Algen: Welche kann man essen und wie gesund sind sie?
Von Nori, Chlorella bis hin zu Spirulina: Es gibt viele Algen, die mittlerweile auch in Deutschland beliebte Nährstofflieferanten sind. Aber Vorsicht: Manche Algen enthalten viel Jod, das in hohen Dosen schädlich sein kann. Erfahren Sie, welche Algen man essen kann, wie gesund das Gemüse aus dem Meer wirklich ist und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Welche Algen kann man essen?
Es gibt viele verschiedene Arten von Algen, doch nur wenige davon kann man verzehren. Sie lassen sich in kleine Mikroalgen und Makroalgen mit großen Blättern einteilen.
Makroalgen, die verzehrt werden können, sind:
- Rotalgen: zum Beispiel Nori-Algen, die für Sushi verwendet werden
- Braunalgen: wie Wakame, oft Zutat asiatischer Suppen, oder die Algen echter Kombu (Blattang) und süßer Kombu (Zuckertang)
- Grünalgen: etwa Ulva-Alge, auch Meersalat genannt
Algen können vielseitig in der Küche verarbeitet werden. In der Regel sind sie getrocknet erhältlich und müssen zunächst gewaschen und eingeweicht werden. So kann man Algen zum Beispiel in Form von Salat, Miso-Suppen oder Smoothies essen. Aber auch als getrockneter Snack kann das Gemüse aus dem Meer verzehrt werden.
Darüber hinaus gibt es die Mikroalgen Chlorella, Spirulina oder Aphanizomenon flos-aquae (AFA-Algen), die vor allem als Nahrungsergänzungsmittel bekannt geworden sind. Nahrungsergänzungsmittel mit Algen gibt es etwa als Pulver oder Kapseln.
Superfood: Sind Algen wirklich so gesund?
Algen gelten als wahre Nährstoffbomben. Doch sind sie wirklich so gesund? Tatsächlich sind viele Algen reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, weshalb sie in der veganen und vegetarischen Küche beliebt sind. Darüber hinaus liefern einige Algenarten auch
- Vitamin A
- Vitamin C
- Vitamin E
- Ballaststoffe
- Eiweiß
- essenzielle Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren
- Jod
- Zink
- Selen
- Eisen
- Calcium
- Kalium
Wie viele Nährstoffe in den Algen enthalten ist, hängt stark von der Qualität des Wassers ab, in dem die Algen gewachsen sind.
Nachteile von Algen: Gehalt an Jod kann problematisch werden
Neben den vielen positiven Aspekten kann der Verzehr von Speisealgen auch mit Risiken verbunden sein. Insbesondere der hohe Gehalt an Jod kann beispielsweise zu Schilddrüsenproblemen führen. Darüber hinaus können Algen unter Umständen Schadstoffe und Schwermetalle enthalten. In Untersuchungen von getrockneten Algen wurde etwa ein erhöhter Gehalt von Blei, Arsen oder Aluminium festgestellt.
Vor allem ältere Menschen, Personen mit Immunschwäche oder Schilddrüsenerkrankungen sowie Schwangere sollten deshalb vor dem Verzehr von Algen ärztliche Rücksprache halten.
Wie viel Jod tatsächlich in den Algen steckt, kann nur durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Nori und Uva enthalten von Natur aus weniger Jod, als etwa Wakame-Algen. Relativ viel Jod enthalten hingegen echter Kombu, Zuckertang, Riementang (Meeresspaghetti) sowie Arame.
Wie viel Algen darf man täglich verzehren?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aufgrund des Jodgehalts nicht mehr als ein Gramm Algen täglich zu verzehren. Grundsätzlich ist wichtig, dass Erwachsene die maximale Menge von 0,2 Mikrogramm Jod pro Tag nicht überschreiten. Gelegentlich eine Portion Sushi oder Algensalat zu essen, ist demnach kein Problem. Kinder sollten besser keine Algen verzehren, da ihr Tagesbedarf an Jod noch geringer ist.
Algen kaufen: Auf Jodgehalt und Bio-Qualität achten
Wer Algen essen möchte, sollte auf Produkte zurückgreifen, bei denen auf der Verpackung Angaben zum Jodgehalt und der maximalen Verzehrmenge stehen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Algenprodukte in Bio-Qualität zu kaufen. Diese werden in Gewässern mit ökologischer Qualität gezüchtet. So lässt sich das Risiko reduzieren, mögliche in den Algen enthaltene Schadstoffe zu verzehren.