Knochenhautentzündung: Schmerzen und Schwellungen bei Periostitis
Bei einer Knochenhautentzündung liegt eine Entzündung in der Bindegewebshülle um einen Knochen vor. Häufig tritt sie am Schienbein auf. Betroffene leiden unter Schmerzen und Schwellungen. Oft ist eine Überbelastung durch Sport die Ursache. Alles über Behandlung und Verlauf der Knochenhautentzündung.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Knochenhautentzündung
Eine Knochenhautentzündung kann Beschwerden wie Schmerzen und Schwellungen auslösen. Typischerweise werden die Schmerzen bei Druck und Belastung stärker.
Betroffene sollten sich schonen, den betroffenen Körperteil kühlen und hochlagern.
Eine Knochenhautentzündung verläuft langwierig. Typischerweise treten die Symptome auch nach längeren beschwerdefreien Phasen immer wieder auf.
Eine Knochenhautentzündung kann starke Schmerzen verursachen und somit große Einschränkungen im Alltag mit sich bringen. Da sie häufig erneut aufflammt, können nicht alle Betroffene weiterhin so intensiv trainieren wie vor dem erstmaligen Auftreten.
Was ist eine Knochenhautentzündung?
Als Knochenhautentzündung – auch Periostitis – wird eine Entzündung der Bindegewebsschicht bezeichnet, die einen Knochen umhüllt. In der Knochenhaut (Periost) befinden sich zahlreiche Nerven und Blutgefäße. Sie dient unter anderem der Ernährung und Regeneration des Knochens.
Bei dem entzündlichen Prozess kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit oder Eiter. Typischerweise entsteht eine Periostitis an Stellen, wo Muskeln oder Sehnen breitgefächert am Knochen ansetzen. Besonders häufig tritt sie am Schienbein (Tibia) auf. Fachleute sprechen dann vom Schienbeinkantensyndrom (shin splits) oder dem medialen Tibia-Stress-Syndrom (MTSS).
Häufig ist eine Überbelastung beim Sport die Ursache für eine Knochenhautentzündung. Bei laufbedingten Verletzungen handelt es sich beispielsweise in 13 bis 17 von 100 Fällen um ein Schienbeinkantensyndrom. Doch es kann unter anderem auch durch Infektionen mit Krankheitserregern in anderen Bereichen des Körpers zu einer Periostitis kommen.
Welche Beschwerden treten bei einer Knochenhautentzündung auf?
Eine Knochenhautentzündung geht in der Regel mit folgenden Beschwerden einher:
- Schwellung des entzündeten Bereichs
- Schmerzen bei Belastung und Druck
- mitunter auch Schmerzen in Ruhe
- Rötung der betroffenen Stelle
Typisch für eine Periostitis ist außerdem, dass die Symptome auch nach längeren beschwerdefreien Phasen immer wieder aufflammen.
Welche Ursachen hat eine Knochenhautentzündung?
Eine Knochenhautentzündung tritt typischerweise infolge einer Überlastung durch Sport auf. Risikofaktoren sind:
- Laufen auf hartem Boden
- zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität
- Fehlstellungen in Gelenken
- Fußfehlstellungen
- muskuläre Dysbalance (Ungleichgewicht)
Infektionen und Erkrankungen in anderen Bereichen des Organismus können ebenfalls auf die Knochenhaut übergreifen, insbesondere bei Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen. Zu den Krankheitserregern, die eine Knochenhautentzündung auslösen können, gehören:
- Staphylococcus aureus
- Streptokokken
- Mycobacterium tuberculosis (Tuberkulose)
- Treponema pallidum (Syphilis)
Darüber hinaus wurden vermehrt Knochenhautentzündungen bei Personen beobachtet, die eine Behandlung mit Voriconazol erhielten. Dieser Wirkstoff wird eingesetzt, um Pilzinfektionen zu therapieren oder ihnen vorzubeugen. Betroffen sind vorwiegend Personen, die nach einer Organtransplantation Immunsuppressiva einnehmen und über längere Zeit hohe Dosen Voriconazol erhalten.
Wie stellt man eine Knochenhautentzündung fest?
Um eine Knochenhautentzündung zu diagnostizieren, sind zunächst ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung notwendig. Ergänzend dazu können noch weitere Verfahren zum Einsatz kommen:
- Röntgen
- Knochenszintigraphie
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ultraschall
Ein Röntgenbild dient vor allem dem Ausschluss von Knochenbrüchen. Eine Knochenhautentzündung lässt sich damit erst im späteren Stadium feststellen.
Erhöhte Entzündungswerte im Blut und eine erhöhte Leukozytenzahl weisen auf eine Infektion mit Bakterien hin.
Wie sieht die Behandlung einer Knochenhautentzündung aus?
Eine Knochenhautentzündung macht eine Sportpause sowie spätere Anpassungen des Trainings notwendig. In der akuten Phase ist es wichtig, die Belastung zu reduzieren. Dazu können Gehstützen, Schienen und/oder Tape-Verbände eingesetzt werden. Zudem sollte der verletzte Körperteil gekühlt und hochgelagert werden.
In den ersten Tagen können nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz kommen, insbesondere Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Schmerzmittel wirken gleichzeitig entzündungshemmend. Eine längerfristige Einnahme sollte allerdings nur nach ärztlicher Absprache erfolgen, da eine Dauertherapie mit diesen Wirkstoffen den Verdauungstrakt und das Herz-Kreislauf-System belasten kann.
Physiotherapie, Einlagen für die Schuhe oder ein Wechsel der Laufschuhe (passend zu Laufstil und Fußposition) sind weitere Behandlungsoptionen. Eine Laufbandanalyse kann dabei helfen, das passende Schuhwerk zu finden. Langfristig sind vorsichtiges Muskeltraining und Dehnübungen wichtig, um einem Wiederaufflammen der Beschwerden vorzubeugen.
Muss eine Knochenhautentzündung operiert werden?
Führt keine der genannten Maßnahmen zum Erfolg und treten die Symptome immer wieder auf, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Dabei wird der dauerhaft geschädigte Bereich der Knochenhaut entfernt.
Knochenhautentzündung: Verlauf und Vorbeugen
Für die Knochenhautentzündung sind immer wiederkehrende Beschwerden typisch. Es handelt sich zumeist um eine chronische Veränderung der Knochenhaut, sodass die Symptome nach längeren beschwerdefreien Phasen oft wiederaufflammen.
Wie kann man einer Knochenhautentzündung vorbeugen?
Um einer Knochenhautentzündung vorzubeugen, ist es wichtig, die Trainingsintensität moderat zu steigern und sich vor jeder Einheit gründlich aufzuwärmen. Schuhwerk mit dämpfenden Sohlen sowie das Meiden zu harter Untergründe sind ebenfalls notwendig. Sobald Symptome auftreten, sollten Betroffene eine mehrtägige Trainingspause einlegen.
Eventuell vorhandene Grunderkrankungen oder Fehlstellungen zu behandeln, kann einer Knochenhautentzündung ebenfalls vorbeugen.