Das Bild zeigt einen Mann durch eine Brille betrachtet.
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Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 23.12.2021

Wer eine Weitsichtigkeit (bzw. Hyperopie oder auch Hypermetropie) hat, kann bei entspanntem Auge alles nur unscharf sehen. Beim Blick in die Ferne kann das Auge eines jungen Menschen diese Fehlsichtigkeit ausgleichen. Bei nahen Objekten gelingt dies weniger gut. In der Regel macht sich diese Sehschwäche nur bei stärkerer Ausprägung oder im höheren Alter bemerkbar.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Eine Weitsichtigkeit kann zwei Ursachen haben; entsprechend unterscheidet man zwei Formen von Hyperopie:

  • Achsenhyperopie: Diese wesentlich häufigere Form der Weitsichtigkeit entsteht dadurch, dass das Auge von der Hornhaut bis zur Netzhaut im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu kurz ist.
  • Brechungshyperopie: Die seltenere Form der Weitsichtigkeit ist dadurch bedingt, dass die Brechkraft bei normaler Augenlänge zu gering ist.

Bei beiden Formen von Weitsichtigkeit liegt der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen hinter der Netzhaut, weshalb das entspannte Auge unscharf sieht. Wenn diese Hyperopie nicht allzu stark ist, wirkt sie sich bei Kindern und jungen Menschen kaum auf die Sehschärfe aus:

Kinder und Jugendliche, die weitsichtig sind, können ihre Fehlsichtigkeit sehr lange Zeit ausgleichen, indem sich bei ihnen durch Muskelarbeit eine verstärkte Naheinstellung einstellt, sodass die Brechkraft ihrer Augen angepasst wird (sog. Akkommodation).

Doch auch wenn es dem Auge gelingt, trotz Weitsichtigkeit scharf zu sehen, können infolge der ständigen Akkommodation andere Beschwerden auftreten, denn: Durch die hiermit verbundene Überanstrengung löst eine Weitsichtigkeit oft Symptome wie Augenschmerzen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen und rasche Ermüdbarkeit aus. Ob hinter solchen Beschwerden eine Hyperopie steckt, kann eine Bestimmung der Brechkraft (Refraktionsbestimmung) des Auges durch einen Augenarzt oder Optiker zeigen.

Mit zunehmendem Alter nehmen die Elastizität der Linse und ihre Brechkraft ab. Dadurch macht sich die Weitsichtigkeit stärker bemerkbar, aber auch Objekte in der Ferne können immer weniger gut scharf gestellt werden. In diesem Fall spricht man von Alterssichtigkeit.

Um Weitsichtigkeit zu korrigieren, muss der für die Sehschwäche verantwortliche Brechungsfehler korrigiert werden: Hierzu eignen sich wie bei anderen Fehlsichtigkeiten (z.B. Kurzsichtigkeit) eine oder Kontaktlinsen. Wer weitsichtig ist, kann aus kosmetischen Gründen auch eine Korrektur der Hyperopie durch Lasern oder andere Verfahren der refraktiven Chirurgie vornehmen lassen. Es ist allerdings zu bedenken, dass infolge einer Augenlaser-Behandlung – wenn auch selten – Komplikationen auftreten können.

Definition

Weitsichtigkeit – auch Hyperopie oder Hypermetropie genannt – ist eine Fehlsichtigkeit, die durch unscharfes Sehen bei entspanntem Auge gekennzeichnet ist. Dabei fällt weitsichtigen Menschen besonders das Sehen auf eine kurze Entfernung schwer. Dies ist auf einen Brechkraftfehler zurückzuführen, durch den der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen hinter der Netzhaut des Auges liegt: Ein scharfes Bild entsteht nur dann, wenn sich die Strahlen genau auf der Netzhaut vereinigen.

