Gelbe Zähne: Was tun?

Was sind gelbe Zähne?

Gelbe Zähne sind medizinisch gesehen ungefährlich und generell kein Symptom für andere Krankheiten. Sie stellen aber für Betroffene meist ein kosmetisches Problem dar. Der Grund: Ein strahlend weißes Lächeln gilt bei vielen als Idealvorstellung sowie als Zeichen für Gesundheit und Vitalität. Entsprechend groß kann die Scham sein, wenn die Zähne gelb sind.

Vor allem soziale Netzwerke fördern dieses falsche Vorstellung. Denn Zähne sind nicht bei jedem Menschen weiß und die Farbe ist nicht zwingend ein Indiz für Gesundheit.

Grundsätzlich können nicht nur lebende, sondern auch künstliche Zähne und Kunststofffüllungen gelblich verfärbt sein.

Gelbe Zähne haben viele Ursachen

Gelbe Zähne können verschiedene Ursachen haben. Allgemein können sie intrinsisch bedingt sein, also im Zahninneren entstehen oder äußere (extrinsische) Gründe haben.

Gelbe Zähne durch intrinsische Ursachen

Intrinsische Verfärbungen haben ihren Ursprung im Inneren des Zahnschmelzes oder Zahnbeins. Bei Kindern können sie etwa während der Zahnentwicklung entstehen, im Erwachsenenalter durch den natürlichen Alterungsprozess.

Mit den Jahren wird der schützende Zahnschmelz dünner und das darunterliegende Zahnbein (Dentin) sichtbarer. In der Folge erscheinen die Zähne gelblicher. Dieser Prozess lässt sich auch durch gute Zahnhygiene nicht verhindern.

Extrinsische Auslöser für gelbe Zähne

Extrinsische, also äußerliche Ursache, sind optische Zahnveränderungen, die durch Farbpartikel (Chromogene) entstehen. Sie befinden sich in bestimmten Lebens- und Genussmitteln, zum Beispiel in

• Tee,
• Kaffee,
• Beeren,
• Rotwein oder
• Tabak.

Aber auch bestimmte Mundspüllösungen (zum Beispiel mit dem antibakteriellen Wirkstoff Chlorhexidin) oder auch Medikamente (etwa Tetrazykline) sorgen in bestimmten Fällen dafür, dass sich weiße Zähne gelb verfärben.

Gelbe Zähne: So erfolgt die Diagnose

Liegt ein Leidensdruck vor oder tritt eine Gelbfärbung der Zähne innerhalb kurzer Zeit und ohne offensichtlichen Grund auf, ist ein Besuch bei einer*einem Zahnärztin*Zahnarzt ratsam.

Im Gespräch (Anamnese) werden mögliche Ursachen für die Verfärbungen besprochen und gegebenenfalls eine passende Behandlung eingeleitet, etwa eine Zahnaufhellung.

Was hilft gegen gelbe Zähne?

Bei gelben Verfärbungen kann eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung Abhilfe schaffen. Oft zeigen sich positive Veränderungen bereits nach der ersten Behandlung. Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten gehören:

• Zähne aufhellen: Beim Bleichen (Bleachen) kommen spezielle Wirkstoffe zum Einsatz, die Farbpigmente zersetzen und die Zähne dadurch aufhellen. Betroffene können sich direkt in der Zahnarztpraxis (Office-Bleaching) behandeln lassen oder das Bleichen mit entsprechender zahnärztlicher Betreuung zu Hause durchführen (Home-Bleaching). 
• Veneers: Dabei handelt es sich um transparente Keramikschalen, die außen an die Zähne angebracht werden. 

Gelbe Zähne loswerden: Tipps und Hausmittel

Im Internet finden sich zahlreiche Tipps, Weißmacher und Hausmittel, die gelbe Zähne und Verfärbungen beheben sollen. Einige Beispiele:

• Aufhellende Zahncremes: Drogerien und Apotheken bieten eine große Auswahl an Zahncremes und Mundspülungen, die äußerliche Zahnverfärbungen beheben sollen. Sogenannte "Whitening" Zahnpasten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Einige Produkte können bei intensiver Anwendung den Zahnschmelz angreifen. Der*die Zahnarzt*Zahnärztin kann Auskunft über eine passende Zahnpasta geben.
• Bleaching-Strips: Freiverkäufliche Präparate mit Bleichmitteln sollten ebenfalls mit Vorsicht verwendet werden – egal, ob es sich um Streifen oder Schienen handelt. Das Bleichergebnis ist oft nicht zufriedenstellend, außerdem sind Reizungen des Zahnfleisches bei falscher Anwendung möglich.
• Backpulver: Tatsächlich lassen sich gelbe Zähne durch Backpulver oder Natron aufhellen. Dennoch ist dieses Hausmittel nicht zu empfehlen. Backpulver schleift die Zahnoberfläche ab und riskiert langfristige Schäden. Selbiges gilt für Aktivkohle.
• Zitronensaft: Da die starke Säure den Zahnschmelz angreifen kann, ist dieses Hausmittel gegen gelbe Zähne ebenfalls nicht empfehlenswert.
• Kurkuma: Das orangegelbe Gewürz gilt als Wundermittel für weiße Zähne. Einige Betroffene empfehlen, Kurkuma in Pulverform mit etwas Kokosöl anzurühren und mit der Paste die Zähne einmal täglich zu reinigen. Alternativ soll das Kauen auf einem Stück Kurkumawurzel die Zähne langfristig aufhellen. 

Einige Menschen schwören auch auf Ölziehen, um gelbe Zähne aufzuhellen. Dabei wird die Mundhöhle mit kaltgepresstem Öl, etwa Kokosöl oder Sesamöl, gespült. Wissenschaftlich belegt ist diese Methode nicht.

Lassen sich gelbe Zähne vorbeugen?

Der Alterungsprozess führt dazu, dass Zähne ihre Farbe ändern. Das lässt sich nicht komplett vermeiden. Vorbeugend kann es aber helfen, auf eine gute Zahnpflege und Mundhygiene zu achten.

Entscheidend sind die richtige Technik beim Zähneputzen sowie eine gute Zahnpasta und Zahnseide. Die Zahnbürste ist regelmäßig zu wechseln. Außerdem empfiehlt es sich, ein bis zwei Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung bei einem*einer Zahnarzt*Zahnärztin durchführen zu lassen.

Wer gelben Zähnen vorbeugen möchte, sollte zudem auf färbende Lebens- und Genussmittel wie

• Kaffee,
• schwarzer Tee,
• Nikotin,
• Colagetränke oder
• Rotwein

verzichten – oder den Konsum stark einschränken.