Frühjahrsmüdigkeit: Symptome und was tun?
Frühjahrsmüdigkeit ist ein verbreitetes Phänomen. Wenn die Natur zu Höchstleistungen auffährt, fühlen sich viele Menschen schlapp und erschöpft. Woher Frühjahrsmüdigkeit kommt, Symptome und was hilft.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Frühjahrsmüdigkeit
Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass die veränderten Lichtverhältnisse und Temperaturanstiege den Körper belasten. Diese Umstellung beeinflusst den Hormonhaushalt und den Kreislauf, was Müdigkeit und Antriebslosigkeit auslösen kann.
Hauptsächlich Melatonin und Serotonin. Nach dem Winter ist die Melatonin-Produktion oft noch erhöht, was müde macht. Gleichzeitig sind die Serotoninspeicher oft leer, da dieses Hormon durch Sonnenlicht gebildet wird. Die Umstellung des Organismus auf mehr Tageslicht kann einige Wochen dauern.
Viel Tageslicht, Bewegung an der frischen Luft, ein regelmäßiger Schlafrhythmus und eine vitaminreiche Ernährung helfen, den Körper schneller an den Frühling zu gewöhnen. Wechselduschen regen den Kreislauf an und können Müdigkeit verringern.
Was ist Frühjahrsmüdigkeit?
Frühjahrsmüdigkeit ist ein Phänomen, das mit dem Wechsel der Jahreszeiten auftritt. Blüht die Natur nach einem langen und dunklen Winter allmählich wieder auf, leiden viele Menschen unter Symptomen wie Erschöpfung oder Wetterfühligkeit.
Einen exakten Zeitraum, wann Frühjahrsmüdigkeit auftritt, gibt es nicht. Oft werden die Monate März bis Mai genannt. Einige Personen klagen aber bereits im Februar über Frühjahrsmüdigkeit.
Schätzungen zufolge ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung betroffen, wobei die Angaben zur Häufigkeit je nach Quelle variieren. Die genauen Ursachen sind aktuell nicht vollständig erforscht und es gibt nur wenige wissenschaftliche Studien zu diesem Thema. So ist bislang nicht eindeutig geklärt, warum viele Menschen im Frühling besonders müde sind.
Frühjahrsmüdigkeit ist kein medizinisch anerkanntes Krankheitsbild, sondern ein vorübergehendes Befinden.
Frühjahrsmüdigkeit: Diese Symptome sind typisch
Die Beschwerden bei Frühjahrsmüdigkeit können sehr unterschiedlich sein. Typisch sind Müdigkeit sowie Erschöpfung und ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis.
Weitere Symptome bei Frühjahrsmüdigkeit sind etwa:
- Wetterfühligkeit
- Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Konzentrationsprobleme
- Stimmungsschwankungen
- Kreislaufprobleme
- Gereiztheit
- Kopfschmerzen
In der Regel bessern sich die Symptome nach einigen Wochen von selbst, sobald sich der Körper an die veränderten Licht- und Temperaturverhältnisse angepasst hat.
Frühjahrmüdigkeit oder ernsthafte Krankheit?
Halten Müdigkeit und Erschöpfung über längere Zeit an oder sind besonders stark ausgeprägt, kann eine andere Ursache dahinterstecken. In diesem Fall ist eine ärztliche Abklärung ratsam, um mögliche Erkrankungen auszuschließen. Dazu gehören unter anderem:
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Psychische Erkrankungen wie Depression
- Burnout-Syndrom
- Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS)
- Long Covid
Frühjahrsmüdigkeit: Ursachen teils unklar
Warum fühlen sich viele Menschen im Frühjahr so müde? Die genauen Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit sind wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Verschiedene Faktoren werden diskutiert.
