Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
Ein Zwölffingerdarmgeschwür äußert sich oft durch ähnliche Beschwerden wie ein Magengeschwür. Wie es zu einem Zwölffingerdarmgeschwür kommt und was man tun kann.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
Ein Zwölffingerdarmgeschwür (auch Ulcus duodeni oder Duodenalulkus genannt) ist eine gutartige, entzündliche Erkrankung des Zwölffingerdarms, bei der es zu einer Schädigung in der Darmwand kommt. Der Begriff Ulcus duodeni leitet sich ab von lat. ulcus für "Geschwür" und duodenum für "Zwölffingerdarm".
Wo liegt der Zwölffingerdarm?
Der Zwölffingerdarm ist der erste Abschnitt des Dünndarms. Er liegt im Oberbauch und reicht vom Magenausgang (dem sogenannten Pförtner), bis zum Beginn des Leerdarms, dem nächstfolgenden Dünndarmabschnitt.
Der Zwölffingerdarm ist ein C-förmig gekrümmter Schlauch von etwa 25 Zentimetern Länge. Das entspricht etwa der Breite von zwölf nebeneinander gelegten Fingern und hat zur Namensgebung beigetragen.
Die Wand des Zwölffingerdarms besteht aus Schleimhaut, Muskulatur, Bindegewebe und speziellen Drüsen. Diese produzieren einen Schleim, der die Magensäure im Speisebrei neutralisiert. In den Zwölffingerdarm münden zudem die Ausführungsgänge von Bauchspeicheldrüse und Gallenblase.
Zwölffingerdarmgeschwür: Ursachen
Ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) kann unterschiedliche Ursachen haben. Die hohe Konzentration an Säure und Enzymen im Magensaft, der zusammen mit dem Speisebrei in den Dünndarm gelangt, stellt immer ein mögliches Risiko für die Schleimhaut von Magen und Zwölffingerdarm dar. Komplexe Schutzmechanismen des Zwölffingerdarms verhindern eine Schädigung jedoch normalerweise. Zu diesen Mechanismen zählen:
- eine alkalische Schleimschicht, welche die Magensäure neutralisiert,
- eine hohe Durchblutungsrate und
- die Produktion sogenannter Prostaglandine (spezielle Gewebehormone, die Entzündungsprozesse vermitteln).
Die Schleimhaut kann sich der Zerstörung durch den Magensaft zudem widersetzen, indem sie nach der Nahrungsaufnahme beginnt, im Zwölffingerdarm Sekretin zu bilden. Dieses Peptidhormon hemmt die Absonderung von Magensaft.
Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen aggressiven und schützenden Faktoren, kann das zu einer Schleimhautschädigung führen und Ursache für ein Zwölffingerdarmgeschwür sein.
Hypersekretion von Magensaft
Am häufigsten entsteht ein Zwölffingerdarmgeschwür durch eine übermäßige Absonderung (Hypersekretion) von Magensaft. Magensäure im Übermaß – wie bei einer zu starken, zu langen oder zu häufigen Sekretion – zerstört die Schleimhaut des Zwölffingerdarms.
In der Nacht ist solche eine Hypersekretion am stärksten und wirkt besonders schädigend, da die Säure während der nächtlichen Nüchternperiode nicht ausreichend neutralisiert wird.
Zusätzlich zur übermäßigen Sekretion entleert sich der Magen häufig auch zu schnell, wodurch die Schleimhaut des Zwölffingerdarms verstärkt mit Magensaft in Kontakt kommt.
Helicobacter pylori
Für ein Zwölffingerdarmgeschwür spielen als Ursache außerdem bestimmte Bakterien eine Rolle: Bei fast allen Betroffenen lässt sich im Magen die Bakterienart Helicobacter pylori nachweisen. Beseitigt man die Bakterien nicht mithilfe von Medikamenten, bilden sich in sieben bis acht von zehn Fällen erneut Geschwüre.