Je nachdem, wodurch dieser Brechkraftfehler entsteht – ob das weitsichtige Auge von der Hornhaut bis zur Netzhaut im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu kurz oder ob die Brechkraft zu gering ist – unterscheidet man zwei Formen von Weitsichtigkeit:

  • Achsenhyperopie: normale Brechkraft, zu geringe Augenlänge
  • Brechungshyperopie: normale Augenlänge, zu geringe Brechkraft

Um den für die Weitsichtigkeit verantwortlichen Brechkraftfehler auszugleichen, passt ein nicht korrigiertes weitsichtiges Auge ständig seine Brechkraft an (d.h. es akkommodiert). Durch Muskelarbeit verändert es die Form der Linse. Das Auge akkomodiert bei der Hyperopie nicht nur, um Gegenstände in der Nähe scharf auf der Netzhaut abzubilden, sondern auch beim Betrachten von Gegenständen in der Ferne. Allerdings ist es typisch, dass die Fähigkeit der Linse zur Akkommodation mit dem Alter (im Rahmen der sog. Alterssichtigkeit) nachlässt.

Daher kann eine Weitsichtigkeit während der Jugend zunächst noch unbemerkt bleiben (sog. versteckte Weitsichtigkeit oder latente Hyperopie), sich mit zunehmendem Alter aber deutlich zeigen.

Ursachen

Für eine Weitsichtigkeit (Hyperopie) kommen zwei Ursachen infrage:

  • Entweder ist das Auge von der Hornhaut bis zur Netzhaut im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu kurz (sog. Achsenhyperopie)
  • oder die Brechkraft ist bei normaler Augenlänge zu gering (sog. Brechungshyperopie

In beiden Fällen hat die Weitsichtigkeit ihre Ursachen in einem Brechkraftfehler des Auges: Das entspannte Auge sieht unscharf, weil der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen bei Hyperopie hinter der Netzhaut liegt und nicht auf der Netzhaut.

Die Achsenhyperopie ist die häufigste Form von Weitsichtigkeit. Die Ursachen für die zu geringe Augenlänge sind erblich bedingt – entsprechend ist die Achsenhyperopie fast immer angeboren. Dabei bewirkt eine Achsenverkürzung von einem Millimeter eine Hyperopie von etwa +3 Dioptrien.

Die Brechungshyperopie ist wesentlich seltener. Diese Form der Weitsichtigkeit kann ihre Ursachen zum Beispiel in einer fehlenden Linse haben: Wenn die Linse fehlt, bestimmt ausschließlich die vordere Hornhautfläche die Gesamtbrechkraft des Auges. Diese geringe Brechkraft verursacht eine starke Hyperopie.

Symptome

Ob bei einer Weitsichtigkeit (Hyperopie) deutliche Symptome einer verminderten Sehleistung auftreten, hängt nicht nur von der Stärke der Sehschwäche ab, sondern auch vom Alter der Betroffenen:

In der Regel wirkt sich eine Weitsichtigkeit bei Kindern und jungen Menschen weniger stark aus als im Alter.

Bei Kindern und jungen Menschen macht sich eine geringe bis mittlere Weitsichtigkeit kaum durch Symptome einer Fehlsichtigkeit bemerkbar, da hier das Auge den Sehfehler meist durch ein verstärktes Anpassen der Brechkraft (Akkommodation) ausgleicht. Dies bezeichnet man als versteckte Weitsichtigkeit (bzw. latente Hyperopie).

Hingegen äußert sich eine starke Weitsichtigkeit – besonders bei älteren Menschen – dadurch, dass die Sehschärfe in der Nähe stärker eingeschränkt ist als in der Ferne.

Neben der verminderten Sehleistung kann eine Hyperopie mit verschiedenen weiteren Beschwerden verbunden sein. Der Grund: Ein gesundes Auge kann in entspanntem Zustand in der Ferne scharf sehen. Wer weitsichtig ist, muss jedoch bereits beim Sehen in der Ferne akkommodieren. Diese ständige Akkommodation führt zu einer Überanstrengung, weshalb typischerweise bei Weitsichtigkeit folgende Symptome auftreten können:

Diagnose

Bei einer Weitsichtigkeit (Hyperopie) gelingt die Diagnose mithilfe einer Brechkraftbestimmung (bzw. Refraktionsbestimmung) des Auges. Die Brechkraft des Auges kann sowohl ein Augenarzt als auch ein Optiker messen.

