Fußschmerzen: Ursachen und was bei schmerzenden Füßen hilft
Fußschmerzen können verschiedene Ursachen wie Fehlstellungen, Verletzungen, Überlastung und Erkrankungen haben. Oftmals ist jedoch falsches Schuhwerk der Auslöser für Schmerzen im Fuß. Was genau hinter Fußschmerzen außen sowie oben und beispielsweise Schmerzen an der Fußsohle oder am Fußballen auslösen kann, erfahren Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Fußschmerzen
Wenn es zu Fußschmerzen beim Auftreten und Abrollen kommt, kann dahinter eine Überlastung, eine Fehlstellung (z. B. ein Spreizfuß oder Senkfuß), eine Entzündung im Fuß, Fersensporn oder Arthrose stecken. Es gibt noch weitere mögliche Auslöser, weshalb eine ärztliche Untersuchung unerlässlich ist.
Schmerzen im Fußgelenk können auf eine Verletzung, etwa eine Zerrung oder Verstauchung, sowie eine Entzündung im Gelenk hindeuten.
Das hängt von der Ursache ab. Mitunter kann eine Behandlung mit Schmerzmitteln, eine Kältetherapie notwendig sein. Bei einem Riss der Achillessehne muss manchmal auch operiert werden?
Plötzlich auftretende Fußschmerzen entstehen in vielen Fällen durch eine akute Verletzung wie eine Verstauchung, eine Dehnung oder ein Riss von Bändern, ein Bruch oder eine Verrenkung (Luxation). Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder sichtbarer Fehlstellung ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung notwendig.
Bei Fußschmerzen können kurzfristig Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac helfen. Je nach Auslöser der Beschwerden kommen beispielsweise auch Einlagen, spezielle Schuhe, Physiotherapie oder eine Operation als Therapiemaßnahme infrage.
Wie äußern sich Fußschmerzen?
Fußschmerzen sind ein häufiges Problem: Etwa 17 von 100 Erwachsenen in Deutschland haben regelmäßig Schmerzen in einem oder beiden Füßen. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Zudem steigt das Risiko von Fußproblemen mit dem Lebensalter.
Oft ist eine Überlastung die Ursache für schmerzende Füße, beispielsweise durch Fußfehlstellungen. Doch auch Sportverletzungen und Unfälle sowie systemische Erkrankungen, die den gesamten Körper betreffen, können dahinterstecken.
Die Beschwerden können an verschiedenen Stellen im Fuß auftreten:
- Schmerzen in den Zehen
- Schmerzen im Vorderfuß
- Schmerzen in der Fußsohle und am Fußballen
- Schmerzen im Mittelfuß
- Fußschmerzen oben auf dem Spann
- Schmerzen im Fußgelenk bzw. Sprunggelenk
- Fersenschmerzen
- Schmerzen in der Achillessehne hinten an der Ferse
In welchen Situationen Schmerzen auftreten, hängt vom Auslöser ab. So sind beispielsweise Fußschmerzen beim Auftreten und Abrollen möglich, aber auch im Ruhezustand. Zudem können sie von weiteren Symptomen begleitet werden, beispielsweise:
- Bluterguss (Hämatom)
- Schwellung
- Rötung
- Überwärmung
- Bewegungseinschränkungen
- Instabilität des Gelenks
- Taubheitsgefühle
Welche Ursachen haben Fußschmerzen?
Fußschmerzen können auf verschiedene Ursachen zurückgehen. Häufiger Auslöser ist eine dauerhafte Überlastung der Füße. Dazu kann es beispielsweise durch intensives Training kommen. In diesem Fall treten Fußschmerzen vor allem beim Laufen auf.
Doch auch Übergewicht und Fußfehlstellungen können zu einer übermäßigen Belastung und damit Fußschmerzen führen. Ungeeignetes Schuhwerk, etwa zu enge Schuhe oder solche mit hohen Absätzen, stellt ebenfalls eine Belastung für die Füße dar.
Ein Knochenbruch (Fraktur), beispielsweise durch einen Sturz, ist eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen im Fußballen oder anderen Bereichen des Fußes wie im Mittelfuß oder Vorderfuß. Zerrungen und muskuläre Verspannungen können ebenfalls in verschiedenen Bereichen des Fußes auftreten.
Auch Arthrose kann zu Fußschmerzen führen. Je nachdem, in welchem Gelenk der Knorpelschaden auftritt, kann es zum Beispiel zu Schmerzen im Sprunggelenk oder in den Zehen kommen.
Zudem können Entzündungen im Fuß auftreten, etwa in der Knochenhaut (Periostitis), den Sehnen (Tendinitis) und Sehnenscheiden (Tendovaginitis). Der Grund dafür ist ebenfalls oft Überlastung.
Auch systemische, also den gesamten Organismus betreffende, Erkrankungen können Fußschmerzen auslösen. Dazu gehören:
- rheumatoide Arthritis
- Gicht
- Diabetes mellitus
- Polyneuropathie
- Durchblutungsstörungen
- Fibromyalgie
- Osteoporose
Woher kommen Zehenschmerzen?
Fußschmerzen im Bereich der Zehen können verschiedene Auslöser haben:
Hallux valgus: Als Hallux valgus wird eine Fehlstellung des großen Zehs bezeichnet, bei der dieser in Richtung der anderen Zehen steht und diese zusammenschiebt.
Hammer- oder Krallenzeh: Eine mögliche Folge des Hallux valgus sind Fehlstellungen wie ein Hammer- oder Krallenzeh. Oft sind ungeeignetes, enges Schuhwerk oder Schuhe mit Absatz der Auslöser derartiger Fehlstellungen.
Gicht: Ein weiterer möglicher Auslöser für Zehenschmerzen ist die Stoffwechselerkrankung Gicht, bei der sich Harnsäure in den Gelenken ablagert und dort Entzündungen auslöst.
Raynaud-Syndrom: Treten zeitgleich Blässe oder bläuliche Verfärbungen an den Zehen auf, könnte das Raynaud-Syndrom dahinterstecken. Die Gefäßerkrankung führt zu einer verminderten Durchblutung der Zehen und auch der Finger.
Welche Ursachen haben Schmerzen im Vorfuß?
Fußschmerzen im Vorderfuß (Metatarsalgie) können auf Fehlstellungen wie Hallux valgus zurückgehen. Auch hier kann ungeeignetes Schuhwerk Beschwerden auslösen, wenn dieser Bereich des Fußes dadurch übermäßig belastet wird.
Schmerzen im Fuß beim Auftreten und Abrollen können auf ein Morton-Neurom hindeuten. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Verdickung eines Nervs im Vorfuß. Typischerweise fühlt sich der Schmerz brennend an. Er kann in die Zehen ausstrahlen und von Taubheitsgefühlen begleitet werden. Jedoch sind auch weitere Auslöser denkbar, wie
- Arthrose,
- Entzündungen oder
- Fersensporn.
Ursachen für Schmerzen unter der Fußsohle
Bei Schmerzen unter dem Fuß mittig kann eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) vorliegen. Die Schleimbeutel sind mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Säckchen, die dafür sorgen, dass die Bewegungen in den Gelenken reibungslos funktionieren. Überlastung, aber auch Grunderkrankungen wie rheumatoide Arthritis können eine Entzündung eines Schleimbeutels auslösen.
Schmerzen unter dem Fuß im Bereich der Ferse können auf eine Plantarfasziitis zurückgehen. Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte unter dem Fuß. Ist sie entzündet, treten Schmerzen insbesondere beim Anlaufen und bei stärkerer Belastung auf. Auch hier ist der Auslöser in der Regel dauerhafte Überlastung oder Fersensporn.
Sehne am Fuß schmerzt: Was steckt dahinter?
Die Sehne hinten am Fuß wird als Achillessehne bezeichnet. Sie verbindet das Fersenbein mit der Wadenmuskulatur. Insbesondere beim Sport kann es zu einem teilweisen oder vollständigen Riss der Achillessehne kommen. Dabei ist ein lauter, peitschenhiebartiger Knall zu hören. Betroffene können neben Schmerzen auch unter einer Instabilität des Sprunggelenks leiden.
Auch eine Entzündung der Achillessehne (Tendinitis) durch übermäßige Belastung des Fußes kann Schmerzen an der Fußrückseite auslösen. Schmerzen am Ansatz der Achillessehne können zudem auf eine Haglund-Exostose zurückzuführen sein, eine Form des Fersensporns.
Woher kommen Schmerzen im Fußspann?
Vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose) und Sehnenentzündungen können die Ursachen dafür sein, dass der Fußrücken beziehungsweise Fußspann schmerzt. Auch hier ist oft Überbelastung die Ursache.
Was löst Fußschmerzen im Gelenk aus?
Schmerzt das Sprunggelenk, kann eine Verletzung wie eine Verstauchung, eine Verrenkung (Luxation) oder ein Bänderriss vorliegen. Auch Arthrose kann zu Schmerzen im Fußgelenk führen. Liegen zusätzlich Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung oder Überwärmung vor, kann eine Entzündung im Fußgelenk ursächlich sein.
Bereitet das Gelenk an der Fußinnenseite Schmerzen, könnte es sich um das Tarsaltunnelsyndrom handeln. Dabei ist ein Nerv eingeengt, beispielsweise durch Sehnenprobleme oder eine Zyste.
Wann sind Fußschmerzen ärztlich abzuklären?
Fußschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
- Fußprobleme seit mindestens 14 Tagen
- starke Schmerzen im Fuß
- plötzlich auftretende Fußschmerzen
- Begleitsymptome, etwa eine sichtbare Fehlstellung, eine Schwellung oder Fieber
- Vorerkrankung, welche die Durchblutung beeinträchtigt, etwa Diabetes oder Arteriosklerose
Diagnose: Untersuchungen bei Fußschmerzen
Bei Fußschmerzen finden zunächst ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung statt. Dabei stellt die*der Ärztin*Arzt unter anderem fest, wo genau die Schmerzen auftreten, wie stark sie sind und ob sie sich durch bestimmte Bewegungen verschlechtern.
Darüber hinaus können weitere Verfahren zum Einsatz kommen, etwa:
- Bildgebung wie Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall (Sonographie)
- Bluttests
- Urinuntersuchung
- Gelenkspiegelung (Arthroskopie), bei der eine kleine Kamera in das Gelenk eingeführt wird
Fußschmerzen: Welche Behandlung hilft bei Schmerzen im Fuß?
Fußschmerzen können sowohl symptomatisch als auch ursächlich behandelt werden. Bei einer symptomatischen Therapie liegt die Linderung der Beschwerden im Vordergrund. In jedem Fall sollten Betroffene sich zunächst schonen.
Zum Einsatz kommen unter anderem die Schmerzmittel Ibuprofen und Diclofenac. Sie eignen sich zur kurzfristigen Selbstbehandlung bei leichten Schmerzen. Zusätzlich wirken diese Wirkstoffe entzündungshemmend. Ohne ärztliche Rücksprache sollten sie jedoch nicht über mehr als ein paar Tage hinweg eingenommen werden.
Eine schonende Alternative zu Schmerztabletten können Gele, Salben und Sprays sein, die Ibuprofen oder Diclofenac enthalten. Auch die betroffene Stelle zu kühlen und den Fuß hochzulagern, kann gegebenenfalls die Schmerzen lindern.
Fußschmerzen: Weitere mögliche Maßnahmen zur Therapie
Je nach Ursache können bei Fußschmerzen weitere Behandlungsoptionen sinnvoll sein:
Einlagen oder angepasstes Schuhwerk können bei Fußfehlstellungen zum Einsatz kommen. In schwereren Fällen sorgen orthopädische Maßschuhe für Entlastung.
Eine medizinische Fußpflege kann erforderlich sein, wenn sich durch die Überlastung bei einer Fehlstellung Hornhaut oder Schwielen bilden.
Physiotherapie kann dabei helfen, die Muskulatur zu dehnen oder zu kräftigen. Das kann sowohl bei Fehlstellungen als auch nach Verletzungen hilfreich sein. Dabei erlernen Betroffene etwa auch spezielle Übungen, die sie selbst zu Hause durchführen können.
Injektionen mit Kortison erfolgen gegebenenfalls in der orthopädischen Praxis. Der Wirkstoff hemmt Entzündungen und kommt bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz.
Eine Orthese kann notwendig sein, wenn eine Verletzung vorliegt. Das ist ein orthopädisches Hilfsmittel, das die verletzte Stelle entlastet und stützt. Bei Brüchen ist wichtig, dass die betroffene Stelle durch eine Orthese oder einen Gips geschient wird.
Eine Operation kann bei schweren Verletzungen, chronischen Beschwerden sowie starken Schmerzen durch Fehlstellungen angezeigt sein.