Ohrenschmalz: Wie gesund ist es im Ohr?

Die Konsistenz und Farbe des Ohrenschmalzes (Cerumen) sind so einzigartig wie der genetische Code. Von trocken-krümelig bis feucht-klebrig - jeder Mensch hat seine individuelle Ohrenschmalz-Signatur. Aber auch geografisch gibt es Unterschiede: In Europa dominiert die ölige, meist gelbliche Variante, in Asien beispielsweise kommt pulvriges und gräuliches Cerumen häufiger vor. 

Gesundes öliges Cerumen hat eine gelblich bis braune Färbung und eine zähe, leicht klebrige Konsistenz. Mit zunehmendem Alter nimmt es jedoch oft eine dunklere Farbe an, wird trockener und verdickt.

Kommt es zu auffälligen Verfärbungen des Sekrets, muss das nicht zwangsläufig ein Warnzeichen für schwerwiegende Erkrankungen sein. Rötliches bis rostbraunes Cerumen kann etwa im höheren Alter häufiger vorkommen. Tritt eine rötliche Verfärbung des Ohrenschmalzes plötzlich auf, kann es sich um eine kleine Verletzung im Gehörgang handeln. In den meisten Fällen heilen diese von selbst ab. Um eine sichere Diagnose zu stellen, sollte jedoch eine*ein Ärztin*Arzt aufgesucht werden.

Ist das Ohrenschmalz dunkelbraun bis schwarz gefärbt, handelt es sich vermutlich um altes Sekret. Möglicherweise liegt auch eine Pilzinfektion vor. In diesem Fall sollten Betroffene auf Begleitsymptome wie Juckreiz oder unangenehmen Geruch achten. Treten diese auf, ist eine ärztliche Beratung erforderlich.

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Fachleute vermuten, dass auch psychische Belastungen die Farbe und die Produktion des Ohrenschmalzes beeinflussen. Dies geschieht wahrscheinlich durch die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol: Das Cerumen färbt sich dann dunkelbraun.

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Graues Ohrenschmalz ist oft ein Hinweis auf die städtische Umweltbelastung und wird durch Feinstaub begünstigt. Bei anhaltendem Juckreiz oder trockener Haut im Ohr sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt werden, um andere Ursachen wie etwa Hautkrankheiten oder Infektionen auszuschließen.

Weißes, trockenes Ohrenschmalz deutet manchmal auf einen Mangel an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen hin. Eine ärztliche Untersuchung ist ratsam, um mögliche Mangelzustände zu erkennen und zu behandeln.

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Kommt es plötzlich zu krümeligem, trockenem Ohrenschmalz, kann das auf Hautprobleme wie einen Mangel an Körperfetten hinweisen. Beispielsweise zeigt eine entzündliche Hautreaktion (Dermatitis) manchmal begleitende Symptome wie Schuppenbildung oder Juckreiz im Gehörgang. Eine Untersuchung bei HNO-Ärzt*innen hilft, die genauen Ursachen zu finden und Symptome zu behandeln.

Wenn das Ohrenschmalz flüssig wird, ist dies meist ein Zeichen für den natürlichen Reinigungsprozess. Übermäßiger Ausfluss deutet wiederum oft auf eine Infektion hin - vor allem, wenn das Sekret blutig oder stark gelblich ist. Bei einer solchen Färbung kann es sich um Eiter aufgrund einer bakteriellen Infektion handeln, die ärztlich behandelt werden sollte.

Ein auffälliger Geruch zeigt sich zum Beispiel bei einer Mittelohrentzündung, einem beschädigten Trommelfell oder einer Wasseransammlung im Ohr. Manchmal verfärbt sich das Ohrenschmalz zusätzlich gelblich oder es bildet sich eine blutige Flüssigkeit. In diesem Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Infektionen abzuklären, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.

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Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, wenn das Cerumen nicht richtig abtransportiert wird. Es verhärtet sich und verstopft den Gehörgang. Dabei treten Symptome wie ein unangenehmes Druckgefühl, oder Hörminderungen auf. Zur Behandlung ist eine professionelle medizinische Entfernung des Ohrenschmalpfropf erforderlich.