Allerdings entwickeln nicht alle Menschen, die mit Helicobacter pylori besiedelt sind, krankhafte Veränderungen im Magen oder Zwölffingerdarm.
Erkrankungen
Bestimmte Erkrankungen wie eine Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) oder das seltene Zollinger-Ellison-Syndrom können dazu führen, dass sich ein Zwölffingerdarmgeschwür entwickelt. Beide Erkrankungen gehen mit einer übermäßigen Absonderung von Magensaft einher:
- Eine Nebenschilddrüsenüberfunktion verursacht eine erhöhte Kalziumkonzentration im Blut, die zu einer Ausschüttung von Gastrin führt. Das Hormon Gastrin fördert die Absonderung von Magensäure.
- Das Zollinger-Ellison-Syndrom entsteht durch einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse, der das Hormon Gastrin bildet.
Weitere Faktoren
Medikamente
Manche Medikamente, wie etwa bestimmte Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen), bestimmte Antidepressiva (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) und in Kombination auch Kortikosteroide, können die Schleimhaut schädigen und so die Entstehung eines Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs (Ulcus ventriculi et duodeni) begünstigen. Diese Wirkung hängt allerdings stark von Dosis und Einnahmedauer ab.
Nikotin
Nikotin steigert die nächtliche Absonderung von Magensaft und verstärkt auf diese Weise ein bereits bestehendes Ungleichgewicht zwischen schleimhautschädigenden und -schützenden Faktoren.
Alkohol
Die schädigende Wirkung von Alkohol auf die Schleimhaut von Magen und Zwölffingerdarm hängt dagegen nicht mit der Produktion von Magensaft zusammen. Vielmehr wirkt Alkohol in hohen Konzentrationen direkt auf die Zellen der Schleimhaut und verursacht Schädigungen, die dann Ausgangspunkt für die Bildung von Geschwüren sein können.
Erbliche Faktoren
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür können auch erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Zwölffingerdarmgeschwüre treten in manchen Familien gehäuft auf. Wer Verwandte mit Zwölffingerdarmgeschwür hat, ist zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie andere.
Darüber hinaus bekommen häufig Menschen mit der Blutgruppe 0 ein Zwölffingerdarmgeschwür. Bei den Betroffenen fehlen bestimmte Blutgruppenantigene in Magensaft und Speichel. Diese Beobachtungen lassen eine erblich bedingte Neigung vermuten.
Psychische Faktoren und Stress
Auch psychische Faktoren und besondere Stressbelastungen kommen als Ursachen infrage. So nehmen beispielsweise bei erhöhtem Stress die Beschwerden bei bestehendem Zwölffingerdarmgeschwür zu. Menschen mit Depressionen scheinen darüber hinaus häufiger ein Zwölffingerdarmgeschwür zu entwickeln.
Häufigkeit
Das Zwölffingerdarmgeschwür tritt häufiger als alle anderen krankhaften Veränderungen des Zwölffingerdarms auf. Gleichzeitig ist es die häufigste dauerhafte (chronische) Geschwürerkrankung. In Deutschland kommt ein Zwölffingerdarmgeschwür dabei etwas häufiger als ein Magengeschwür vor.
Schätzungen zufolge erkranken pro Jahr etwa 150 von 10.0000 Personen an einem Zwölffingerdarmgeschwür, wobei Männer dreimal häufiger als Frauen betroffen sind.
Zwölffingerdarmgeschwür: Symptome
Die bei einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) auftretenden Symptome sind nicht sehr eindeutig und können auch bei vielen anderen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten.
Häufiges Anzeichen für ein Zwölffingerdarmgeschwür ist der sogenannte Nüchternschmerz: ein Schmerz im Oberbauch, der eher nachts und im nüchternen Zustand auftritt. Den stärksten Schmerz verspüren Betroffene dabei oft zwischen Nabel und Mitte des rechten Rippenbogens. In einigen Fällen lindert es die Schmerzen vorübergehend, wenn man etwas isst.