Bei dieser Messung ist es auch möglich, direkt die Stärke der Weitsichtigkeit zu bestimmen: Hierzu misst der Augenarzt oder -optiker, welchen Brechwert eine Linse haben muss, um die Hyperopie zu korrigieren.

Die Maßeinheit für den Linsenbrechwert ist die Dioptrie (dpt): Bei Weitsichtigkeit ist zur Korrektur ein positiver Brechwert nötig, was man durch ein vorangestelltes Pluszeichen angibt (z.B. +3 dpt).

Therapie

Bei einer Weitsichtigkeit (Hyperopie) besteht die Therapie in einer Korrektur des für die Sehschwäche verantwortlichen Brechungsfehlers:

Ziel ist es, den für die Weitsichtigkeit verantwortlichen Brechungsfehler so zu korrigieren, dass der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen nicht mehr hinter, sondern auf der Netzhaut liegt und ein scharfes Bild entsteht. Dies erreicht man durch eine Brille mit Sammellinsen. Alternativ können Sie sich auch für Kontaktlinsen entscheiden, um die Hyperopie auszugleichen.

Bei einer Weitsichtigkeit kann zur Therapie außerdem die sogenannte refraktive Chirurgie zum Einsatz kommen: Hierbei verändert der Augenarzt die Brechkraft der Augen in einer Operation (man kann die Augen bei Weitsichtigkeit z.B. lasern). Jedoch ist es bei einer Kurzsichtigkeit leichter als bei einer Hyperopie, den Erfolg einer operativen Korrektur vorherzusagen – obwohl das Risiko dasselbe ist.

Allgemein kann jede Operation zu Komplikationen führen: Auch wenn Sie sich für eine Augenoperation mit dem Laser entscheiden, um Ihre Weitsichtigkeit zu beheben, können Sie im schlimmsten Fall ein Auge oder zumindest einen Teil Ihrer Sehschärfe verlieren. Die häufigsten Komplikationen sind Hornhautnarben sowie eine Über- oder Unterkorrektur der Hyperopie.

Verlauf

Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist ein fortschreitender Verlauf selten – auch altersbedingt verstärkt sich die Fehlsichtigkeit in der Regel nicht. Mit einer Brille oder Kontaktlinsen kann man eine Weitsichtigkeit leicht beheben.

Wer weitsichtig ist, bekommt allerdings im Alter in der Regel stärkere Sehprobleme, während Kinder und junge Menschen die Sehschwäche durch ständiges verstärktes Anpassen der Brechkraft (Akkommodation) meist ausgleichen können (sog. versteckte Weitsichtigkeit bzw. latente Hyperopie). Außerdem tritt bei Weitsichtigkeit die im Verlauf des normalen Alterungsprozesses entstehende Alterssichtigkeit (Presbyopie) früher in Erscheinung als bei normalsichtigen oder kurzsichtigen Menschen.

Auch wenn Kinder ihre Weitsichtigkeit meist ausgleichen und so eine gute Sehschärfe erreichen können, gilt (besonders für die Hyperopie bei Kleinkindern):
Es ist wichtig, eine Weitsichtigkeit bei Kindern rechtzeitig zu korrigieren, da es im weiteren Verlauf durch die erforderliche Anpassung der Brechkraft (Akkommodation) zum Einwärtsschielen kommen kann.

Vorbeugen

Einer Weitsichtigkeit (Hyperopie) können Sie nicht vorbeugen. Da infolge einer Weitsichtigkeit vor allem bei kleinen Kindern ein Einwärtsschielen entstehen kann, ist es allerdings ratsam, dass Sie die Augen Ihrer Kinderfrühzeitig untersuchen lassen.

Denn wenn es gelingt, eine Sehschwäche wie die Weitsichtigkeit bei Kleinkindern rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu korrigieren, kann dies weitere Augenfehler verhindern.