Man sieht das Bein einer Frau mit Besenreisern
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Besenreiser an den Beinen: Ursachen und wie sich entfernen lassen

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 11.04.2025

Besenreiser sind eine milde Form von Krampfadern. Es handelt sich dabei um kleine, rötlich-blaue Venen, die sich von außen sichtbar unter der Hautoberfläche verästeln, meist an den Beinen oder Füßen. Sie sind in der Regel harmlos, können allerdings auch auf eine beginnende Venenschwäche hindeuten. Wann steckt eine krankhafte Ursache hinter Besenreisern und wie lassen sie sich entfernen?

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Besenreisern

Besenreiser sind harmlos, können aber manchmal ein Hinweis auf eine beginnende Venenschwäche sein – vor allem, wenn weitere Beschwerden wie schwere Beine dazukommen.

Ursache für Besenreiser: Harmlos oder gefährlich?

Bei Besenreisern handelt es sich um erweiterte kleine Venen, die in der Haut liegen. Medizinisch gesehen sind sie fast immer harmlos. Manche Betroffene empfinden sie allerdings als störend.

Wie entstehen Besenreiser?

Die Entstehungsweise von Besenreisern ähnelt der von großen Krampfadern (Varizen), betrifft jedoch feinere, oberflächlichere Venen:

  • Die Venenklappen, die normalerweise den Rückfluss des Blutes in die falsche Richtung verhindern, schließen nicht mehr richtig. Aufgrund der Schwerkraft sind besonders häufig Beinvenen betroffen.

  • Das Blut kann nicht mehr effektiv zum Herzen gepumpt werden und versackt in den Gefäßen.

  • Der erhöhte Druck durch das Blut führt dazu, dass sich die Venen erweitern und sichtbar werden.

Sind Besenreiser gefährlich?

Besenreiser betreffen nur die kleinen, oberflächlichen Hautvenen, die keine zentrale Rolle im Blutkreislauf spielen. Deshalb haben sie keinen Einfluss auf die Durchblutung und verursachen keine Gewebsschäden. Sie gelten auch nicht als Vorstufe von klassischen Krampfadern (Varizen).

Bei diesen handelt es sich um größere erweiterte Venen, die oft in tieferen Venenschichten verlaufen. Sie können im fortgeschrittenen Stadium zu Venenentzündungen, Blutgerinnseln oder Hautgeschwüren führen.

Wann sind Besenreiser ein Warnzeichen?

Auch wenn sie an sich nicht gefährlich sind, können Besenreiser manchmal ein erstes Anzeichen einer Venenschwäche sein. Zum Beispiel, wenn:

  • sie mit Schwellungen, Spannungen und einem Schweregefühl in den Beinen einhergehen.
  • es eine familiäre Vorbelastung für Venenschwäche oder Thrombosen gibt.
  • sie bei jungen Menschen unabhängig von hormonellen Ursachen wie Schwangerschaft auftreten. 
  • Krampfadern oder andere Hautveränderungen wie Ekzeme hinzukommen.
  • sehr viele Besenreiser auftreten.

Besonders das sogenannte Corona phlebectatica paraplantaris gilt als ein Frühsymptom für chronisch-venöse Insuffizienz (CVI). Dabei handelt es sich um Besenreiser am Knöchel und Fußrand. Sie entstehen, wenn der Blutfluss im Bereich der tiefen Un­ter­schenkel­venen gestört ist. Sie rechtzeitig zu erkennen, kann dazu beitragen, spätere Komplikationen wie Venenentzündung und offene Beine zu verhindern.

Risikofaktoren für Besenreiser

Folgende Faktoren bringen ein erhöhtes Risiko für Besenreiser mit sich:

  • genetische Veranlagung (schwaches Bindegewebe)
  • hormonelle Veränderungen, zum Beispiel während der Schwangerschaft oder Wechseljahre
  • Bewegungsmangel
  • langes Sitzen oder Stehen
  • Übergewicht (Adipositas)
  • Alter (Gefäße werden mit der Zeit weniger elastisch)

Wie lassen sich Besenreiser entfernen?

Aus medizinischer Sicht ist es meist nicht notwendig, Besenreiser zu behandeln. Empfinden Betroffene sie als kosmetisch störend, können sie jedoch entfernt werden. Die Kosten hierfür übernehmen die Krankenkassen in der Regel nicht. Einmal entfernte Besenreiser bilden sich nicht erneut. Allerdings können sich bei bestehender Veranlagung mehr Äderchen erweitern und so neue Besenreiser hinzukommen.

Die richtigen Anlaufstellen sind dermatologische Praxen oder Fachpraxen für Phlebologie (Venenfachkunde). Es gibt zwei Möglichkeiten zur Behandlung von Besenreisern:

  • Verödung (Sklerotherapie)
  • Lasertherapie

Besenreiser veröden: So funktioniert es

Um Besenreiser zu veröden, spritzt ein*e Arzt*Ärztin ein spezielles Mittel direkt in die betroffenen Äderchen. Dadurch verkleben die Gefäßwände, die Vene wird nicht mehr durchblutet und der Körper baut das verödete Gewebe schließlich ab. Die Sklerosierung ist besonders für größere Besenreiser geeignet. Meist sind mehrere Sitzungen nötig.

Besenreiser mit Lasertherapie entfernen

Der Laser erhitzt gezielt das Blut in den Äderchen. Dadurch ziehen sich diese zusammen und werden zerstört. Die Methode kann mit Schmerzen verbunden sein und eignet sich für sehr feine Besenreiser. 

Besenreiser: Helfen Hausmittel und Salben?

Es gibt zahlreiche Produkte und Hausmittel, die gegen Besenreiser helfen sollen. Zum Beispiel:

  • Apfelessig soll die Haut besser durchbluten und straffen.
  • Salben mit Wirkstoffen wie Rosskastanie oder rotem Weinlaub können dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren, pflegen und kühlen.
  • Roll- und Massagegeräte ("Radiergummis") können die Durchblutung anregen.

Doch auch wenn manche Produkte dies versprechen: Keines der Mittel kann bestehende Besenreiser entfernen oder neue zuverlässig verhindern.

Was beugt Besenreisern vor?

Allerdings kann jeder Mensch selbst etwas dafür tun, das Risiko für die Entstehung neuer Besenreiser gering zu halten, zum Beispiel:

  • ausreichend Bewegung
  • Beine beim Sitzen hochlegen
  • bei langem Sitzen oder Stehen Kompressionsstrümpfe tragen (bei entsprechender Veranlagung)
  • Normalgewicht halten
  • auf Nikotin verzichten