Daneben können bei einem Zwölffingerdarmgeschwür weitere Symptome auftreten, wie zum Beispiel:
- Druck- und Völlegefühl im Oberbauch
- Aufstoßen
- Blähungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Gewichtsabnahme
Zwölffingerdarmgeschwür: Diagnose
Zu Beginn wird der Arzt den Betroffenen zu seinen Beschwerden und möglichen Vorerkrankungen befragen. Im Anschluss folgt meist eine körperliche Untersuchung.
Mit diesen Informationen allein lässt sich ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) jedoch nicht sicher feststellen. Für eine Diagnose sind daher weitere Untersuchungen erforderlich.
Speiseröhren-Magen-Zwölffingerdarm-Spiegelung
Bei Verdacht auf ein Zwölffingerdarmgeschwür eignet sich eine Speiseröhren-Magen-Zwölffingerdarm-Spiegelung (Ösophagoggastroduodenoskopie) am besten, um eine Diagnose zu stellen. Anders als bei Magengeschwüren ist es hierbei nicht notwendig, eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen, da sich aus Zwölffingerdarmgeschwüren nur äußerst selten bösartige Tumoren entwickeln. Deshalb erfolgt eine Biopsie in der Regel nur, um untypische Befunde abzuklären oder um eine Infektion mit Helicobacter pylori festzustellen. Solch eine Gewebeprobe zum Helicobacter-Nachweis entnimmt der Arzt immer dem Magen.
Nachweis von Helicobacter pylori
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) sucht der Arzt in der Regel auch nach dem Bakterium Helicobacter pylori. Dieses lässt sich bei 99 Prozent der Betroffenen finden. Um eine Helicobacter-pylori-Infektion festzustellen, stehen spezielle Tests zur Verfügung.
Zum einen ist es möglich, die Antikörperkonzentration im Blut zu untersuchen. Finden sich dabei Antikörper gegen das Bakterium, gilt das als möglicher Nachweis dafür, dass zu diesem Zeitpunkt eine Helicobacter-pylori-Infektion besteht. Allerdings bleibt die Antikörperkonzentration auch lange Zeit nach erfolgreicher Behandlung der Infektion bestehen und ist somit für eine Diagnose nur bedingt aussagekräftig.
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür bietet sich außerdem der sogenannte 13C- oder 14C-Harnstoff-Atemtest zum Nachweis von Helicobacter pylori an. Hierbei nimmt man eine Testmahlzeit zu sich, die radioaktiv markierten Harnstoff enthält. Liegt eine Infektion mit Helicobacter pylori vor, spaltet das vom Bakterium produzierte Enzym Urease den Harnstoff und setzt dabei 13C- oder 14C-markiertes Kohlendioxid frei. Beim Ausatmen wird die abgeatmete Luft in einem Behälter gesammelt, um die darin enthaltene Menge an Kohlendioxid zu bestimmen. Der Atemtest ist sehr aussagekräftig und die Strahlenbelastung durch den radioaktiv markierten Harnstoff äußerst gering.
Ebenfalls sehr zuverlässig zum Nachweis ist ein Helicobacter-Stuhltest (Antigentest).
Auch eine Magen-Zwölffingerdarm-Spiegelung kann beim Nachweis von Helicobacter pylori helfen. Wenn Bakterien vorhanden sind, gelingt es, aus der hierbei gewonnenen Magen-Gewebeprobe eine Bakterienkultur zu züchten. Darüber hinaus kann der Arzt die Gewebeprobe auf Urease testen.
Zusätzlich können die Laborwerte dazu beitragen, Erkrankungen zu diagnostizieren, die dem Zwölffingerdarmgeschwür möglicherweise zugrunde liegen.
Zwölffingerdarmgeschwür: Therapie
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) besteht der erste Schritt der Therapie darin, die Beschwerden durch allgemeine Maßnahmen zu lindern.