Nährstoffversorgung im Winter
Einige Fachleute vermuten, dass eine unausgewogene Ernährung in den Wintermonaten zur Frühjahrsmüdigkeit beitragen könnte. Möglicherweise fehlen dem Organismus nach den dunklen Monaten wichtige Nährstoffe wie Vitamin D, Eisen, Magnesium oder B-Vitamine. Besonders ein niedriger Vitamin-D-Spiegel hat möglicherweise Einfluss auf die Stimmung und die kognitive Leistungsfähigkeit.
Wechsel im Hormonhaushalt sorgt für Frühjahrsmüdigkeit
Mittlerweile hat sich jedoch die Ansicht durchgesetzt, dass die Ursache ein gestörter Hormonhaushalt ist, bedingt durch den Wechsel von der dunklen auf die helle Jahreszeit.
Im Herbst und Winter produziert der Körper verstärkt das Schlafhormon Melatonin, wodurch der Melatoninspiegel hoch bleibt. Gleichzeitig wird weniger Serotonin gebildet. Serotonin ist auch als Glückshormon bekannt und wirkt stimmungsaufhellend.
Mit zunehmendem Tageslicht im Frühjahr gerät dieses hormonelle Gleichgewicht ins Wanken: Die Sonne fördert die Serotonin-Produktion, während der Körper noch an hohe Melatoninwerte gewöhnt ist. Dieser Wechsel könnte Müdigkeit und Antriebslosigkeit begünstigen. Erst nach einigen Wochen pendelt sich der Hormonhaushalt wieder ein.
Temperaturschwankungen belasten den Kreislauf
Als häufige Ursache wird auch die Wetterumstellung genannt. Bei steigenden Temperaturen weiten sich die Blutgefäße, um die Körpertemperatur zu regulieren. Dadurch kann der Blutdruck vorübergehend sinken, was mitunter zu Erschöpfung und Schwindel führt.
Besonders wetterfühlige Menschen spüren diesen Effekt, da ihr Körper sensibel auf Veränderungen von Temperatur und Luftdruck reagiert.
Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?
Viele Personen fragen sich, wie sie der Müdigkeit im Frühjahr entgegenwirken können. Mögliche Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit sind:
- Tageslicht tanken: Sonnenlicht fördert die Produktion von Serotonin und unterstützt die Vitamin-D-Bildung. Beides kann sich positiv auf die Stimmung und den Energiehaushalt auswirken. Wer früh aufsteht und viel Zeit im Freien verbringt, hilft dem Körper, sich schneller an den Lichtwechsel zu gewöhnen.
- geregelter Schlaf: Ein fester Schlafrhythmus ist wichtig, um die Müdigkeit in den Griff zu bekommen. Wer abends früh schlafen geht, kann morgens eher aufstehen und die Vorteile des natürlichen Tageslichts besser nutzen.
- Sport machen: Regelmäßiger Sport regt den Kreislauf an und vertreibt die Müdigkeit aus den Gliedern. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten an der frischen Luft wie Radfahren, Laufen oder Nordic Walking.
- ausreichend bewegen: Ein Spaziergang in der Mittagspause, Treppe statt Fahrstuhl, den Bus eine Station eher verlassen und den Rest des Weges zu Fuß gehen – es bieten sich viele Möglichkeiten, um mehr Bewegung in den Tag einzubauen.
- Wechselduschen: Kalt-warme Wechselduschen am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung. Wichtig ist, immer mit kaltem Wasser aufzuhören, um den belebenden Effekt zu verstärken.
- gesund ernähren: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten unterstützt den Stoffwechsel und kann helfen, Erschöpfung zu reduzieren. Schwer verdauliche, fett- und zuckerreiche Lebensmittel sollten eher in Maßen konsumiert werden.
- Erholung gönnen: Besonders in der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling sind viele Menschen anfälliger für Stimmungsschwankungen. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst Zeit für Erholung zu nehmen. Regelmäßige Pausen, entspannende Aktivitäten wie Lesen oder Spaziergänge in der Sonne helfen, das Wohlbefinden zu steigern.