müde Füße
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Fußschmerzen

Von: Onmeda-Redaktion, Lydia Klöckner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 24.10.2022

Meist sind Fußschmerzen ein Zeichen für Überlastung oder Fehlbelastung der Füße – etwa, weil man den ganzen Tag mit unbequemen Schuhen gelaufen ist, oder aufgrund einer angeborenen Fehlstellung der Füße. Wann sollte man zum Arzt? Und welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Fußschmerzen

Der Fuß besteht aus Fußwurzelknochen, Mittelfuß und den fünf Zehen, auch "Vorfuß" genannt. Verschiedene Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven und Blutgefäße sorgen dafür, dass die Füße zugleich stabil und beweglich sind. Wenn eine dieser Strukturen beschädigt oder beeinträchtigt ist, etwa durch eine Verletzung oder Erkrankung, äußert sich das durch Schmerzen in einem Fuß oder beiden Füßen.

Bei leichteren Fußschmerzen gehört häufig eine kurzfristige Über- oder Fehlbelastung zu den Ursachen, etwa durch falsches Schuhwerk. Bei zu engen Schuhen entstehen oft auch Druckstellen und Blasen, die sich ebenfalls durch Schmerzen äußern.

Eine häufige Ursache bei Sportlern ist auch die sogenannte Plantarfasziitis: Wenn die Füße beim Abrollen zu stark nach innen knicken, kann das eine Entzündung der Sehne an der Fußsohle zur Folge haben. Erstes Anzeichen dafür sind Fußschmerzen an der Ferse oder der Fußsohle, die vor allem morgens nach dem Aufstehen und bei Belastung auftreten.

Mögliche Ursachen für Fußschmerzen

Fußschmerzen können folgende Ursachen haben:

Verletzungen:

Entzündungen:

Fußdeformitäten:

Darüber hinaus kommen noch weitere Ursachen infrage, die zum Beispiel Nerven, Knochen, Haut und Gelenke betreffen:

Fußschmerzen: Welcher Arzt hilft?

In manchen Fällen verschwinden die Fußschmerzen von selbst wieder – vor allem, wenn sie nach kurzer ungewohnter Belastung aufgetreten sind. Wenn die Schmerzen im Fuß sehr stark sind, durch einen Unfall verursacht wurden oder über längere Zeit anhalten, ist ein Arztbesuch ratsam.

Welche Ärztin oder welcher Arzt bei Fußschmerzen helfen kann, hängt davon ab, wo genau es wehtut: Mit Schmerzen, die den Gelenken, Sehnen, Muskeln oder Knochen im Fuß entspringen, sollte man eine Orthopädin oder einen Orthopäden aufsuchen. Schmerzt der Fuß wegen einer Hauterkrankung wie zum Beispiel einer Dornwarze an der Fußsohle, ist es sinnvoll, zu einer Hautärztin oder zu einem Hautarzt zu gehen.

Fußschmerzen: Diagnose

Um erste Hinweise auf die Ursachen der Fußschmerzen zu erhalten, wird die Ärztin oder der Arzt zunächst ein paar Fragen stellen, zum Beispiel:

  • Wo genau tut es weh und seit wann?
  • Gab es einen bestimmten Auslöser?
  • Schmerzen beide Füße?
  • Wie genau fühlen sich die Schmerzen an (stechend, stumpf, brennend)?
  • Treten die Schmerzen nur bei Belastung auf oder auch in Ruhe?
  • Haben Sie noch weitere Beschwerden?
  • Haben Sie Vorerkrankungen (z.B. Arthrose)?

Anschließend untersucht die Ärztin oder der Arzt den betroffenen Fuß bzw. die Füße und führt verschiedene Bewegungstests durch. Er prüft zum Beispiel, ob das Gelenk geschwollen ist oder ob beispielsweise bestimmte Muskeln verkürzt sind.

Je nach vermuteter Ursache der Fußschmerzen können weitere Untersuchungen notwendig sein, etwa:

Fußschmerzen: Behandlung

Was bei Fußschmerzen hilft, hängt von der Ursache ab. Akute Fußschmerzen nach kurzzeitiger Fehl- oder Überlastung verschwinden oft von allein. Hierbei ist es empfehlenswert, den Füßen – wenn möglich – auch tagsüber immer wieder eine Auszeit zu gönnen.

Je nach Ursache kann es notwendig sein, den schmerzenden Fuß ruhig zu stellen und zu stützen, um den Heilungsprozess nicht zu beeinträchtigen. Dazu kann die Ärztin oder der Arzt etwa folgende Hilfsmittel verordnen:

  • Bandage
  • Salbenverband
  • Gehhilfen
  • Gipsschiene
  • Gipsverband

Manchmal ist es bei Fußschmerzen aber auch wichtiger, dass er beweglich bleibt. Auch ob Wärme oder Kühlung die Schmerzen lindern können, ist je nach Ursache unterschiedlich.

In bestimmten Fällen kann auch eine Operation nötig sein, um die Fußschmerzen zu lindern. Ein Fersensporn zum Beispiel wird häufig operativ entfernt, wenn er starke Beschwerden verursacht. Auch ein eingeklemmter Nerv lässt sich oft durch eine OP "befreien". Bei Schmerzen im Fußgelenk helfen mitunter Gelenkinjektionen und Gelenkspülungen mit lokalen Betäubungsmitteln oder Kortison.

Darüber hinaus können bei Fußschmerzen weitere Maßnahmen sinnvoll sein:

Bis die Ursache beseitigt ist, können Medikamente die Schmerzen lindern. Zur Verfügung stehen etwa entzündungshemmende Mittel wie Acetylsalicylsäure oder Diclofenac, die es vorwiegend als Tabletten oder Salben gibt.