Unter anderem kann beim Zwölffingerdarmgeschwür eine angepasste Ernährung das Wohlbefinden verbessern: Dinge, die den Magen belasten, wie Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürzen oder fettreiche Lebensmittel, sollte man meiden beziehungsweise nur in Maßen zu sich nehmen. Darüber hinaus muss jeder selbst herausfinden, welche Nahrungsmittel gut vertragen werden und welche Beschwerden auslösen.
Wer raucht, sollte den Tabakkonsum vollständig einstellen.
Außerdem ist es bei einem Zwölffingerdarmgeschwür ratsam, Stress so weit wie möglich abzubauen und geeignete Bewältigungsstrategien für Stresssituationen zu entwickeln.
Schleimhautschädigende Medikamente wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure sind nach Rücksprache mit dem Arzt abzusetzen.
Medikamente
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür eignen sich vor allem Medikamente aus der Gruppe der sogenannten Protonenpumpenhemmer (z.B. der Wirkstoff Omeprazol), in Ausnahmefällen auch H2-Rezeptorenblocker (z.B. der Wirkstoff Ranitidin) zur Behandlung. Diese senken die Magensäureproduktion und führen dazu, dass die Beschwerden meist innerhalb weniger Tage nachlassen. Sind die Beschwerden abgeklungen, sollte man die Therapie am besten noch fortsetzen (bis zu etwa acht Wochen lang), damit die geschädigte Schleimhaut vollständig heilen kann.
Auch sogenannte Antazida können bei einem Zwölffingerdarmgeschwür zum Einsatz kommen – also Wirkstoffe wie zum Beispiel Aluminium- oder Magnesiumhydroxid, welche die Magensäure neutralisieren. Antazida sollte man jedoch besser nicht längerfristig einnehmen, da der Magen als Reaktion auf die Einnahme nach einiger Zeit mehr Säure produziert.
Liegt nachweislich eine Infektion mit Helicobacter pylori vor, ist zudem eine gezielte Antibiotika-Behandlung notwendig. Hierbei kommt ein Protonenpumpenhemmer in Kombination mit den antibiotischen Wirkstoffen Clarithromycin und Amoxicillin (alternativ Metronidazol) zum Einsatz. Betroffene müssen diese Kombination über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen in genau festgelegter Dosierung einnehmen (sog. Triple-Therapie). In besonderen Situationen (Antibiotikaresistenz) ist auch eine Viererkombination mit einem zusätzlichen Wismuspräparat erforderlich.
Endoskopie bzw. Operation bei Komplikationen
Bei einem Zwölffingerdarmgeschwür können verschiedene Komplikationen auftreten. Häufig neigen Zwölffingerdarmgeschwüre zu Blutungen. Kleinere, dauerhaft anhaltende Blutungen bleiben oft unbemerkt und führen unter Umständen zu Blutarmut (Anämie). Größere Blutungen können schwarzgefärbte Teerstühle (Meläna) hervorrufen. Bei sehr starken Blutungen (sog. Massenblutungen) besteht infolge des Blutverlustes die Gefahr eines Schocks.
Wenn ein Ulcus duodeni zu Blutungskomplikationen führt, erfordert dies eine notfallmäßige Behandlung. In fast alle Fällen wird dann eine Notfallendoskopie durchgeführt, bei der blutstillende Medikamente oder Gewebeclips das blutende Geschwür erreichen und die Blutung stoppen können. Auf diese Weise lässt sich eine Notfalloperation, wie sie noch bis in die 1990-Jahre regelhaft durchgeführt wurde, überwiegend vermeiden.
Bei einem Durchbruch der Darmwand ist eine Operation unumgänglich, ebenso wie bei anhaltenden Verengungen des Zwölffingerdarmes, zum Beispiel durch Vernarbungen infolge des Geschwürs.
Im Rahmen der Operation entfernt der Arzt in manchen Fällen nicht nur das Zwölffingerdarmgeschwür, sondern unter Umständen auch einen Teil des Magens, um die Bildung von Magensäure zu verringern.
