Pilze auf einem Schneidebrett
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Vanadium

Von: Onmeda-Redaktion, Lydia Klöckner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 24.01.2019

Menschen tragen nur äußerst geringe Mengen Vanadium in sich. Darum zählt man das Metall zu den sogenannten Spurenelementen. Ob und wofür der Körper es benötigt, ist noch nicht vollständig geklärt. Studien legen aber nahe, dass Vanadium lebenswichtige Funktionen erfüllt.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Vanadium

Steckbrief Vanadium

  • Verteilung im Körper: 50% in den Knochen, 50% in Nieren, Milz, Leber, Blut, Fettgewebe und Gehirn
  • Vanadiumhaltige Lebensmittel: schwarzer Pfeffer, Pilze, Petersilie, Dill, Getreide, Früchte, Meeresfrüchte
  • Bedarf: unklar. Über eine normale Mischkost nimmt man täglich zwischen 0,006 und 0,018 Milligramm Vanadium zu sich, was wahrscheinlich ausreicht.

Vanadium ist ein dunkelgraues, sehr hartes Metall. In der Natur kommt es unter anderem in Gestein, Kohle und Erdöl vor, in der Industrie wird Vanadium unter anderem für die Herstellung von Stahl verwendet.

Menschen tragen nur äußerst geringe Mengen Vanadium in sich: Im gesamten Körper findet sich ungefähr ein Milligramm Vanadium. Zum Vergleich: Der Eisengehalt des menschlichen Körpers liegt bei fünf bis sechs Gramm. Trotz der geringen Konzentration gehen Mediziner heute davon aus, dass Vanadium ein essenzielles Spurenelement ist, also lebensnotwendig.

Welche Funktionen es im Körper erfüllt, ist noch nicht vollständig geklärt. Studien legen nahe, dass Vanadium bestimmte Enzyme aktivieren und hemmen kann, die an der Steuerung verschiedener Stoffwechselvorgänge beteiligt sind. Da die genaue Bedeutung von Vanadium für die Gesundheit aber noch unklar ist, gibt es derzeit keine verbindlichen Empfehlungen dafür, wie viel Vanadium man pro Tag über die Nahrung aufnehmen sollte.

Funktionen im Körper

Welche Bedeutung Vanadium für die menschliche Gesundheit hat, ist nicht gewiss. Wie Vanadium im Körper wirkt, wurde bisher vor allem in Tierexperimenten und Laborstudien an Mikroorganismen und Zellkulturen erforscht. Es gab zwar auch einzelne Studien mit Menschen. Darin bekamen die Probanden Vanadium aber in höheren Konzentrationen verabreicht, als man sie normalerweise mit dem Essen aufnehmen würde. Welche Wirkung Vanadium im Rahmen einer normalen Ernährung auf den Körper hat, lässt sich daraus nicht sicher erschließen.

Als sicher gilt, dass Vanadium bestimmte Enzyme aktivieren und hemmen kann. Enzyme sind Eiweiße, die überall im Körper vorkommen und lebenswichtige Vorgänge steuern. Es gibt zahlreiche verschiedene Enzyme, die jeweils für unterschiedliche Prozesse zuständig sind. Vanadium hat offenbar einen Einfluss auf Enzyme, die an der Steuerung des Stoffwechsels beteiligt sind. Möglicherweise beeinflusst Vanadium auf diesem Wege den Fett- und Zuckerstoffwechsel.

Bedarf

Welche Beschwerden ein Vanadiummangel hervorruft, lässt sich nicht sicher sagen, weil die Bedeutung von Vanadium für die Gesundheit noch nicht vollständig geklärt ist. Studien haben gezeigt, dass die meisten Menschen über ihre normale Ernährungtäglich zwischen 0,006 und 0,018 Milligramm Vanadium zu sich nehmen. Mangelerscheinungen wurden bei dieser Aufnahmemenge bisher nicht beobachtet.

Forschung zu den möglichen Folgen einer sehr Vanadium-armen Ernährung hat bisher nur an Tieren stattgefunden. Experimente mit Ziegen und Ratten legen etwa nahe, dass eine Vanadium-arme Kost bei Säugetieren zu Wachstumsstörungen undUnfruchtbarkeit (Infertilität, Sterilität) führen, die Milchbildung stören und die Lebenserwartung verkürzen kann.

Vanadiumpräparate

In den 1980er Jahren ergaben Tierexperimente an Ratten, dass Vanadium einem krankhaft erhöhten Blutzucker entgegenwirken kann. Auch bei Diabetespatienten konnten Forscher diese Wirkung nachweisen. Dennoch kommt Vanadium bislang nicht als Diabetesmedikament zum Einsatz, weil unklar ist, welche Nebenwirkungen eine langfristige Einnahme hätte.

Überdosierung

Experten schätzen, dass ein 72 Kilogramm schwerer Mensch täglich etwa 1,8 Milligramm Vanadium aufnehmen kann, ohne unerwünschte Nebenwirkungen befürchten zu müssen. Derartige Werte können jedoch über die Nahrungsaufnahme nicht erreicht werden: Auf diesem Weg nimmt der Mensch pro Tag nur etwa 0,006 bis 0,018 Milligramm Vanadium zu sich.

Eine Überdosierung droht nur bei der Einnahme von Vanadiumpräparaten. Zu einer Vergiftung kann es kommen, wenn man vanadiumhaltigen Staub oder Rauch einatmet – zum Beispiel in der Stahlindustrie. Dies wiederum kann zu Reizungen der Atemwege, einer chronischen Bronchitis sowie einer Lungenentzündung führen.