stuhlgang steckt, kann jedoch nur durch eine ärztliche Untersuchung herausgefunden werden.
Gelber Stuhlgang: Harmlose Ursachen
Es gibt eine Reihe harmloser Ursachen, die den Stuhlgang gelb färben können. Mögliche Auslöser sind:
verzehrte Lebensmittel: Eine häufige harmlose Ursache für gelben Stuhlgang sind Farbstoffe in Lebensmitteln. Vor allem Eier, Milchprodukte oder stärkehaltige Lebensmittel wie Mais, Kartoffeln oder Brot können den Stuhl gelblich färben. Auch Nahrungsmittel mit Beta-Carotin wie Karotten oder aber Gewürze wie Kurkuma können zu Veränderungen der Stuhlfarbe führen.
ungesunde Ernährung: Wer sich ungesund und mit sehr fetthaltigen Lebensmitteln ernährt und viel Alkohol trinkt, kann zum Beispiel auch eine gelbliche Verfärbung des Stuhlgangs bemerken.
Nahrungsergänzungsmittel: Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können einen Einfluss auf die Farbe des Stuhlgangs haben. Dazu zählen insbesondere Nahrungsergänzungsmittel mit Beta-Carotin.
Medikamente: Arzneimittel wie Antibiotika oder Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol (Medikamente bei Sodbrennen oder Gastritis) können die gesunde Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und so zu gelbem Stuhlgang führen.
Stress: Auch Stress kann sich negativ auf die Darmfunktion und möglicherweise auf die gesunden Darmbakterien auswirken.
Was bedeutet gelber Stuhlgang bei Babys und Kindern?
Kommt es bei Babys nach der Geburt zu gelbem Stuhl, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Babys scheiden nach der Geburt restliches Fruchtwasser oder Darmzellen aus, weshalb es zunächst zu schwarzem und grünem Stuhlgang (Kindspech) kommt. Im Verlauf der nächsten Tage wird der Stuhl eher gelblich. Zudem kann der Stuhl bei gestillten Babys eine gelbe Farbe annehmen. Säuglinge, die Flaschennahrung erhalten, haben meist einen dunkleren, festeren Stuhl.
Haben ältere Kinder gelben Stuhlgang, kann das an verzehrten Lebensmitteln wie Milchprodukten liegen. Aber auch Infektionen oder Probleme mit der Galle könnten ursächlich sein, weshalb bei anhaltenden Farbänderungen ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.
Gelber Stuhlgang: Mögliche Erkrankungen als Auslöser
Hinter gelbem Stuhl können auch verschiedene Erkrankungen stecken. Zu den möglichen Ursachen zählen:
Magen-Darm-Infekte: Häufige Ursache von gelbem Stuhl sind Magen-Darm-Infektionen (Gastroenteritis) mit Viren, Bakterien wie Salmonellen oder aber Parasiten. Die Infektion kann zu einer beschleunigten Darmbewegung und früheren Ausscheidung von Stuhl führen, weshalb dieser oftmals gelblich gefärbt ist.
Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien: Auch Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber bestimmten Lebensmitteln beeinflussen mitunter die Stuhlfarbe. Da auch hier die Nahrung den Verdauungstrakt schneller passiert, ist der Verdauungsprozess unvollständig, was zu gelbem Kot führen kann.
Erkrankungen der Galle: Kommt es zu Störungen der Gallenfunktion, etwa durch eine Gallenblasenentzündung, Gallensteine oder aber infolge einer Entfernung der Gallenblase, kann es an Gallenflüssigkeit mangeln. Diese ist wichtig für die Fettverdauung. In der Folge kann es zu gelbem Stuhl kommen. Auch eine Entzündung der Gallengänge (Cholangitis) kann Ursache sein.
Lebererkrankungen: Bei einer Leberzirrhose oder einer Leberentzündung (Hepatitis) erscheint der Stuhl möglicherweise gelb, da es auch bei diesen Erkrankungen an Gallenflüssigkeit fehlt.
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Auch im Rahmen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) kann eine Fettverdauungsstörung auftreten, wodurch sich der Stuhlgang gelb färbt.
Malabsorption: Bei einer Malabsorption kann der Darm vorverdaute Speisen nur mangelhaft aufnehmen. Dazu kann es etwa im Rahmen von Zöliakie und einer damit verbundenen Glutenunverträglichkeit, aber auch bei einem Kurzdarmsyndrom oder Mukoviszidose kommen.
Gelber Stuhl bei Bauchspeicheldrüsenkrebs möglich
Gelber Stuhlgang kann ein mögliches Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sein. Da bei der Krebserkrankung oft der Gallenfluss gestört ist, fehlt es an nötiger Gallensäure für die Verdauung von Fetten. In der Folge kann es sein, dass der Stuhl gelb erscheint und übel riecht (Fettstuhl). Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht zudem oft eine Gelbsucht. Diese zeigt sich unter anderem mit einer Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute sowie durch einen helleren, gelblichen Stuhl.
Gelber Stuhlgang: Wann ist ärztlicher Rat notwendig?
Kommt es hin und wieder zu gelbem Stuhlgang, ist das meist kein Grund zur Sorge. Ärztlicher Rat sollte jedoch eingeholt werden, wenn der Stuhl anhaltend gelb, flüssig oder breiig ist, und weitere Symptome auftreten, wie:
- Bauchschmerzen
- Fieber
- Verstopfung
- Durchfall
- Erbrechen
- Blut im Stuhl
- starker, anhaltende Müdigkeit
Gelber Stuhlgang: Untersuchungen und Diagnose
Zunächst stellt die*der Ärztin*Arzt Fragen zu den genauen Beschwerden, möglichen Vorerkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten (Anamnese). Auch Fragen zu Ernährungsgewohnheiten können wichtige Hinweise zur Ursache des gelblichen Stuhls geben. Danach schließt sich eine körperliche Kontrolle an, bei welcher der Bauchraum abgetastet wird.
Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen angeordnet werden, wie:
- Stuhlprobe
- Blutuntersuchung
- Ultraschall (Sonographie)
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Magen- und/oder Darmspiegelung
Behandlung: Was tun bei gelbem Stuhlgang?
Bei harmlosen Auslösern, etwa verzehrten Lebensmitteln, ist in der Regel keine Therapie erforderlich. Bei zugrunde liegenden Krankheiten, wie zum Beispiel der Bauchspeicheldrüse, Leber oder Galle, müssen diese entsprechend behandelt werden.
Wer aufgrund eines Magen-Darm-Infekts gelben Stuhl hat, sollte zunächst auf Schonkost bauen und viel Wasser oder Kräutertee trinken. Bei einer bakteriellen Infektion, etwa mit Salmonellen, verschreiben Ärzt*innen meist Antibiotika.
In manchen Fällen kann es nach ärztlicher Rücksprache sinnvoll sein, die Darmflora mit Probiotika zu unterstützen. Diese guten Mikroorganismen sind als Präparate in der Apotheke erhältlich. Zudem gibt es einige probiotische Lebensmittel, die sich positiv auf die Darmbakterien auswirken.