Nur in Einzelfällen wird ein bestimmter Nerv (Nervus vagus) operativ durchtrennt, um die Nervenversorgung der säureproduzierenden Belegzellen in der Magenschleimhaut auszuschalten (Vagotomie).
Zwölffingerdarmgeschwür: Verlauf
Mit Medikamenten behandelt, nimmt ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) überwiegend einen guten Verlauf. In vielen Fällen bildet sich allerdings nach gewisser Zeit erneut ein Zwölffingerdarmgeschwür (Rezidivbildung). Mit vorbeugenden Maßnahmen lässt sich das Risiko hierfür jedoch erheblich senken.
Komplikationen sind möglich, wenn ein Zwölffingerdarmgeschwür im Verlauf der Erkrankung in benachbarte Organe wie Bauchspeicheldrüse, Dickdarm oder Leber einbricht und Verbindungsgänge (sog. Fisteln) bildet. Dies führt zu starken Schmerzen, die überwiegend in den Rücken ausstrahlen. Bei einer Beteiligung der Bauchspeicheldrüse kommt es häufig zu einer begleitenden Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
Eine lebensbedrohliche Komplikation, die bei einem tiefreichenden Zwölffingerdarmgeschwür auftreten kann, ist ein Durchbruch durch alle Wandschichten des Darms. Dabei treten Darminhalte und Luft aus dem Magen in die Bauchhöhle über. Im weiteren Verlauf bildet sich eine schwere Bauchfellentzündung (Peritonitis), sofern keine angemessene Behandlung in Form einer Operation und der Gabe von Antibiotika erfolgt.
Im Verlauf der entzündlichen Erkrankung kommt es zu Vernarbungen. Liegt das Zwölffingerdarmgeschwür nah am Magen, können solche Vernarbungen den Magenausgang einengen und unter Umständen die Nahrungspassage behindern. Nahrung lässt sich dann nur kleine Portionen aufnehmen. Betroffen erbrechen sich häufig und verlieren Gewicht. Im fortgeschrittenen Stadium bildet sich ein sogenannter Sanduhrmagen mit einem extrem gedehnten Magenkörper und einem stark verengten Magenausgang.
Zwölffingerdarmgeschwür: Vorbeugen
Bislang ist es nicht möglich, einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) sicher vorzubeugen. Indirekt lässt sich vorbeugen, indem man Einfluss auf verschiedene Risikofaktoren nimmt.
Stress, Ernährung, Bewegung & Co.
Um einem Zwölffingerdarmgeschwür vorzubeugen, kann es hilfreich sein, Stress abzubauen. Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können dabei helfen. Daneben lassen sich Strategien erlernen, um Stresssituationen im Alltag besser zu bewältigen. Auch regelmäßige Bewegung hilft dabei, Stresshormone abzubauen und sorgt für mehr Ausgeglichenheit.
Achten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung und meiden Sie Speisen und Getränke, die Beschwerden verursachen. Scharfe und fettige Speisen sollte man nur in Maßen zu sich nehmen, sofern man empfindlich darauf reagiert.
Vorbeugen mit Medikamenten
Falls Sie mit wiederkehrenden Zwölffingerdarmgeschwüren zu kämpfen haben, ist eine zusätzliche Prophylaxe durch Medikamente möglich. Zum Einsatz kommen dabei Protonenpumpenhemmer oder H2-Rezeptorenblocker (in einer geringeren Dosis als bei der Behandlung eines bestehenden Ulcus duodeni).
Eine vorbeugende Einnahme solcher Medikamente gilt ebenfalls als empfehlenswert, wenn Sie aufgrund einer anderen Erkrankung ein hohes Risiko für Zwölffingerdarmgeschwüre haben – etwa bei einer rheumatischen Gelenkerkrankung, die es erfordert, bestimmte Schmerzmittel dauerhaft einzunehmen (wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen).