Blässe: Bild einer Frau mit blasser Haut.
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Blässe: Harmlose und krankhafte Ursachen

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 29.02.2024

Als Blässe wird eine blasse, fahle Haut bezeichnet. Oft zeigt sich Blässe im Gesicht, jedoch kann die Haut am ganzen Körper blass erscheinen. Die Ursachen können harmlos sein, aber auch auf Erkrankungen hinweisen. Was neben Blutarmut und Sauerstoffmangel noch hinter Hautblässe stecken kann und wann ärztlicher Rat erforderlich ist, erfahren Sie hier. 

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Blässe: Welche Ursachen sind möglich?

Blässe beziehungsweise blasse Haut kann sowohl harmlose als auch ernstzunehmende Ursachen haben. Manche Menschen haben etwa natürlicherweise einen blassen Hauttyp. Andere weisen eine blasse Hautfarbe auf, weil sie sich wenig in der Sonne aufhalten.

Darüber hinaus haben stark rauchende Menschen oftmals blasse Haut, da der Nikotinkonsum zu einer gestörten Durchblutung und einem Mangel an Sauerstoff führen kann (sogenannte Raucherhaut). Auch Stress und Müdigkeit können zu einer vorübergehenden Blässe im Gesicht führen.

Ernstzunehmende Ursachen von Blässe

Blässe kann jedoch auch Zeichen einer Erkrankung oder körperlichen Störung sein. Dann sind typischerweise auch die Schleimhäute wie die Mundschleimhaut blass. Mögliche Ursachen sind: 

Blässe: Wann ist ärztlicher Rat erforderlich?

Grundsätzlich sollte bei blasser Haut ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn:

  • die Haut über einen längeren Zeitraum blass erscheint
  • Betroffene plötzlich blass werden und weitere Begleitsymptome wie Übelkeit, Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit hinzukommen
  • Kinder unter anhaltender Blässe leiden
  • die Ursache der Hautblässe unklar ist
  • es neben Blässe auch zu ungewolltem Gewichtsverlust kommt
  • die Ernährung umgestellt wurde und möglicherweise ein Mangel vorliegt

Diagnose und Untersuchungen bei Blässe

Erster Schritt der Diagnose ist ein ausführliches ärztliches Gespräch (Anamnese), bei dem geklärt wird, wann die blasse Haut bemerkt wurde und ob weitere Beschwerden oder Vorerkrankungen bestehen. Zudem ist von Interesse, ob die zu untersuchende Person Medikamente einnimmt, wie sie sich ernährt und ob sie raucht.

Danach schließt sich eine körperliche Untersuchung an, bei der zum Beispiel der Puls und Blutdruck gemessen werden. Eine Untersuchung des Blutes gibt Aufschluss über eine mögliche Blutarmut und weitere Abweichungen von normalen Blutwerten. Sinnvoll ist auch die Überprüfung der Herzfunktion mittels Elektrokardiographie (EKG).

Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen zum Einsatz kommen:

  • Langzeit-Blutdruckmessung
  • Langzeit-EKG 
  • Belastungs-EKG 
  • Ultraschalluntersuchungen, etwa bei Durchblutungsstörungen
  • Untersuchung des Knochenmarkes, etwa Knochenmarkbiopsie

Therapie bei Blässe hängt von Ursache ab

Bei Blässe richtet sich die Therapie nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei einer Blutarmut ist es zum Beispiel wichtig, mögliche akute Blutungen zu finden und zu behandeln. Unter Umständen erhalten Betroffene Bluttransfusionen. Bei einem Vitamin- oder Eisenmangel können ärztlich verordnete Präparate zum Einsatz kommen.

Bei niedrigem Blutdruck als Ursache für eine blasse Haut sind nur selten Medikamente notwendig. Grundsätzlich sind eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft empfehlenswert, um Blässe zu vermeiden.

Falls eine Krebserkrankung wie Leukämie dahintersteckt, erfolgt – je nach Art und Stadium der Erkrankung – eine gezielte Therapie (z. B. eine Chemo- und Strahlentherapie). Herz- und Nierenerkrankungen müssen ebenfalls entsprechend ursächlich, unter Umständen medikamentös, behandelt werden.