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Verstopfung: Diese Hausmittel können helfen
Eine Verstopfung (Obstipation) ist nicht immer behandlungsbedürftig. Auch die Einnahme von Medikamenten ist nicht immer notwendig. Bei leichten Fällen wirken oft schon einfache Hausmittel, um die Darmtätigkeit wieder anzuregen. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, wenn der Stuhlgang ausbleibt.
1. Wasser vor dem Frühstück hilft gegen Verstopfung
Trinken Sie vor dem Frühstück ein großes Glas Wasser. Das löst den sogenannten gastrokolischen Reflex aus: Der Dickdarm erhält dabei ein Signal und verstärkt die Darmbewegungen. Der Stuhl schiebt sich als Folge weiter Richtung Enddarm und löst Stuhldrang aus. Auch ein Glas Orangensaft oder Grapefruitsaft vor dem Frühstück bringen den Darm in Schwung.
3. Abführende Lebensmittel essen
Auch ist es bei Verstopfung sinnvoll, die Ernährung anzupassen. Auf natürliche Weise abführend wirken zum Beispiel
- Sauerkraut (z. B. als Teil einer Mahlzeit oder als Saft),
- frische oder getrocknete Pflaumen sowie
- frische oder getrocknete Feigen.
Weichen Sie das Trockenobst vor dem Verzehr in Wasser ein. All diese Maßnahmen benötigen manchmal ein paar Tage, bis sich ein Erfolg zeigt.
4. Ballaststoffe: Natürliche Abführmittel bei Verstopfung
Achten Sie auf genügend Ballaststoffe in Ihrer Ernährung. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern und binden Wasser im Stuhl – dieser quillt dadurch und wird weicher. Außerdem drückt der gequollene Stuhl gegen die träge Dickdarmwand und regt sie an, sich stärker zu bewegen. Viele Ballaststoffe finden Sie zum Beispiel in Vollkornbrot und Vollkornprodukten.
Auch rohes Gemüse und frisches Obst sind ballaststoffreich, sollten allerdings nur in Maßen verzehrt werden, da es sich hier um wasserlösliche Ballaststoffe handelt. Wandern diese in den Darm, entstehen dort Gase, die wiederum Blähungen verursachen können.
5. Verstopfung mit Bewegung vorbeugen
Um einer Verstopfung vorzubeugen, können Sie einiges tun. Bewegen Sie sich regelmäßig, das unterstützt die Darmaktivität! Gehen Sie zum Beispiel täglich eine halbe Stunde spazieren oder suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen Spaß macht. Zu empfehlen sind zum Beispiel Joggen oder Radfahren.
7. Natürliche Quellstoffe: Gute Hausmittel bei Verstopfung
Auch natürliche Quellstoffe (z. B. Weizenkleie, Flohsamen oder geschrotete Leinsamen) sind ein beliebtes Hausmittel bei sämtlichen Magen-Darm-Beschwerden. Lebensmittel mit Quellstoffen können die Darmaktivität steigern, denn sie binden ebenfalls Wasser und quellen im Darm auf. Der Stuhl wird dadurch weicher und fülliger. Weizenkleie, Flohsamen und geschrotete Leinsamen können Sie zum Beispiel mit Joghurt mischen und verzehren.
8. Zeit für den Toilettengang einplanen
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, auch beim Stuhlgang: Gewöhnen Sie sich für den Toilettengang eine regelmäßige Zeit an, etwa immer nach dem Frühstück. Auch wenn es am Anfang nicht sofort mit dem Stuhlgang klappt – bleiben Sie einfach ein paar Minuten sitzen. Nach einer Weile wird Ihr Darm den Rhythmus annehmen.
9. Nicht stressen lassen
Hektik und Stress können Verstopfung fördern – schaffen Sie sich im Alltag deshalb immer wieder kleine "Entspannungsinseln" und nehmen Sie sich regelmäßige Auszeiten. So bleiben An- und Entspannung in Balance! Falls sich die Verstopfung trotz Hausmitteln und allgemeiner Maßnahmen nicht innerhalb von vier Tagen bessert, sollten Sie eine*n Ärztin*Arzt zurate ziehen.
Eine Verstopfung (Obstipation) ist nicht immer behandlungsbedürftig. Auch die Einnahme von Medikamenten ist nicht immer notwendig. Bei leichten Fällen wirken oft schon einfache Hausmittel, um die Darmtätigkeit wieder anzuregen. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, wenn der Stuhlgang ausbleibt.
- Online-Informationen des Pschyrembel: Obstipation: https://www.pschyrembel.de/Obstipation/K0FK0 (Abruf: 03/2022)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): Chronische Obstipation: https://www.dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/chronische-obstipation/ (Abruf: 03/2022)
- Bieber, C., et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2018
- Hahn, J. M.: Checkliste Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2013